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Apple Health: iPhone-Daten bringen Totschläger hinter Gitter

Wer Böses im Schilde führt, sollte es sich dreimal überlegen, ob er dabei ein iPhone mit sich herumträgt. Auf den Smartphones aus Cupertino befinden sich nämlich – ebenso wie natürlich auf Android-Smartphones – viele für Staatsanwaltschaften und Gerichte interessante Informationen. Moderne Mobiltelefone tragen daher mitunter zur Aufklärung von Straftaten bei.


iPhone-Daten können wichtiges Puzzlestück sein
Zuweilen sind die Daten sogar das entscheidende Puzzlestück, mit dem ein Täter zweifelsfrei überführt werden kann. Jüngstes Beispiel hierfür ist ein Tötungsdelikt, das sich laut einem Bericht von al.com vor drei Jahren in der Kleinstadt Calera im US-Bundesstaat Alabama ereignete. Opfer des Verbrechens war eine 42-jährige Frau. Sie wurde im Januar 2018 erschlagen auf der Straße vor dem Haus aufgefunden, das sie gemeinsam mit ihrem Ehemann bewohnte. Neben ihr lag eine Schnapsflasche, bekleidet war sie lediglich mit einem Büstenhalter. Todesursache war ein heftiger Schlag auf den Kopf.

18 Schritte überführen den Täter
Den Aussagen ihres Mannes zufolge hatten er und das Opfer am Abend vor dem Auffinden der Leiche viel getrunken. Seine Ehefrau sei dann aus dem Haus gegangen und im alkoholisierten Zustand ausgerutscht und gestürzt. Er selbst sei um 22.30 Uhr zu Bett gegangen und gleich eingeschlafen. Durch die Auswertung seines iPhones und des ebenfalls von Apple stammenden Smartphones seiner toten Ehefrau ergab sich für die Ermittler allerdings ein anderes Bild. Kurz nach 23 Uhr hatte die Health-App auf dem Gerät des Ehemanns 18 Schritte aufgezeichnet. Das war nahezu der exakte Zeitpunkt, an dem das iPhone der Ehefrau deren letzte Bewegung registrierte.

16 Jahre Haft wegen Totschlags
Im weiteren Verlauf der Ermittlungen stellte sich zudem heraus, dass sich Fingerabdrücke des Ehemanns am Boden der Flasche befanden, die neben dem Opfer lag. Die Staatsanwaltschaft war daher davon überzeugt, dass der 47-Jährige seine Frau erschlagen hatte. Der Tat ging nach der Überzeugung der Ankläger ein heftiger Streit voraus, dieser hatte sich daran entzündet, dass die Ehefrau erotische Bilder von sich im Internet verkaufte. Im Verlauf der Auseinandersetzung warf der Ehemann das iPhone seiner Gattin aus dem Fenster. Als sie nach draußen ging, um es sich zu holen, folgte er ihr und erschlug sie mit der Flasche. Die Geschworenen im Strafprozess erklärten den Mann unter anderem wegen der iPhone-Daten für schuldig, der Richter schickte den Täter jetzt wegen Totschlags für 16 Jahre hinter Gitter.

Kommentare

chill
chill11.02.21 09:21
Tja, hätte man sich die Google Zeitachse angesehen, könnte man sehen wie und wohin er sich bewegt hätte. Mit 18 Schritten könnte er ja zb auch nur auf Klo oder zum Kühlschrank gegangen sein.
MBP M1 256/16 Monterey 12.1 . iPhone 11 128 GB, iOs 15.2
0
munichpeter11.02.21 09:36
Dachte die iPhones sind sicher - wo ist denn jetzt da das Datenschutzgeschäftsmodell ?
-3
WollesMac
WollesMac11.02.21 10:03
Datenschutz bedeutet ja nicht, dass mit Strafverfolgungsbehörden nicht „zusammengearbeitet“ wird. Und ein Handy, oder neueres KFZ etwa, ist kriminalistisch total interessant.
+4
tranquillity
tranquillity11.02.21 10:15
Unmöglich! Ich finde der Datenschutz wird hier mit Füßen getreten! Das widerspricht eindeutig der EU-Charta!!


