Nachdem einige Berichte ihn bereits am Horizont auftauchen sahen, wird er nun Wirklichkeit: Apples neuer Spiele-Dienst „Apple Arcarde“. Zu der Präsentation der Gaming-Flatrate gab es im Nachhinein sowohl begeisterte als auch verhaltene Meinungen. Zudem stellen wir die Leuchtturm-Titel des Services vor. Wir haben einige Quellen zusammengetragen und eine erste Einordnung vorgenommen.
iOS-Gaming am ScheidewegSpiele sind seit jeher populär im App Store, doch deren Struktur hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Freemium-Titel haben im Shop die Oberhand gewonnen: Zunächst kostenlos versuchen sie den Spieler im weiteren Verlauf immer stärker zum Kauf von In-App-Produkten zu bringen. Das steigert zwar die Download-Bereitschaft, zieht jedoch auch viel Unmut auf sich: Der Endpreis für das Spiel bleibt im Dunkeln und die Gefahr vor Abzocke steigt. Andere Geschäftsmodelle setzen (zusätzlich) auf nervige Werbeeinblendungen. Klassische Entwicklerfirmen haben es schwer, sich mit ihren Premium-Produkten im Meer der vermeintlich kostenlosen Titel durchzusetzen. Die neue Spiele-Flatrate, so die Hoffnung einiger Kollegen, könnte trotz des ungeliebten Abo-Modells den Store wieder besser strukturieren und einen neuen Aufschwung für Vollversionen zur Folge haben.
Apples Trailer lässt einige Top-Titel erahnen
Klare Regeln für das neue AngebotApple hat auf der Präsentation erfreulich klar definiert, was den neuen Dienst ausmachen soll: Top-Titel für einen Festpreis spielen zu können, die weder Werbung noch In-App-Angebote enthalten und auch offline funktionieren. Die Seite appadvice
sieht Apple Arcade dank dieser konkreten Vorstellungen auch als eigentlichen Star der Show an. Der Autor des Artikels schließt mit den Worten: Apple Arcade ist ein buchstäblicher Game Changer für mobiles Gaming. Der Startplan scheine alles zu beinhalten, was man sich von einem Spieleabodienst im App Store wünschen könne.
Content is the keyJede Spieleplattform steigt und fällt mit den angebotenen (Exklusiv-)Titeln – Konsolenhersteller können ein Lied davon singen. Die Szene wurde bei Apples Ankündigung entsprechend hellhörig, dass rund 100 Titel beim Start des Services verfügbar sein sollen. Neben der quantitativen Äußerung interessiert jedoch noch mehr die qualitative Ausrichtung. Das iOS-Leitmedium toucharcade
zeigt sich begeistert von der Auswahl der Titel, viele hat die Redaktion schon seit längerem im Auge. Dementsprechend ziehen die App-Experten auch ein positives Fazit: „Das ist definitv ein mutiger Schritt von Apple und zumindest auf dem Papier klingt es fantastisch.“
Apple stellt im Präsentationsvideo eine Auswahl der beteiligten Spieleschmieden und ihre Projekte vor.
Hoher Anspruch zum Bundle-PreisBereits ein Dutzend Titel hat Apple bereits angekündigt und in einem Video die Entwickler und ihre Projekte vorgestellt.
Die Schöpfer der preisgekrönten Alto-Serie (
Alto's Adventure,
Alto's Odysee) nehmen etwa mit dem viel beachteten
Where Cards fall teil. Die liebevolle Städtesimulation dreht sich um Kartenhäuser, die der Spieler erstellt und zu denen sich dann Landschaften bilden. Die Entwicklerfirma namens Snowman kündigte das Spiel ursprünglich schon für 2017 an, doch die Arbeiten daran verzögerten sich.
Snowman veröffentlichte bereits einige Trailer zu „Where Cards fall“.
Ein weiterer Titel hört auf den Namen
Fantasian und stammt von Hironobu Sakaguchi, dem Entwickler des legendären
Final Fantasy. Sein Team hat Real-World-Dioramen gebaut und auf den Fotografien Third-Person-Charaktere animiert. Das Ergbnis kann sich sehen lassen. Ansonsten ist wenig über das brandneue Spiel bekannt.
Beyond a Steel Sky stellt ein postapokalyptisches First-Person-Abenteuer dar. Der Spieler hackt sich dabei mittels herausfordernder Puzzles in das System der Stadt. Der Titel besticht durch großangelegte 3D-Szenerien, die von Comiczeichnern erstellt wurden.
Oceanhorn war vor vielen Jahren eines der renommiertesten Adventures auf dem iPad. Dementsprechend hoch sind die Erwartungen an dessen Nachfolger
Oceanhorn 2: Knights of the Lost Realm. Trailer zeigen indes, dass diese sehr wohl erfüllt werden könnten.
Oceanhorn 2 befindet sich seit vielen Jahren in der Entwicklung.
Bereits in der Alpha-Phase befindet sich
Overland, ein taktisches Survialgame von Canabalt-Entwickler Adam Saltsman und seiner Frau Rebekah. Im postapokalyptischen Nordamerika angesiedelt, muss der Spieler auf begrenztem Raum Entscheidungen treffen und Kombinationsaufgaben lösen. Dabei stellt das Spiel auch bereits versuchte Level nach dem Zufallsprinzip immer wieder neu zusammen.
Neben Überlebensaufgaben muss sich der Spieler im rundenbasierten „Overland“ auch Monstern stellen.
Die vorstellten Titel und die lange Liste von Neuerscheinungen für die Plattform lassen in der Tat Gamer-Herzen höher schlagen. Nicht zuletzt stellt sich jedoch die Frage nach den weiteren Details des Dienstes: Müssen die Spiele zum Beispiel immer über die Abo-Software gestartet werden? Sind die Games weiterhin als Einzel-Titel erhältlich oder werden Interessenten dann zum Abo-Abschluss gezwungen? Und nicht zuletzt: Was wird die Flatrate kosten?
Bisher angekündigte Spiele für Apple Arcade- ATONE: Heart of the Elder Tree
- Beyond a Steel Sky
- Box Project
- Doomsday Vault
- Down in Bermuda
- Enter The Construct
- Frogger in Toy Town
- HitchHiker
- Hot Lava
- Kings of the Castle
- Lega Arthouse, Cardpocalypse
- LEGO Brawls
- Lifelike
- Little Orpheus
- Monomals
- Mr. Turtle
- No Way Home
- Oceanhorn 2: Knights of the Lost Realm
- Overland
- Projection: First Light
- Repair
- Sayonara Wild Hearts
- Sneaky Sasquatch
- Sonic Racing
- Spidersaurs
- The Bradwell Conspiracy
- The Pathless
- UFO on Tape: First Contact
- Where Cards Fall
- Winding Worlds
- Yaga