App Store für iPhone, iPad und Mac: Apple legt Nutzerzahlen offen
Apple ist traditionell äußerst zurückhaltend, was die Preisgabe bestimmter Informationen betrifft. Das kalifornische Unternehmen macht beispielsweise seit geraumer Zeit keine Angaben mehr darüber, wie viele iPhones, iPads oder Macs es in einem Quartal oder Jahr verkauft. Auch zur exakten Zahl der Nutzer, welche die Online-Dienste des Konzerns in Anspruch nehmen, schweigt man sich in Cupertino in aller Regel aus. Der Digital Services Act, mit dem die Europäische Union (EU) für stärkeren Wettbewerb sorgen und die Marktmacht von Tech-Giganten einschränken will, zwingt Apple allerdings zur Offenlegung. Dem ist das Unternehmen jetzt nachgekommen und hat die Nutzerzahlen der hauseigenen App Stores bekannt gegeben. Interessant ist dabei der Vergleich mit den Services anderer Anbieter.
iOS App Store: 101 Millionen aktive Nutzer pro MonatDie Regelungen des Digital Services Act (DSA) gelten für alle Dienste, die EU-weit monatlich von mehr als 45 Millionen Nutzern in Anspruch genommen werden. Diese Marke überspringt Apple nach eigenen Angaben deutlich: Im iOS App Store verzeichnet das kalifornische Unternehmen 101 Millionen aktive Besucher pro Monat. Das bedeutet allerdings nicht, dass dabei jeweils eine App gekauft wurde, in die Zählung fließen den Anforderungen des Gesetzes zufolge sämtliche Aufrufe ein, auch wenn sie lediglich Informationszwecken dienten. Apple betont in der
Mitteilung, dass es sich um einen Näherungswert handelt, der im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit ohne Weiteres zur Verfügung steht. Die genaue Bedeutung dieser Anmerkung ist unklar.
Apple: App-Store-Versionen sind eigenständige PlattformenDa Apple der Auffassung ist, dass jede App-Store-Version eine eigenständige Plattform darstellt und daher separat betrachtet werden muss, nennt das Unternehmen weitere Zahlen:
Plattform | monatlich aktive Nutzer |
iPadOS App Store | 23 Millionen |
macOS App Store | 6 Millionen |
tvOS App Store | 1 Million |
watchOS App Store | < 1 Million |
Apple Books | < 1 Million |
Bezahlte Podcast-Abos | < 1 Million |
Folgt man Apples Auslegung, so stellen diese sechs Dienste keine „sehr großen Online-Plattformen“ im Sinne des DSA dar, unterliegen also nicht dessen Regelungen. Das Unternehmen will sie dennoch „auf freiwilliger Basis“ an die geltenden Vorschriften anpassen. Angesichts der tatsächlichen Gestaltung der digitalen Softwareläden dürfte sich Apples Rechtsauffassung allerdings zumindest im Hinblick auf die App Stores für iPadOS, macOS, tvOS und watchOS von jener der EU-Kommission unterscheiden.
YouTube kommt EU-weit auf 402 Millionen Nutzer pro MonatIm Vergleich zu den Diensten einiger anderer Tech-Giganten, die ebenfalls auf der Liste der „sehr großen Online-Plattformen“ stehen, nehmen sich Apples Zahlen bescheiden aus. YouTube beispielsweise verzeichnet EU-weit laut einem Bericht von
iGeneration 402 Millionen aktive Nutzer pro Monat, die Google-Suche kommt auf 332 Millionen. Die Plätze drei und vier belegen Google Maps (279 Millionen) sowie der Google Play Store (275 Millionen). Auf den weiteren Rängen folgen Facebook (255 Millionen), Instagram (250 Millionen) und Wikipedia (151 Millionen). Interessant ist die Zahl von Amazon: Mit 45 Millionen Nutzern pro Monat überspringt der Onlinehändler die im DSA festgelegte Grenze nur knapp.