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Apple Card: Höchste Kundenzufriedenheit – dennoch Milliardengrab

Die Apple Card ist ein Beispiel dafür, dass hoher Absatz und überdurchschnittliche Kundenzufriedenheit keineswegs bedeuten müssen, ein profitables Produkt zu betreiben. Während die lediglich in den USA verfügbare Karte sowohl für Apple als auch die Kunden erfolgreich ist, sieht es im Hintergrund ziemlich anders aus. Wie schon mehrfach berichtet, stellte sich die Apple Card für den Herausgeber Goldman Sachs als finanzielles Debakel und Milliardengrab dar. Die Rede war von rund einer Milliarde Dollar Verlust pro Jahr – weswegen es auch zum Ende der Zusammenarbeit kommen wird. Das schlechte finanzielle Abschneiden vor Augen, winkten bislang angeblich alle anderen Bankhäuser ab, denn man sieht die Karte eben nicht als Erfolgsmodell.


US-Studie: Apple Card auf Platz 1
Wie Apple in einer Pressemitteilung hervorhebt, könnte die Diskrepanz zwischen Meinung der Banken und der Kunden nicht größer sein. In der "J.D. Power 2024 U.S. Credit Card Satisfaction Study" schnitt die Apple Card als beste gemeinsam herausgegebene Kreditkarte ab. Mit einem Zufriedenheitsindex von 654 lag man vor der Hilton Honors American Express Card (644) und der Costco Anywhere Visa by Citi (634). Nicht nur der erste Platz ist bemerkenswert, sondern auch die Tatsache, diesen zum vierten Mal in Folge zu halten.

Lob für Handhabung und günstige Gebühren
Kunden loben neben der einfachen Handhabung und Einbindung ins System auch die niedrigen Kosten. Monatliche oder jährliche Gebühren gibt es nicht und der Zinssatz für Finanzierung ist mit 19 bis 30 Prozent (je nach Bonität) ebenfalls nicht überzogen – eine Aussage, bei der EU-Kunden sicherlich verwundert mit dem Kopf schütteln, in den USA sind aber oft noch wesentlich höhere Zinssätze gebräuchlich.

Laut JD Power nutzen 51 Prozent der us-amerikanischen Kreditkarten-Kunden die Möglichkeit, Ausgaben über einen längeren Zeitraum zu finanzieren – die angeführten Zinsen sind daher ein wichtiger Faktor. Genau das ist aber angeblich ein substanzielles Problem der Apple Card, denn der Kundenkreis tut eben genau das nicht, womit die Bank viel Geld verdienen kann: 30 Prozent auf nicht ausgeglichene Monatsrechnungen entrichten.

Kommentare

Moranai16.08.24 10:26
Wenn solche Zinssätze als günstig angesehen werden 0.o ...
Kein wunder werden solche Menschen nicht reich, wenn sie ihr Leben mit solchen Krediten finanzieren
-1
Uschaurischuum!
Uschaurischuum!16.08.24 10:29
Klingt für mich allerdings fast logisch. Apple Kundenkreis gehört sicherlich nicht zu denen die am Monatsende knapp bei Kasse sind und auch sonst im Leben, aus finanzieller Sicht, andere Maßstäbe an ihren Konsum haben. Zumindest im Durchschnitt. Kredite über die Karte sind somit auch eher gelegentlich notwendig.
Aber, wie auch in dem Beitrag erwähnt, schüttle ich den Kopf bei diesen Zinssätzen.
Irre. Wie geht das zusammen mit der Aussage, Amerikaner würden viel lieber und häufiger Geld ausgeben welches sie nicht haben? Ich habe sicher zu wenig Einblicke in die amerikanischen sozialen Strukturen aber aus der Ferne wirkt es sehr skurril.
Brauchen wir alles was wir können?
+9
Schmitti8116.08.24 10:44
Na ja, es gibt immer die Möglichkeit alles bei der monatlichen Abrechnung direkt zu bezahlen. Dann fallen die Zinsen nicht an.

Die Amerikaner bezahlen aber oft nur das monatliche Minimum (ein paar % der offenen Summe) und haben damit immer mehrere Tausend Dollar Schulden auf der Karte.

