Apple Car: Toyota-Chef gibt gute Ratschläge +++ Holt Apple Foxconn und Magna ins Boot?
Der Vorstandsetage von BMW bereitet das Apple Car keine schlaflosen Nächte. Volkswagen-Chef Herbert Diess verfällt wegen eines Autos aus Cupertino nicht in Angstzustände. Nissan ist einmal interessiert an einer Zusammenarbeit mit dem kalifornischen Konzern, lehnt ein anderes Mal die Kooperation aber ab. Mit Hyundai und Kia laufen Gespräche, aber offenbar ohne greifbare Ergebnisse.
Branche rechnet offenbar mit Apples EinstiegDie Liste derartiger Meldungen ließe sich durchaus noch ein wenig fortsetzen. Die zunehmende Zahl der Reaktionen namhafter Autohersteller auf ein möglicherweise autonom fahrendes Elektromobil aus Cupertino zeigt eins sehr deutlich: Die Branche rechnet ganz offensichtlich fest damit, dass Apple in absehbarer Zeit mit einem eigenen Fahrzeug in den Markt einsteigt. Der eine oder andere CEO verfügt zudem mit Sicherheit über nähere Informationen, schließlich sind die internationalen Kfz-Konzerne gut vernetzt.
Toyota: Autos erfordern jahrzehntelanges EngagementEin paar Tage nach seinen Kollegen aus Deutschland hat sich jetzt auch Akio Toyoda zu Wort gemeldet. Der CEO und Präsident von Toyota würde es laut einem Bericht des
Wall Street Journal ausdrücklich begrüßen, wenn Apple mit einem eigenen Fahrzeug ins Automobilgeschäft einstiege. "Jeder, der über die technischen Fähigkeiten verfügt, kann ein Auto bauen", sagte er auf einem Treffen des japanischen Verbands der Automobilhersteller. Allerdings müsse man sich in Cupertino darüber im Klaren sein, dass es eines langen Atems bedürfe: Mit dem Markteintritt in diesen Sektor sei notwendigerweise ein über Jahrzehnte andauerndes Engagement verbunden.
Mehr als 40 Jahre in der VerantwortungDen Einstieg von Tech-Konzernen ins Automobilgeschäft hält Toyoda für ein gutes Zeichen, denn er sei ein Signal für die Zukunftsfähigkeit der Branche. Allerdings stünden Apple und andere Unternehmen in diesem Fall gegenüber ihren Kunden für 40 Jahre und mehr in der Verantwortung. Die damit einhergehenden Verpflichtungen reichten weit über den Produktionszeitraum und die Lebensdauer eines Fahrzeugs hinaus, beispielsweise hinsichtlich der Entsorgung.
Bauen Foxconn und Magna das Apple Car?Als zunehmend weniger wahrscheinlich gilt mittlerweile, dass Apple beim hauseigenen Fahrzeug auf die Zusammenarbeit mit etablierten Herstellern wie Hyundai oder Kia setzt. Die Gesprächsfäden sind zwar jüngsten Berichten zufolge noch nicht vollständig abgerissen, allerdings erweisen sich solche Kooperationen offenbar als sehr schwierig. In Cupertino denkt man daher laut
Bloomberg daher aktuell darüber nach, für das Apple Car auf Auftragsfertiger zu setzen. Im Gespräch seien Foxconn und Magna. Während der kanadisch-österreichische Zulieferer bereits über langjährige Erfahrung im Automobilbau verfügt, weitet Apples taiwanischer Partner seine Geschäftstätigkeit derzeit auf diesen Sektor aus. Der iPhone-Fertiger kooperiert etwa mit dem chinesischen Hersteller Byton und wird das neue Elektroauto der US-amerikanischen Marke Fisker produzieren.