Apple-Drucker: Aufstieg und Fall der Sparte
Heutzutage sind Drucker nicht mehr so relevant, wie dies in den 70ern, 80ern und 90ern der Fall war, denn viel Kommunikation findet heute komplett elektronisch ohne Papier statt. Doch vor 40 Jahren waren Drucker ein großer Wachstumsmarkt, weil fast jeder Computer-Nutzer eine Möglichkeit brauchte, Text und Grafiken auf Papier zu bringen.
Die AnfängeNatürlich wollte sich auch Apple diesen Markt nicht entgehen lassen und stellte im März 1980 den "Silentype" vor. Hierbei handelte es sich um einen Thermodrucker, welcher eine spezielle Art von Papier benötigte, um zu funktionieren – aber im Vergleich zu Nadeldruckern sehr leise war:
Apples Druckersparte entwickelte viele Technologien nicht selbst, sondern kaufte diese von Drittherstellern ein. Auch auf dem Gebiet der Nadeldrucker stieg der Konzern mit dem "Apple Dot Matrix Printer" im Oktober 1982 ein – doch viel Erfolg hatte Apple erst mit den Folgemodellen:
Der ImageWriterIm Jahr 1983 stellte Apple den ImageWriter vor. Dieser wurde ebenfalls nicht von Apple selbst entwickelt, sondern von C. Itoh Electronics. Es handelte sich hier um einen Nadeldrucker mit einer Auflösung von 144 DPI und einer Geschwindigkeit von rund 120 Buchstaben pro Sekunde. Der ImageWriter konnte nicht nur Text drucken, sondern auch Bildgrafiken – und war mit dem gerade erschienenen Macintosh 128K kompatibel:
Großen Erfolg hatte Apple mit dem Nachfolgemodell "ImageWriter II". Den anfänglich 595 Dollar teuren Nadeldrucker produzierte Apple über 10 Jahre lang: Vorgestellt wurde dieser im September 1985 und erst Ende 1996 nahm das Unternehmen diesen aus dem Sortiment. Durch spezielle Farbbänder war hier auch Farbdruck möglich und es standen Netzwerkkarten als Erweiterungen zur Verfügung.
Der LaserWriterIm März 1985 erweiterte Apple die eigene Drucker-Serie um eine weitere Gerätekategorie: Laserdrucker. Für die LaserWriter-Serie setzte Apple Druckwerke von Canon, aber auch von Fuji und Xerox ein. Der erste Apple LaserWriter kostete 6.995 Dollar und war somit für Privathaushalte unerschwinglich. Doch Apple hatte im Vergleich zu anderen Unternehmen, welche Laserdrucker herstellten, einen gigantischen Vorteil: Durch den Macintosh konnte Apple einen Computer anbieten, welcher das Potenzial der Drucker ausnutzte – und daher erfreuten sich die Apple-Laserdrucker großer Beliebtheit.
Nach dem ersten Modell erschienen zahllose weitere LaserWriter-Varianten – und auch einen Farblaserdrucker nahm Apple mit dem "Color LaserWriter" im Jahr 1995 ins Programm auf. Mit der "Personal LaserWriter"-Serie bot Apple ab Sommer 1990 deutlich günstigere Laserdrucker an, welche sich auch an Privatpersonen richteten.
Der StyleWriterEine weitere Drucktechnologie setzte sich Anfang der 90er durch: Tintenstrahldrucker. Auch in diesem Markt mischte Apple seit 1991 mit der StyleWriter-Serie mit.
Anfänglich handelte es sich nur um Schwarz/Weiß-Drucker, doch mit dem 1994 vorgestellten Color StyleWriter waren Farbdrucke möglich. Auch im Tintenstrahl-Markt arbeitete Apple mit Partnern zusammen und verwendete Druckwerke von Canon und Hewlett Packard.
1999: Ende der DruckersparteAber im Januar 1999 war Schluss: Der Konzern stoppte mit dem "LaserWriter 8500" den Verkauf des letzten verbliebenen Modells. Die interne Entwicklung neuer Modelle stellte Apple aber schon im Jahr 1997 ein – kurz nachdem Steve Jobs 1996 zurück zu Apple wechselte. Zu dieser Zeit befand sich das Unternehmen in einer sehr brenzlichen finanziellen Situation und das Ziel von Jobs war, dass sich Apple wieder auf das Kerngeschäft konzentriert.