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Apple-Dienste: Russischer Provider leitet Datenverkehr auf eigene Router um

Wer Apples Webseite aufruft oder einen der zahlreichen Dienste des kalifornischen Konzerns wie etwa iCloud nutzt, dessen Traffic landet in aller Regel ohne große Umwege auf Servern, welche sich im IPv4-Adressraum des in Cupertino ansässigen Unternehmens befinden. Ende Juli war das für einen längeren Zeitraum allerdings nicht der Fall: Die Datenpakete reisten über eine bemerkenswerte und möglicherweise sogar bedenkliche Umleitung – und zwar durch Russland. Der größte Internetprovider des Landes hatte sich Teilen von Apples Adressraum bemächtigt.


Russischer Provider leitete Datenverkehr um
Am 26. Juli reklamierte das in Moskau ansässige Unternehmen Rostelekom über das Border Gateway Protocol (BGP) ein wichtiges IP-Präfix (17.70.96.0/19) für sich, das zu Apples IPv4-Adressraum gehört. Durch diese Maßnahme, welche von der Initiative „Mutually Agreed Norms for Routing Security“ (MANRS) entdeckt und analysiert wurde, lief ein beträchtlicher Teil des für Dienste des kalifornischen Konzerns bestimmten Datenverkehrs über Router und Server des größten russischen Internetproviders. Nutzer von iCloud und anderen Services aus Cupertino bekamen von dieser Umleitung nichts mit, Ausfälle waren nach derzeitigem Kenntnisstand nicht zu verzeichnen. Ob es sich bei dem „Hijacking“ um einen Angriff oder ein Versehen handelte, ist nicht bekannt; weder Apple noch Rostelekom äußerten sich bislang öffentlich zu dem Vorfall.

„Hijacking“ des Adressraums dauerte zwölf Stunden
Apple leitete MANRS zufolge bereits nach kurzer Zeit entsprechende Gegenmaßnahmen ein. Das Unternehmen annoncierte seinerseits das betroffene Präfix via BGP, um Rostelekom zu konterkarieren. Üblicherweise reklamiert der kalifornische Konzern lediglich das übergeordnete Präfix 17.0.0.0/9, welches allerdings gegenüber dem vom russischen Provider annoncierten spezifischen Präfix 17.70.96.0/19 von Routern nachrangig ausgewertet wird. Zwölf Stunden nach dem Beginn der Umleitung war der Spuk dann vorbei: Rostelekom zog die fehlerhafte Annoncierung zurück und der für Apples Dienste bestimmte Internet-Traffic lief nicht mehr über Russland.

Vermutlich kein Schaden entstanden
Da der Datenverkehr zwischen Macs, iPhones, iPads und Apples Servern verschlüsselt ist, dürfte dem kalifornischen Unternehmen und seinen Kunden kein Schaden entstanden sein. MANRS zufolge kann sich ein solcher Vorgang allerdings jederzeit wiederholen. Apple und andere Unternehmen seien daher gut beraten, das BGP-Routing künftig gegen solche Attacken abzusichern. Geeignete Maßnahmen wie etwa spezielle Filter oder Validierungen stünden seit geraumer Zeit zur Verfügung, müssten allerdings auch eingesetzt werden.

Kommentare

semmelroque
semmelroque02.08.22 13:47
Ob es sich bei dem „Hijacking“ um einen Angriff oder ein Versehen handelte, ist nicht bekannt; weder Apple noch Rostelekom äußerten sich bislang öffentlich zu dem Vorfall.

GANZ sicher ein VERSEHEN!!!

GAAAAAAAANZ SICHER!!!!
+25
skipper02.08.22 13:52
Bei den Russen kann es sich nur um ein Versehen handeln. So wie sie auch nur aus Versehen Krankenhäuser und Schulen bombardieren.
+28
marm02.08.22 15:02
skipper
Bei den Russen kann es sich nur um ein Versehen handeln. So wie sie auch nur aus Versehen Krankenhäuser und Schulen bombardieren.
Das ist doch Fake News des Westens. Die Ukrainer haben Waffenlager in Einkaufszentren, um ihre eigene Bevölkerung als Schutzschild einzusetzen, sprengen ihre Krankenhäuser selbst in die Luft, um es den Russen in die Schuhe zu schieben, und setzen Schauspieler ein, um Filme von Massakern zu drehen.
Russland hat nur Hochpräsizisionswaffen. Damit werden die westlichen Waffenlieferungen neutralisiert.
-12
Legoman
Legoman02.08.22 15:04
marm
Satire, oder?
+12
aMacUser
aMacUser02.08.22 15:05
Da wir jetzt genug Russland-Krieg-Bashing-Sonstwas für eine Kommentarsektion hatten, und wir das hier bei MTN echt nicht noch mehr brauchen, mal ein sinnvoller Kommentar:

Mittlerweile merkt man immer wieder, dass die Leute, die damals "das Internet" erfunden haben, sich nicht vorstellen konnten, wie enorm groß das einmal werden wird. Auf der einen Seite ist es erstaunlich, wie Standard diese Technologie mittlerweile ist, auf der anderen Seite ist es aber auch gruselig, wie einfach eine Partei globale Probleme bereiten kann (unabhängig von Absicht oder Versehen).
+12
HAL 9000
HAL 900002.08.22 15:33
Möglicherweise ist gerade wieder etwas seltsames am laufen.
Beim Aufruf der Support-Seiten von Apple erhalte ich dies:

-23
aMacUser
aMacUser02.08.22 15:40
HAL 9000
Möglicherweise ist gerade wieder etwas seltsames am laufen.
Beim Aufruf der Support-Seiten von Apple erhalte ich dies:

Also mit einem 12 Jahre alten Screenshot brauchst du uns nicht reinlegen
+19
marm02.08.22 17:18
Legoman
marm
Satire, oder?
Den Russen passiert nichts "versehentlich". Das wäre ein Eingeständnis der Schwäche. Das ist ein Banditenstaat mit Banditenethos.
Die Masche sollten doch langsam mal Alle verstanden haben. Es gibt immer mehrere Erklärungen gleichzeitig: Die andere Seite lügt, es gab einen guten Grund, es war ganz anders oder die anderen waren es.
+5
ERNIE02.08.22 17:22
Passend zum Zeitraum musste ich mehrfach auf meinen Rechnern in die Systemeinstellungen wechseln und mich erneut für meine AppleID authentifizieren, um icloud auf den Rechnern weiter nutzen zu können. Hatte das noch jemand?
+1

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