<ironie off> So argumentieren ja leider einige hier im Forum.
-3
gegy11.02.21 10:37
Da stellen sich mir zwei Fragen:
Seine Ehefrau sei dann aus dem Haus gegangen und im alkoholisierten Zustand ausgerutscht und gestürzt. Er selbst sei um 22.30 Uhr zu Bett gegangen und gleich eingeschlafen.
Wie dumm muss man sein, zu glauben, dass so eine Aussage der Wahrheit entsprechen kann? Ich meine, wer geht schon ins Bett, schläft in ner nächsten Sekunde ein ohne einmal zu schauen, wo seine Frau geblieben ist?

Zweitens:
Wie sind die Ermittler an die Daten der Smartphones gekommen? Die Handys werden wohl gesperrt gewesen sein. Hat hier Apple die Entsperrung veranlasst (insbesondere beim Smartphone der Toten frage ich mich das)? Im Artikel finde ich nichts dazu, oder überlese ich da was?

*Edit*
mactechnes
Im übrigen enthält der original Artikel keinen einzigen Hinweis darauf, dass es sich um ein iPhone gehandelt hat. Da steht nur, dass man in der "Health App" die Schritte gesehen hat. Health Apps gibt es zu 100teren. Woher also die Information, es habe sich um ein iPhone gehandelt?
+1
Peter Eckel11.02.21 10:48
tranquillity
Unmöglich! Ich finde der Datenschutz wird hier mit Füßen getreten! Das widerspricht eindeutig der EU-Charta!!

<ironie off> So argumentieren ja leider einige hier im Forum.
Also ist es offenkundig nicht der Mühe wert zu versuchen, mit Dir eine sachliche Diskussion zu führen. Gut zu wissen und spart Zeit.
Ceterum censeo librum facierum esse delendum.
+3
gegy11.02.21 10:52
Wenn es sich nämlich nicht um ein iPhone gehandelt hat, wäre das hier eine Falschmeldung, die iPhone Benutzer glauben lassen könnte, dass die Regierung iPhones so mir nichts, dir nichts entsperren kann. Ich sehe jedenfalls keine Beweis dafür, dass es sich um iPhones in dem Fall gehandelt hat.

Es ist natürlich schön, dass der Täter überführt werden konnte.
0
RyanTedder11.02.21 10:57
Hier hat man zwar ein recht deutliches Bild, unabhängig von den Smartphone Daten, aber wenn man unter Schock ungenaue Aussagen tätigt und die Daten des iPhones später etwas anderes erzählen, trotz der Unschuld, gerät man vielleicht noch unter Verdacht und wird unglaubwürdig. Aber vermutlich alles nur Horrorvorstellungen, bis wirklich mal so ein Fall eintritt
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gegy11.02.21 11:00
RyanTedder
Hier hat man zwar ein recht deutliches Bild, unabhängig von den Smartphone Daten, aber wenn man unter Schock ungenaue Aussagen tätigt und die Daten des iPhones später etwas anderes erzählen, trotz der Unschuld, gerät man vielleicht noch unter Verdacht und wird unglaubwürdig. Aber vermutlich alles nur Horrorvorstellungen, bis wirklich mal so ein Fall eintritt
Wenn es ein iPhone gewesen ist. Denn genau hier liegt der Punkt: Die Daten eines iPhones lassen sich nicht so einfach auslesen. Und wie wir wissen beißen sich hier immer noch Regierungen die Zähne aus. Abgesehen davon ist in keiner einzigen Zeile davon zu lesen, dass es ein iPhone war. (Außer natürlich hier bei der mactechnews ) Ich will hier jetzt keine schlechte Recherche unterstellen, aber ein wenig dazu gedichtet wurde in diesem post hier schon meiner Meinung nach.
+1
Kuziflu
Kuziflu11.02.21 11:23
Finde ich bedenklich mit solchen Mitteln jemand zu verurteilen. Gefühlt sind da zu viele Variablen die nicht nachvollziehbar sind.
Wenn ich mich zurückerinnere wie schlecht die Feuchtigkeitssensoren anfangs in den iPhones waren. Reparaturverweigerungen wegen angeblichen Wasserschäden, gefolgt von Sammelklagen.
Wer garantiert, dass nicht jemand anderes mit dem iPhone 18 Schritte gemacht hat. Kann mit 100%er Sicherheit nachvollzogen werden, dass überhaupt Schritte aufgezeichnet wurden und nicht andere Erschütterungen …
+1
andi.bn11.02.21 11:32
gegy
Wie dumm muss man sein, zu glauben, dass so eine Aussage der Wahrheit entsprechen kann? Ich meine, wer geht schon ins Bett, schläft in ner nächsten Sekunde ein ohne einmal zu schauen, wo seine Frau geblieben ist?

