Apple Car: Entwickelt Apple ein spezielles "carOS" für das Auto aus Cupertino?
Welche Bedeutung ausgefeilten Steuerungssystemen und der dafür erforderlichen Software zukommt, lässt sich an einem praktischen Negativ-Beispiel der jüngsten Vergangenheit festmachen. Als Volkswagen die ersten elektrischen Modelle auf Basis der MEB-Plattform auslieferte, war das Betriebssystem noch nicht vollständig und wies etliche Bugs auf. Wer ein solches Fahrzeug bereits besitzt, muss demnächst die Werkstatt aufsuchen, um dort ein Update aufspielen zu lassen, welches Fehler behebt und künftige OTA-Aktualisierungen ermöglicht.
Hauseigene Software für das "Apple Car"?Wie wichtig die Softwareentwicklung in der Automobilbranche geworden ist, zeigt auch die Tatsache, dass die Hersteller viele Milliarden in diesem Bereich investieren. Mercedes und Volkswagen beispielsweise wollen Tausende von Mitarbeitern einstellen, um die in den kommenden Jahren anstehenden Aufgaben bewältigen zu können. Sie folgen damit dem Beispiel von Tesla, das von Elon Musk geführte Unternehmen setzt seit jeher auf ein eigenes Betriebssystem für die hauseigenen Fahrzeuge. Apple schlägt einem aktuellen Bericht zufolge jetzt ebenfalls diese Richtung ein und entwickelt für das "Apple Car" eine zentrale Software.
"carOS" soll alle Fahrzeug-Funktionen steuern könnenDabei handelt es sich Digitimes zufolge um weit mehr als nur eine erweiterte Version von CarPlay oder ein System wie Android Automotive, welches beispielsweise von Volvo, Polestar oder Renault genutzt wird. Vielmehr soll das "carOS" sämtliche Funktionen des (autonomen?) elektrischen Autos aus Cupertino kontrollieren und steuern können. Dazu gehören neben Navigation, Infotainment, Kommunikation und Klimatisierung auch anspruchsvolle Fahrzeugsysteme wie Spurhalte-Assistent, adaptive Geschwindigkeitsregelung, Notbremsassistent und Lichtsteuerung sowie vieles mehr. Apple will also offenbar dem Vorbild von Tesla folgen und – ebenso wie bei iPhone, iPad und Mac – auch beim Apple Car Hardware und Software aus einer Hand anbieten. Für die Entwicklung der Steuereinheit, der sogenannten Domain Control Unit (DCU), welche unter anderem die anfallenden Sensordaten verarbeitet, hat sich Apple laut Digitimes der Unterstützung eines südkoreanischen Unternehmens versichert.
Personelle Veränderungen belasten "Project Titan"Das "Apple Car", welches Berichten zufolge frühestens 2025 an den Start geht, machte in den vergangenen Monaten vornehmlich durch personelle Veränderungen von sich reden. Das für die Entwicklung zuständige "Project Titan" wurde dem Analysten Ming-Chi Kuo zufolge zwischenzeitlich sogar aufgelöst und muss angeblich ganz neu aufgestellt werden (siehe
). Zudem warb Ford mit Douglas Field und Jennifer Waldo zwei Spitzenkräfte ab. Der jetzt erschienene Digitimes-Bericht deutet allerdings darauf hin, dass Apple den von Analysten prognostizierten Vorstellungstermin für das hauseigene Fahrzeug einhalten will.