Wenn man immer jeden Monat alles zurückzahlt, ist die Apple Karte ein Super Angebot. Aber ohne Kunden, die heftige Zinsen bezahlen, machen die Banken nicht so viel Gewinn damit.
+7
MikeMuc16.08.24 10:57
Es wird also spannend bleiben wie es mit der Karte weiter geht. Die Betreiberbanken haben drauf spekuliert, das dort bei den Applepreisen entsprechen d viel über die Zinsen als Gewinn rein kommt, haben aber die Rechnung ohne die anscheinend zahlungskräftige Applekundschaft gemacht
Ob sich Apple traut eine eigene Bank zu eröffnen und das in die eigenen Hände nimmt? Ich befürchte, das dann ganz schnell die bisherigen Banken Skandal schreien und versuchen, das abzuwehren…
-5
andreasm16.08.24 11:09
MikeMuc
Es wird also spannend bleiben wie es mit der Karte weiter geht. Die Betreiberbanken haben drauf spekuliert, das dort bei den Applepreisen entsprechen d viel über die Zinsen als Gewinn rein kommt, haben aber die Rechnung ohne die anscheinend zahlungskräftige Applekundschaft gemacht
Ob sich Apple traut eine eigene Bank zu eröffnen und das in die eigenen Hände nimmt? Ich befürchte, das dann ganz schnell die bisherigen Banken Skandal schreien und versuchen, das abzuwehren…
Warum sollten sie sich ein auch in den USA stark reguliertes Geschäft selbst an die Beine binden? Zumal sich ja scheinbar mit dem Teil des Geschäftes, dass das Risiko trägt kein Pfennig verdienen lässt?
0
RyanTedder16.08.24 11:57
Jetzt verstehe ich auch, warum so viele Amerikaner Zweitjobs haben…
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jeti
jeti16.08.24 12:00
War nicht AmericanExpress als
neuer Herausgeber für die AppleCard im Gespräch?
Gibt es hier zu gegebenenfalls etwas Neues?
+1
holk10016.08.24 12:29
Ich wünsche mir weiterhin, dass die Karte auch nach Deutschland kommt und wäre sogar bereit, dafür geringe Gebühren zu zahlen.
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aMacUser
aMacUser16.08.24 12:58
Die USA sind einfach faszinierend. Für europäische Verhältnisse hat die Apple Card immer noch horrende Gebühren, aber Goldman Sachs macht große Verluste. In Deutschland sind Gebühren fast nicht existent, und der monatliche Ausgleich ist völlig normal, und trotzdem gibt es haufenweise kostenlose Kreditkarten. Also irgendwie habe ich das Gefühlt, dass Goldman Sachs einfach schlecht mit ihrem Geld haushaltet.
+7
Windrose17.08.24 10:13
der Zinssatz für Finanzierung ist mit 19 bis 30 Prozent (je nach Bonität) ebenfalls nicht überzogen – eine Aussage, bei der EU-Kunden sicherlich verwundert mit dem Kopf schütteln

Warum mit dem Kopf schütteln?
Die Möglichkeit zur Finanzierung bieten nur richtige Kreditkarten (Revolving, im Gegensatz zu Debit). Und bei denen fällt auch hierzulande ein effektiver Zins zwischen 20 und 25% an (z. B. bei der - kostenlosen - awa7 oder der Barclays Visa).

Wie bei allen (eben auch in D verbreiteten) Revolving-Karten ist es wichtig, die Teilzahlung entweder gleich zu deaktivieren (voreingestellt sind nämlich meist 3 bis 5% monatliche Rückzahlung) oder aber - wenn man bewusst das Feature nutzen will - die dadurch entstehenden hohen Kosten im Auge zu behalten. Bei den kostenlosen Revoving-Kreditkarten ist dabei zu beachten, dass bei 100% Rückzahlung manchmal monatliche Kartengebühren anfallen. Was bei den kostenpflichtigen nicht der Fall ist (diese sind dann aber auch deutlich teurer, beinhalten jedoch meist auch diverse Services wie Versicherungen....)
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