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App Store: Vermeintliche App für Kinder entpuppt sich als Online-Casino

Endless-Runner-Spiele erfreuen sich auf Smartphones nach wie vor einer großen Beliebtheit: Sie sind in der Regel einfach zu bedienen und für kurzweilige Unterhaltung ausgelegt. Bei vielen Titeln sind In-App-Käufe gängige Praxis: Anwender können Boni, nützliche Gegenstände und weitere Charaktere freischalten, indem sie einen mal geringen, mal hohen Obolus an die Entwickler entrichten. Nun wurde der Fall eines solchen Genrevertreters bekannt, der in eine etwas andere Kerbe schlägt – und vor allem Kinder dazu animieren wollte, an einem Online-Casino teilzunehmen.


Kindgerecht aufbereitetes Spiel führt zu Online-Casino
Der Entwickler Kosta Eleftheriou gilt es ziemlich umtriebig, wenn es um das Aufspüren sogenannter Scam-Apps im App Store bei iOS geht. Eleftherious Anwendungen fanden ebenfalls bereits Nachahmer auf der App-Plattform Apples und versuchten dort, Kunden zum Kauf teurer Abos zu überreden, ohne mit den versprochenen Features aufzuwarten (siehe ). Nun berichtet der Entwickler von einer besonders dreisten Form der Abzocke: Das Endless-Runner-Game Jungle Runner 2k21 richtet sich eigenen Angaben zufolge an Kinder ab vier Jahre und ist grafisch eher schlicht gehalten – zumindest außerhalb der Türkei. In der Türkei (oder mittels entsprechendem VPN) wird aus dem vermeintlichen Sidescroller ein Online-Casino, welches mit echtem Geld gefüttert werden möchte und Apples Zahlungssystem umschifft.

Quelle: @keleftheriou via Twitter

Eleftheriou: Sicherheit und Datenschutz bloß „Marketing“
Die Entwickler hatten die App mit gefälschten Aussagen von CNN Türk beworben. Mittlerweile reagierte Apple und entfernte die Scam-Anwendung aus dem App Store, die sich laut Eleftheriou einige Monate lang auf der Plattform befunden und auch mehrere Update-Freigaben seitens Cupertino erfolgreich durchlaufen habe. Eleftheriou bringt sein Unverständnis zum Ausdruck und weist darauf hin, dass es sich bei Apples Argumenten, der App Store stehe für Sicherheit und Datenschutz, aus seiner Sicht lediglich um Marketing-Aussagen handle. Tatsächlich stehen Cupertinos App-Begutachtungen nicht zuletzt aufgrund des Rechtsstreits mit Epic zunehmend unter Beschuss: In den letzten Monaten sind einige Fälle von Betrugssoftware auf der Apple-Plattform bekannt geworden.

Kommentare

milk
milk16.04.21 15:17
Ich frage mich immer wieder, wie das passieren kann. Bei allen Apps, an denen ich mitentwickelt habe, gab es immer haufenweise abgelehnte Releases, weil Apple irgendeine Kleinigkeit nicht passte.

Wie zum Geier kann man ein komplettes Onlinekasino an den Reviewern vorbeischleichen?
+6
iG3eVeRlasting
iG3eVeRlasting16.04.21 15:23
milk

Frage ich mich auch. Bestechung?
-1
Dunkelbier16.04.21 15:26
Die Aussage "bloß Marketing" halte ich für sehr gewagt. Wie sähe es denn aus, wenn es gar kein Review gäbe? Bestimmt nicht besser. Die Frage ist viel mehr, warum das passiert. Bestechung ist leider wie so oft eine Möglichkeit.
0
KingBradley
KingBradley16.04.21 15:30
Einzige Erklärung:

Ein Algorithmus „überprüft“ einen Großteil der Apps. Der Rest wird von Menschen überprüft.

Wie viele Apple Mitarbeiter sind denn bei der App Überprüfung?
+1
Krypton16.04.21 15:59
milk
Wie zum Geier kann man ein komplettes Onlinekasino an den Reviewern vorbeischleichen?
Indem es eben «online» ist und nicht expliziter Teil der App. Die hat wahrscheinlich nur einen Webview drin, die URL zum Casino ist irgendwo verschlüsselt abgelegt und wir nur bei erkannter Türkei entschlüsselt und aufgerufen.
Das, was dann aufgerufen wird, ist halt ’ne Website. Das selbe «Online Casino» ist auch in Safari enthalten. Oder in Chrome. Und Firefox. Opera sowieso und natürlich iCab, Brave und den anderen Browsern.
+2
Ely
Ely16.04.21 16:50
Da gibt es nichts zu Beschönigen, da hat Apple gepennt. Sowas darf keinesfalls durchs Review kommen, egal ob Automat oder Mensch. Auf solche Maschen muß das Review getrimmt sein.
+1
Metty
Metty16.04.21 17:33
Es ist leicht nachträglich Inhalte aus dem Web nachzuladen. Das kann man nicht kontrollieren. Eine vollständige Garantie auf 100% Sicherheit gibt es nicht.
Apple hat nach Bekanntwerden richtig reagiert und die App sofort entfernt. Wer weiss, ob das für den Entwickler wegen Betrugs nicht noch Folgen hat. Ich würde also nicht zu sehr auf Apple schlagen.
Wir werden nie erfahren wie viel "Kinder ab vier Jahre" dort die Kreditkartennummer vom Papa eingegeben haben, um zu zocken.
0
MikeMuc16.04.21 17:54
An alle die sich aufregen:
Glaubt einer von euch, Apple testet die Apps in allen Ländern? Im Artikel steht doch ganz klar, das Casino taucht nur dann auf, wenn das Gerät denkt, es sei in der Türkei. Wie soll Apple also das Casino auffallen, wenn nicht zufällig eine türkische Testumgebung genutzt wird?
Es gibt immer eine Hintertür mit der Apple ausgetrixt werden kann. Geht eine zu, denkt man sich halt eine neue aus
+3
DTP
DTP16.04.21 18:13
Ich weiß gar nicht was ihr habt.

