Apple: Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für viele iCloud-Dienste inklusive Backups – und weitere Sicherheitsfeatures
Gerade hat Apple per Pressemitteilungen einige neue Sicherheitsfunktionen für iCloud-Nutzer angekündigt, welche die Sicherheit maßgeblich steigern. Der Konzern dehnt die Ende-Zu-Ende-Verschlüsselung auf einige weitere beliebte Dienste aus. Bislang unterstützen 14 iCloud-Services bereits die Ende-Zu-Ende-Verschlüsselung, doch einige wichtige Funktionalitäten waren nicht von diesem Sicherheitsmerkmal abgedeckt.
Vereinfacht erklärt bedeutet eine Ende-Zu-Ende-Verschlüsselung, dass die Schlüssel zur Ver- und Entschlüsselung nur auf den Geräten des Nutzers gespeichert sind – und nicht auf den Apple-Servern. Dies hat den Vorteil, dass im Falle eines Einbruchs auf den Apple-Servern der Angreifer nur die verschlüsselten Daten erhält, nicht jedoch den Schlüssel zum Entschlüsseln. Auch können Regierungsbehörden so nicht auf die Kundendaten zugreifen, da Apple zwar die verschlüsselten Daten übergeben muss, jedoch nicht im Besitz des Schlüssels ist – und somit diesen auch nicht weitergeben kann.
Mehr Dienste mit Ende-Zu-Ende-VerschlüsselungApple hat nun
angekündigt, dass nun 10 zusätzliche Apple-Dienste auf Ende-Zu-Ende-Verschlüsselung setzen, darunter der iCloud-Backup-Dienst für iOS-Geräte, die iCloud Foto-Bibliothek, Erinnerungen, Backups von Nachrichten und Notizen wie auch iCloud Drive.
Die zusätzliche Verschlüsselung muss allerdings gesondert aktiviert werden – und es wird anscheinend die Beta- bzw.
Release-Candidate-Version von iOS 16.2 benötigt. Außerdem steht die Verschlüsselung zuerst nur in den USA bereit. Für alle Nutzer soll die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung Anfang 2023 weltweit in Stufen bereitgestellt werden.
Nicht Ende-Zu-Ende-verschlüsselt bleiben allerdings iCloud Mail, Kontakte und Kalender. Durch die Anbindung über offene Schnittstellen wie zum Beispiel IMAP oder CalDAV ist hier keine Ende-Zu-Ende-Verschlüsselung umsetzbar.
iMessage Contact Key VerificationApple stellt ferner ein neues Feature vor, über welchem sich überprüfen lässt, dass man tatsächlich mit einer bestimmten Person über iMessage kommuniziert: iMessage Contact Key Verification. Apple betont, dass es sich hierbei nicht um eine Funktion für Normal-Nutzer handelt, sondern sich nur an Personen richtet, welche extrem ausgefeilten Angriffen von beispielsweise Regierungsbehörden gegen sich vermuten. iMessage Contact Key Verification soll vor folgendem Szenario schützen: Ein Angreifer hat Zugang zu iCloud-Servern erlangt und will sich so in die Unterhaltung einklinken. iMessage benachrichtigt in diesem Fall automatisch den Nutzer bezüglich des unberechtigten Eingriffs. Wer noch mehr Sicherheit möchte, kann durch den Abgleich des generierten Codes über einen gesonderten Weg (wie zum Beispiel Telefon) sicherstellen, dass kein Dritter mitlesen kann.
Hardware-Sicherheits-Schlüssel für Zwei-Faktor-AuthentifizierungApple gibt an, dass 95 Prozent der iCloud-Nutzer die Zwei-Faktor-Authentifizierung aktiviert haben – und sich so schützen können, selbst wenn das eigene Passwort in die Hände Dritter gerät. Apple führt nun eine weitere Option ein: Anfang 2023 soll es möglich sein, ein Hardware-Sicherheitsschlüssel als zweiten Faktor bei der iCloud-Anmeldung zu nutzen. Diese Neuerung richtet sich an Nutzer, die besonders oft Attacken ausgesetzt sind: Journalisten, Berühmtheiten oder Regierungsmitarbeiter.