Apple: 50% Umsatzbeteiligung zeige Facebooks Heuchelei
Letzte Woche wurde bekannt, dass Meta (besser bekannt als Facebook) bei Verkäufen über Dienste im so genanten "Metaverse" deutlich mehr Umsatzbeteiligung von Partnern fordert als Apple: Will man Non-Fungible Tokens (NFT) über die VR-Plattform "Horizon Worlds" anbieten, muss der Verkäufer satte 47,5 Prozent Beteiligung an Facebook/Meta zahlen. Bietet man Spiele oder Apps im "Meta Quest Store" an, fallen exakt die gleichen Gebühren wie im Apple App Store an: 30 Prozent des Umsatzes wird von Facebook einbehalten.
Mark Zuckerberg wählte diese Umsatzbeteiligungen auf den eigenen Vertriebsplattformen, obwohl Facebook in der Vergangenheit Apple bei jeder Gelegenheit bezüglich der 30-Prozentigen Umsatzbeteiligung im App Store kritisierte.
Apple: HeucheleiFred Sainz, Pressesprecher von Apple, äußerte sich nun gegenüber MarketWatch bezüglich Zuckerbergs Beteiligungshöhe und wirft Meta öffentlich Heuchelei vor:
Meta has repeatedly taken aim at Apple for charging developers a 30% commission for in-app purchases in the App Store — and have used small businesses and creators as a scapegoat at every turn. Now — Meta seeks to charge those same creators significantly more than any other platform. [Meta’s] announcement lays bare Meta’s hypocrisy. It goes to show that while they seek to use Apple’s platform for free, they happily take from the creators and small businesses that use their own.
Frei übersetzt:
Meta kritisierte Apple mehrfach für die 30-prozentige Umsatzbeteiligung bezüglich In-App-Käufen im App Store – und Meta verwendete sogar bei jeder Gelegenheit Kleinunternehmen und Entwickler als Sündenböcke. Nun will Meta genau die gleichen Entwickler mit einer höheren Beteiligung zur Kasse bitten als auf anderen Plattform üblich. Diese Ankündigung von Meta zeigt die Heuchelei des Unternehmens. Meta macht deutlich, dass man Apples Plattformen kostenfrei nutzen möchte, aber Entwickler und Kleinunternehmen auf den eigenen Plattformen zahlen lässt.
Reaktion von Facebook/Meta noch unklarNoch ist komplett unklar, wie Facebook bzw. Meta auf diese Vorwürfe reagiert. Nachdem das Unternehmen aber lange derart öffentlichkeitswirksam mit Werbespots und scharfen Aussagen gegen Apples Umsatzbeteiligung vorging, könnte eine Rechtfertigung für die eigenen, teils höhere Beteiligung sehr schwer fallen. Kürzlich noch bezeichnete Meta-Vizepräsident Vivek Sharma die 47,5-prozentige Umsatzbeteiligung als wettbewerbsfähig. Hier bleibt allerdings offen, mit welchen Diensten der Vizepräsident die eigenen Offerten verglich. NFTs können über andere Marktplätze wie zum Beispiel "LooksRare" bereits mit einer Umsatzbeteiligung von nur zwei Prozent den Besitzer wechseln – und nicht 47,5 Prozent wie in Metas "Horizon Worlds".