Die Rente ist sicher. Apples App Store auch.

Das kann man echt nicht Apple ankreiden.

In diesem Sinne, schönes Wochenende!
-4
john
john16.04.21 19:28
MikeMuc
An alle die sich aufregen:
Glaubt einer von euch, Apple testet die Apps in allen Ländern? Im Artikel steht doch ganz klar, das Casino taucht nur dann auf, wenn das Gerät denkt, es sei in der Türkei. Wie soll Apple also das Casino auffallen, wenn nicht zufällig eine türkische Testumgebung genutzt wird?
Es gibt immer eine Hintertür mit der Apple ausgetrixt werden kann. Geht eine zu, denkt man sich halt eine neue aus

indem ihr „pruefprozess“ aus mehr besteht ausser app starten, einmal auf den bildschirm starren, „joar wird schon passen“, fertig.
zumindest wuerde ich das irgendwie erwarten, denn sonst koennte den job vermutlich auch meine 70 jaehrige mutter uebernehmen und der job waere mit der gleichen kompetenz und wirksamkeit besetzt.

es wird doch sicherlich pruefmechanismen geben, die pruefen ob zb geobasierte funktionen einprogrammiert wurden, und pruefen ob und was da so nachgeladen wird.

falls nein, macht es die sinnlosigkeit eines „reviews“ umso deutlicher.
biete support. kostenlos, kompetent und freundlich. wähle zwei.
+1
stefan18.04.21 11:14
john
indem ihr „pruefprozess“ aus mehr besteht ausser app starten, einmal auf den bildschirm starren, „joar wird schon passen“, fertig.
Er besteht aus mehr, zumindest manchmal und nicht einheitlich. Und das macht es ja so unberechenbar. Zum Teil muss man absolut unnötige Verrenkungen machen, bis eine saubere App durchgelassen wird. Bei meiner wurde mal nach ein paar Jahren das Logo bemängelt, ohne genauere Angaben, warum, und nachdem ich nachgefragt habe, war es doch wieder ok.
+1
aMacUser
aMacUser18.04.21 14:52
Soll denn jeder App-Prüfer mit jeder App einmal durch jede Stadt der Welt reisen, nur weil eventuell in irgendeinem Land, Schulhof oder sonst wo auf Grund von IP-Adresse oder GPS-Standort ein Casino freigeschaltet wird? Wer sich die Screenshots anschaut, sieht sehr schnell, dass es sich offensichtlich im eine Browser-Anzeige in der App handelt. Weder eine manuelle Prüfung noch irgendeine automatische Prüfung kann bei einer simplen Webview irgendwas meckern.
Und jetzt rückt schon raus mit den Minus-Punkten, schließlich habe ich Apple verteidigt.
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Krypton19.04.21 12:15
aMacUser
Soll denn jeder App-Prüfer mit jeder App einmal durch jede Stadt der Welt reisen, nur weil eventuell in irgendeinem Land, Schulhof oder sonst wo auf Grund von IP-Adresse oder GPS-Standort ein Casino freigeschaltet wird? Wer sich die Screenshots anschaut, sieht sehr schnell, dass es sich offensichtlich im eine Browser-Anzeige in der App handelt. Weder eine manuelle Prüfung noch irgendeine automatische Prüfung kann bei einer simplen Webview irgendwas meckern.
Zumindest nachdem solche Tricks inzwischen bekannt sind, kann man durchaus in einen App-Test einbauen, dass die App mal mit verschiedenen Länderzugängen (via VPN) oder verschiedenen Geo-Locations (via GPS-Simulation) getestet wird. Um die Welt reisen muss man dafür nicht.
Ob man dabei alles findet, ist natürlich fraglich. Spätestens bei Nutzerberichten sollte die App aber rausgeworfen werden, da hier ja eindeutig ein Umgehungsversuch vorliegt.
+1
Bananenbieger20.04.21 13:25
Ely
Da gibt es nichts zu Beschönigen, da hat Apple gepennt. Sowas darf keinesfalls durchs Review kommen, egal ob Automat oder Mensch. Auf solche Maschen muß das Review getrimmt sein.
Dann werden aber Apps in Zukunft 50€ kosten müssen, wenn Apple hier wirklich die Apps in der Tiefe prüfen muss.
Man bekommt über automatische Verfahren halt nicht alles heraus, weil es immer irgendwelche Umgehungsmethoden geben wird. Und jedes noch so kleines Update komplett von Menschen analysieren lassen, geht halt kostentechnisch nicht.
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