Apple: Android-Smartphones bis zu 47 mal mehr von Malware befallen als iPhones
Apple verteidigt bekanntlich seit Jahren den für iPhones und iPads geltenden App-Store-Zwang gegen alle Bestrebungen, auch die Installation von Software aus anderen Quellen auf den Geräten zuzulassen. Allerdings nimmt in diesem Zusammenhang der Druck auf das kalifornische Unternehmen mehr und mehr zu. Etliche Länder sowie die Europäische Union wollen gesetzlich eine Öffnung erzwingen. In den Niederlanden bescheinigte die Kartellbehörde dem Konzern jüngst wettbewerbswidriges Verhalten, was entsprechende Konsequenzen nach sich ziehen wird (siehe
).
Apple veröffentlicht Analyse zu Gefahren des SideloadingApple setzt sich gegen die drohenden Maßnahmen auf verschiedenen Ebenen zur Wehr, um das Geschäftsmodell des iOS App Store beibehalten zu können. Das Unternehmen beschreitet den Rechtsweg und betreibt intensive Lobbyarbeit gegen Gesetzesvorhaben, etwa in etlichen US-Bundesstaaten. Zur Verteidigungsstrategie gehört aber naturgemäß auch eine entsprechende Öffentlichkeitsarbeit. In diese Kategorie fällt wohl eine Analyse, welche das Unternehmen jetzt veröffentlicht hat. Das 28-seitige Papier trägt den Titel "Building a Trusted Ecosystem for Millions of Apps - A threat analysis of sideloading" und ist als
PDF-Datei verfügbar.
Täglich angeblich 230.000 neue Malware-InfektionenIn dem Dokument vergleicht Apple das hauseigene geschlossene System mit Plattformen, welche die Installation von Apps aus beliebigen Quellen erlauben, und zwar im Hinblick auf die Gefahren durch Schadsoftware. Das Unternehmen wiederholt dabei das in der Vergangenheit immer wieder vorgebrachte Argument, die Zulassung von Sideloading zerstöre Sicherheit sowie Datenschutz und setze iPhone-Nutzer großen Risken aus. Apple untermauert diese Aussage unter anderem mit von Nokia in den Jahren 2019 und 2020 angestellten Untersuchungen. Diese hätten ergeben, heißt es in dem Papier, dass auf Android-Geräten zwischen 15 und 47 mal mehr Malware zu finden sei als auf Smartphones und Tablets aus Cupertino. Eine europäische Regulierungsbehörde habe zudem ermittelt, dass täglich 230.000 neue Infektionen mit Schadsoftware verzeichnet werden.
Apple befürchtet Schäden für Nutzer und EntwicklerApple zufolge birgt eine erzwungene Öffnung darüber hinaus auch Risiken für jene iPhone- und iPad-Nutzer, welche den App-Store-Zwang begrüßen. Wenn Entwickler eine benötigte Anwendung nicht im digitalen Softwareladen des kalifornischen Unternehmens zur Verfügung stellten, bliebe den Nutzern der Geräte aus Cupertino nur die Installation aus einer potenziell unsicheren Quelle. Zudem könnten Kriminelle den iOS App Store nachahmen und auf diese Art und Weise diverse Schadsoftware wie etwa Banking-Trojaner verteilen. Due Zulassung von Sideloading auf iPhones und iPads würde daher solche Attacken erheblich erleichtern und Gerätebesitzern, Unternehmen, Entwicklern sowie der Werbebranche erhebliche Schäden zufügen, schreibt Apple.