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Apple Card & angebliche Diskriminierung – Untersuchungsergebnisse erschienen

Apple arbeitet bei der hauseigenen Kreditkarte bekanntlich mit Goldman Sachs zusammen. Die US-amerikanische Großbank ist dabei nicht nur für die Zahlungsabwicklung zuständig, sie legt naturgemäß auch den Zinssatz fest und bestimmt das Kreditlimit, über welches ein Inhaber verfügen darf. Kurz nach dem Start der Kreditkarte aus Cupertino geriet die Vergabepraxis in die Kritik: Goldman Sachs diskriminiere Frauen, lautete der Vorwurf.


Eheleute wurden unterschiedlich bewertet
Auf Twitter meldeten sich im November 2019 unter anderem David Heinemeier Hansson, der Erfinder von "Ruby on Rails", und Apple-Mitgründer Steve Wozniak zu Wort. Sie gaben in ihren Tweets an, dass ihnen für die Apple Card ein zehn- bis zwanzigfach höheres Kreditlimit eingeräumt worden sei als ihren Ehefrauen. In beiden Fällen teilen sich die Eheleute sowohl Konten als auch Vermögenswerte, sollten also über eine identische Bonität verfügen. Die unterschiedliche Behandlung war somit nicht nachvollziehbar und deutete auf eine mögliche Benachteiligung von Frauen bei der Kreditvergabe durch Goldman Sachs hin.


Ungleichbehandlung ist gesetzlich untersagt
Eine solche Diskriminierung ist in zahlreichen US-Bundesstaaten gesetzlich untersagt, ebenso wie Unterscheidungen nach Religionszugehörigkeiten oder Ethnien. Goldman Sachs wies die Vorwürfe kurz nach Presseberichten über die Tweets zurück. Die Großbank nannte aber keine Einzelheiten zum Algorithmus, mit dem das Kreditlimit ermittelt wird. Das Unternehmen erklärte die Unterschiede damit, dass es sich bei den Apple Cards der Ehefrauen von Wozniak und Heinemeier Hansson um Partnerkarten gehandelt habe. Die zuständige Regulierungsbehörde in New York leitete daraufhin eine Untersuchung ein, deren Ergebnis jetzt vorliegt.

Keine Verstöße gegen Diskriminierungsverbot
Das New York State Department of Financial Services stellte bei den über ein Jahr dauernden Ermittlungen keine Verstöße gegen das Diskriminierungsverbot bei der Kreditvergabe fest. Das berichtet Bloomberg. Männer und Frauen werden den Erkenntnissen der staatlichen Aufseher zufolge von Goldman Sachs also gleich behandelt. Allerdings wies Behördenchefin Linda A. Lacewell darauf hin, dass allein die Einleitung einer derartigen Untersuchung ein Zeichen für nach wie vor anzutreffende Ungleichgewichte beim Zugang zu Krediten sei. Zudem habe man festgestellt, dass der Kundenservice von Goldman Sachs einige Defizite aufweise und ein Mangel an Transparenz das Vertrauen der Verbraucher in faire Kreditentscheidungen unterminiere.

Kommentare

becreart25.03.21 13:10
und sowas 2021
-4
Zerojojo25.03.21 14:13
OT
Linda A. Lacewell darauf hin, dass allein die Einleitung einer derartigen Untersuchung ein Zeichen für nach wie vor anzutreffende Ungleichgewichte beim Zugang zu Krediten sei.

Da muss ich der Dame vehement widersprechen. Wenn der Bezichtigung eines Verbrechens nachgegangen wird, ist das kein Zeichen dafür, dass sicher ein Verbrechen begangen wurde, egal zu welchem Befund die Ermittlung kommt. Anschuldigung bedeutet nicht mindestens Teilschuld. Dafür haben wir ein Rechtssystem.
+6
Philantrop
Philantrop25.03.21 14:24
Zerojojo
OT
Linda A. Lacewell darauf hin, dass allein die Einleitung einer derartigen Untersuchung ein Zeichen für nach wie vor anzutreffende Ungleichgewichte beim Zugang zu Krediten sei.

Da muss ich der Dame vehement widersprechen. Wenn der Bezichtigung eines Verbrechens nachgegangen wird, ist das kein Zeichen dafür, dass sicher ein Verbrechen begangen wurde, egal zu welchem Befund die Ermittlung kommt. Anschuldigung bedeutet nicht mindestens Teilschuld. Dafür haben wir ein Rechtssystem.

Sie bezichtigt aber niemanden eines Verbrechens, sondern bemängelt einen "ungleichen Zugang zu Krediten für Frauen" dies kann ja auch am Einkommen oder anderen Risikobewertungen liegen, die zwar rechtens sind - aber eben zu einem ungleichen Zugang führe.
+1
BarbedAndTanged25.03.21 16:25
Ungleich wäre es wenn in Fällen wo Frauen das Haupteinkommen stellten und trotzdem einen geringer Kredit eingeräumt bekämen als ihre Ehemänner. So sieht es eher danach aus als würden nicht oder geringer verdienende Ehepartner weniger kreditwürdig sind, da bei Trennung dann ja die Bonität erst mal weg wäre.
-3

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