Apple Card kann iCloud-Account deaktivieren: Einzelfall oder Fehler im System?
Apple offeriert bekanntlich in den Vereinigten Staaten eine hauseigene Kreditkarte. Die in Zusammenarbeit mit Goldman Sachs ausgegebene Apple Card bietet den Nutzern Konditionen, welche im Vergleich zu denen anderer US-Banken sehr attraktiv sind. Das Zahlungsmittel aus Cupertino ist darüber hinaus naturgemäß eng mit Apples Ökosystem verknüpft. Zumindest in einem Fall hat sich das jetzt als großer Nachteil erwiesen.
Account und Apple-ID plötzlich deaktiviertDer Mac-Nutzer und damit Apple-Kunde
Dustin Curtis stellte nämlich vor einiger Zeit plötzlich fest, dass er keine Updates mehr für Apps aus dem Mac App Store beziehen konnte. Kurz darauf funktionierte sein Apple-Music-Abonnement nicht mehr, und zwar weder auf dem Mac noch auf dem iPhone. Beide Geräte wiesen ihn darauf hin, dass sein Account und damit die Apple-ID deaktiviert wurden. Nach und nach versagten dann auch alle weiteren Dienste, etwa die Synchronisation des Kalenders mit iCloud und Handoff.
Apple Card versagt den DienstCurtis kontaktierte Apples Supportabteilung, doch diese konnte ihm zunächst nicht weiterhelfen. Ein zugesagter Rückruf fand nicht statt. Immerhin erfuhr er wenige Tage später durch einen erneuten Anruf bei Apple, dass es wohl ein Problem mit seiner Apple Card gab. Kurze Zeit darauf wurde die Kreditkarte bei einer Transaktion zurückgewiesen, ohne dass Curtis' Limit überzogen gewesen wäre. Er stand also nun ohne Apple-ID und Kreditkarte da.
Nachlässigkeit hat gravierende FolgenDie Ursache für die Deaktivierung seiner Accounts erfuhr Curtis erst nach einer Odyssee durch die Supportabteilungen von Apple und Goldman Sachs. Anfang Januar hatte sich die Nummer seines Bankkontos geändert und er versäumte es, dies Apple mitzuteilen. Daher konnte die in den USA übliche monatliche Kreditkartenrate nicht eingezogen werden. Kurz darauf kaufte Curtis im Apple Online Store ein MacBook Pro M1, dessen vollständige Bezahlung ebenfalls scheiterte. Daraufhin deaktivierte der iPhone-Konzern nicht nur die Kreditkarte, sondern auch seine sämtlichen Apple-Accounts und Abonnements. Per E-Mail teilte ihm das Unternehmen mit, diese würden ebenso wie die Apple Card erst nach der vollständigen Begleichung des ausstehenden Betrags reaktiviert. Hierzu müsse er Apples Supportabteilung per E-Mail kontaktieren.
E-Mail-Adresse der Supportabteilung existiert nichtCurtis klärte die Angelegenheit mit Goldman Sachs. Die ihm von Apple genannte Antwort-Adresse existierte allerdings offenbar nicht, sein Schreiben konnte also nicht zugestellt werden. In seiner Not wandte er sich erneut an Goldman Sachs und bat das Unternehmen, ihm bei der Wiederherstellung seiner Apple-Accounts behilflich zu sein. Der Mitarbeiter teilte ihm daraufhin mit, die Bank müsse Apple per E-Mail informieren, um den Reaktivierungsprozess einzuleiten. Das geschah offenbar, denn einige Tage später erhielt Curtis einen Anruf von Apple. Er solle die zuständige Abteilung in Cupertino wiederum per E-Mail um die Wiederherstellung der Apple-ID bitten. Die Bearbeitungszeit werde dann drei bis fünf Tage betragen. Mittlerweile wurden Curtis' Accounts reaktiviert. Ob es sich bei dem Vorgang um einen Einzelfall mit einer Verkettung unglücklicher Umstände oder prinzipielle Fehler im System des Zusammenspiels von Apple Card und Apple-ID handelt, ist nicht bekannt.