Ich glaube das gibt's leider in so manchen Haushalten. Man achtet sich nicht immer...
gegy
Zweitens:
Wie sind die Ermittler an die Daten der Smartphones gekommen? Die Handys werden wohl gesperrt gewesen sein. Hat hier Apple die Entsperrung veranlasst (insbesondere beim Smartphone der Toten frage ich mich das)? Im Artikel finde ich nichts dazu, oder überlese ich da was?

Offiziell ist das natürlich schwierig. Aber nehmen man an es handelt sich um ein iPhone mit Touch-ID oder Face-ID, sollte das auch nach dem Tod noch funktionieren. Muss man einfach mal in der Kühlabteilung vorbeischauen.
+1
Zerojojo11.02.21 11:38
Mit 18 Schritten hat es der Mann geschafft, nach draußen zu gehen, seine Frau um die Ecke zu bringen, die Schnapsflasche zu positionieren und dann ins Bett zu gehen? An dem Herrn ist ein Basketballer verloren gegangen.
+1
WollesMac
WollesMac11.02.21 12:40
Apple und Zusammenarbeit mit Behörden, da geht schon einiges (bei allen Herstellern), auch wenn es mit der Verschlüsselung wohl immer schwieriger wird.
Und zur Frage, wie doof der Täter sein muss - gibt diverse Einträge, dass der später verurteilte Mörder im Internet nach genau dieser Tötungsmethode gegoogelt hat. Und an alles kann man auch nicht immer denken... - etwa die Soldaten in Afghanistan, die im geschützten Kasernenbereich Jogging betrieben haben und bewusst/unbewusst über ihre Apps damit die Wege der Kaserne schön im Netz veröffentlicht haben...
+2
gegy11.02.21 13:06
andi.bn
Offiziell ist das natürlich schwierig. Aber nehmen man an es handelt sich um ein iPhone mit Touch-ID oder Face-ID, sollte das auch nach dem Tod noch funktionieren. Muss man einfach mal in der Kühlabteilung vorbeischauen.

Eben nicht. TouchID erfordert einen "lebendigen" Finder und das innerhalb von 48h. FaceID überprüft die Aufmerksamkeit und ob du in die TrueDepth Kamera guckst.
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gegy11.02.21 13:09
WollesMac
Apple und Zusammenarbeit mit Behörden, da geht schon einiges (bei allen Herstellern), auch wenn es mit der Verschlüsselung wohl immer schwieriger wird.

In deinem verlinkten Artikel geht es um Anfragen, aber nicht darum, dass Apple die Geräte dann auch entsperrt hat. Noch ein mal: Es steht im original Beitrag nicht, dass es ein iPhone war.
0
WollesMac
WollesMac11.02.21 14:47
Meine Güte, jaaa - nochmal Datenschutz(geschäftsmodell) von Apple heißt nicht, dass Apple Anfragen von Behörden nicht unterstützt. Hier dann Apple direkt und auch die anderen Hersteller werden ähnliche Zusammenarbeit leisten. Nicht zuletzt, weil sie -je nach Staat- gesetzlich dazu verpflichtet sind.
+2
adiga
adiga11.02.21 15:13
munichpeter
Dachte die iPhones sind sicher - wo ist denn jetzt da das Datenschutzgeschäftsmodell ?

Der Datenschutz funktioniert. Es spielt weder eine Rolle, um was für ein Gerät es sich handelt, noch wie das Gerät geschützt wurde. Es wurde weder gehackt noch aufgebrochen. Die Polizei ist an die Daten gekommen, weil der verurteilte Täter mit der Polizei kooperiert und die Daten der Polizei zugänglich gemacht hat.

