Apple-Interview: Jahrestakt bei Macs, Gaming-Performance als Herausforderung, Mac-Chips waren lange geplant
Einiges deutet darauf hin, dass Apple nicht nur bei neuen iPhone-Chips, sondern auch Mac-Prozessoren einen Jahrestakt anstrebt. Da die grundsätzlichen Architekturen von A- und M-Chips eng verwandt sind, bietet sich das Vorgehen ohnehin an. Apples "Vice President of Worldwide Product Marketing" und "Vice President Platform Architecture" Tim Millet äußerten sich in einem Interview mit
TechCrunch zu diversen Fragen rund um Apples Entwicklung – und bestätigen indirekt, dass Apple den Mac auf einen ähnlichen Takt wie das iPhone umstellen möchte. Es kommen aber noch zahlreiche weitere interessante Punkte zur Sprache.
Mac-Zyklen ähnliche iPhone-ZyklenApple habe in der Vergangenheit oft die Frage gehört, ob der Mac nicht (mehr) so wichtig sei – immerhin gebe es jedes Jahr ein neues iPhone, beim Mac aber sehr unterschiedliche Zyklen. In Zukunft wolle sich Apple aber beim Mac-Takt nicht weit vom iPhone-Takt entfernen. Generell arbeite Apple nicht so, dass eine technologische Errungenschaft lange verzögert werde. Wenn man 20 Prozent mehr Performance erreichen kann, stelle man das Kunden schnellstmöglich zur Verfügung anstatt über drei Produktserien verteilt. Ein derart vorhersehbare und strikte Modellpolitik wie im Falle des iPhones (jeden September) gibt es vermutlich nicht, 18 oder 24 Monate ohne Mac-Aktualisierung scheinen aber ebenfalls nur für Ausnahmefälle angedacht zu sein (z.B.
Mac Studio).
Das schwierige Thema "Gaming"Zum Thema "Mac-Gaming" heißt es, bei Spielern handle es sich um eine anspruchsvolle Zielgruppe. Apple möchte nicht versprechen, den Mac quasi über Nacht zu einer perfekten Spieleplattform zu machen, es gebe aber eine langfristige Vision. Jetzt schon habe man die Situation geschaffen, dass Spieleentwickler auf bis zu 96 GB Grafikspeicher zugreifen können, gemeint ist das Unified Memory eines M2 Max. Dies werde für viele Möglichkeiten sorgen, denn bislang müssen Spiele mit sehr viel weniger Speicher auskommen und seien auch entsprechend designt. Gleichzeitig müsse sich jedoch herumsprechen, welche Chancen sich durch Apples Chip-Architektur ergeben, wenn man diese tatsächlich ausnutzt.
Mac-Chips waren immer das ZielManchmal hat man den Eindruck, die ersten Apple-eigenen Mac-Chips seien eher ein Nebenprodukt der A-Chips gewesen, als diese immer mehr an Leistung gewannen. Laut Millet gab es aber schon von Anfang an das Ziel, irgendwann einmal selbst Computer damit auszustatten. Der Fokus habe stets auf "Performance pro Watt" gelegen – um die Chips in möglichst vielen Produktkategorien einsetzen zu können. Inzwischen sei Höchstleistung sogar in Geräten ohne aktive Kühlung möglich.