Apple-Erpressung: Hacker löschen geheimes Material - Lösegeldforderung ebenfalls verschwunden
Welche neuen Geräte werden in Cupertino gerade entwickelt? Gibt es bald zusätzliche Features für iPhone oder iPad? Wie sieht die kommenden Generation der Apple Watch aus? Arbeitet Apple an autonomen Fahrzeugen und VR-Headsets? Solche und andere Fragen beschäftigen Analysten, Leaker und vor allem Besitzer von Geräten des kalifornischen Konzerns seit Jahren. Die traditionelle Geheimhaltung des Unternehmens ruft aber zuweilen auch Erpresser auf den Plan, welche aufs große Geld aus sind.
50 Millionen US-Dollar Lösegeld gefordertVor knapp einer Woche machte etwa eine Hackergruppe namens "REvil" von sich reden, die nach eigenen Angaben in den Besitz von internen Daten des iPhone-Konzerns gelangt war (siehe
). Angeblich hatte sie bei Quanta, einem von Apples großen Auftragsfertigern, unter anderem Schemazeichnungen kommender MacBooks sowie der Apple Watch erbeutet. Die Gang verlangte von Apple ein Lösegeld in Höhe von 50 Millionen US-Dollar, andernfalls werde man die Unterlagen veröffentlichen oder direkten Mitbewerbern zur Verfügung stellen. Die Frist zur Erfüllung der Forderung sollte am 1. Mai ablaufen.
Material verschwindet überraschend aus dem DarknetTeile des Materials veröffentlichten die Hacker in einem Darknet-Forum, um ihrem Erpressungsversuch Nachdruck zu verleihen. Noch vor Ablauf des Ultimatums allerdings löschten sie jetzt überraschend die Schemazeichnungen und entfernten auch ihre Lösegeldforderung. Das berichtet
MacRumors. Zuvor hatten die Erpresser angekündigt, täglich weitere Schemazeichnungen und zusätzliches Material publik machen zu wollen, falls Apple nicht für die Rückgabe zahle. Der iPhone-Konzern ließ in dieser Angelegenheit lediglich verlauten, dass der Vorgang untersucht werde.
Gründe für den Rückzug sind unklarDer plötzliche Rückzug der Erpresser lässt einigen Raum für Spekulationen. Möglicherweise haben die Hacker mittlerweile festgestellt, dass es sich bei den erbeuteten Daten nicht um streng geheime Unterlagen zu kommenden Produkten handelt. Aus moralischen Gründen dürften sie nicht zur Einsicht gekommen sein, denn in der Vergangenheit hatte "REvil" bereits andere Unternehmen auf ähnliche Weise erpresst. Dass Apple das Lösegeld bezahlt hat, ist natürlich denkbar, aber wenig wahrscheinlich.