Zum Selberlesen "......Jeff West, the attorney said, cooperated with police throughout the entire interrogation, voluntarily giving them permission to search the couple’s phones....... "
+1
awk11.02.21 15:26
Das ist eine uralte Geschichte. Wenn der Typ einen gescheiten Anwalt gehabt hätte wäre das iPhone niemals als Beweismittel zugelassen worden. Die Geräte sind viel zu ungenau.
-3
gegy11.02.21 17:09
WollesMac
Meine Güte, jaaa - nochmal Datenschutz(geschäftsmodell) von Apple heißt nicht, dass Apple Anfragen von Behörden nicht unterstützt. Hier dann Apple direkt und auch die anderen Hersteller werden ähnliche Zusammenarbeit leisten. Nicht zuletzt, weil sie -je nach Staat- gesetzlich dazu verpflichtet sind.

Nun, auch hier muss ich dir leider widersprechen. Wenn du das von dir gepostete Dokument durchlist, wirst du früher oder später auf diesen Passus treffen:
J. Extrahieren von Daten aus mit Code gesperrten iOS-Geräten
Bei Geräten mit iOS 8.0 und später kann Apple keine Extraktion von iOS-Gerätedaten durchführen, da
die Daten, die von Strafverfolgungsbehörden in der Regel ermittelt werden sollen, verschlüsselt sind
und Apple den Verschlüsselungsschlüssel nicht besitzt. Ab dem iPhone 6 wird auf allen Geräten
werkseitig iOS 8.0 oder eine spätere iOS-Version ausgeführt.

Welcher eindeutig besagt, dass die Daten selbst von Apple nicht entschlüsselt werden können. Somit wäre es nicht möglich "Health" Daten aus den gesperrten Geräten zu lesen.
Einzig wenn es sich um ein iPhone vor dem 6er gehandelt hat (es ist immer noch nicht bestätigt, dass es überhaupt ein iPhone war), könnten diese Daten von Apple ausgelesen werden.
+1
WollesMac
WollesMac11.02.21 17:12
Zusammenarbeit mit Behörden, da geht schon einiges (bei allen Herstellern), auch wenn es mit der Verschlüsselung wohl immer schwieriger wird.
-1
subjore11.02.21 18:19
andi.bn
gegy
Wie dumm muss man sein, zu glauben, dass so eine Aussage der Wahrheit entsprechen kann? Ich meine, wer geht schon ins Bett, schläft in ner nächsten Sekunde ein ohne einmal zu schauen, wo seine Frau geblieben ist?

Ich glaube das gibt's leider in so manchen Haushalten. Man achtet sich nicht immer...
gegy
Zweitens:
Wie sind die Ermittler an die Daten der Smartphones gekommen? Die Handys werden wohl gesperrt gewesen sein. Hat hier Apple die Entsperrung veranlasst (insbesondere beim Smartphone der Toten frage ich mich das)? Im Artikel finde ich nichts dazu, oder überlese ich da was?

Offiziell ist das natürlich schwierig. Aber nehmen man an es handelt sich um ein iPhone mit Touch-ID oder Face-ID, sollte das auch nach dem Tod noch funktionieren. Muss man einfach mal in der Kühlabteilung vorbeischauen.

Ich glaube eher, dass der Mann um seine Unschuld zu beweisen den Behörden Zugriff auf sein Telefon gegeben hat.
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gegy11.02.21 18:22
Das kann natürlich sein und vielleicht wusste er auch den Code (oder das Codemuster) des Smartphone von der Frau.
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adiga
adiga12.02.21 08:51
gegy
Das kann natürlich sein und vielleicht wusste er auch den Code (oder das Codemuster) des Smartphone von der Frau.
Das kann nicht nur sein, nein, es ist so.
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Peter Eckel12.02.21 16:42
Wird dann wohl doch ein iPhone gewesen sein:

Angeblich hat es sich auch noch um einen "Kriminaltechniker" gehandelt. Also um einen kriminell dummen, kriminellen Kriminaltechniker.
Ceterum censeo librum facierum esse delendum.
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