Apple-Interview: M1, Performance, Name, Touchscreen-Macs und mehr
In mehrfacher Hinsicht konnte Apple am Dienstag überraschen. Sowohl die Performancewerte der M1-Chips waren besser als von vielen gedacht, auch mit sofortiger Verfügbarkeit ohne große Lieferverzögerungen hatte kaum jemand gerechnet. In einem
Interview sprachen Hardware-Chef Craig Federighi und Marketing-Chef Greg Joswiak über den Anbruch einer neuen Zeit, ihre bisherigen Erfahrungen und was die bevorstehenden Macs so besonders macht.
Performance: Apple selbst überraschtLaut Federighi war man selbst überrascht, welche Leistungsdaten der M1-Chip bot – denn diese liegen über den Werten, welche Apple zunächst angestrebt hatte. "We overshot", heißt es dazu im Interview. Kein anderer Mac im Sortiment bietet so viel Rechenleistung pro Kern – dies aber bei erheblich geringerem Energiebedarf.
Die Bezeichnung "M1"Apple wollte eine eigene Bezeichnung für den Chip, um damit zu suggerieren, für welche Produktkategorie dieser bestimmt sei. Die A-Serie stehe eindeutig für iPhones und iPads, das Kürzel wollte man nicht verwenden, daher entschied sich Apple für "M" wie "Mac". Beim H-Chip ("Headphones") ging man bereits genauso vor, so Joswiak.
3x der gleiche Mac?Inwiefern Apple Baureihen wie MacBook Air und MacBook Pro 13" abgrenze, welche beide über einen M1 verfügen, kann Federighi einfach erklären. "Thermal capacity", antwortet er, womit gemeint ist, dass es im MacBook Air keinen Lüfter gibt, im MacBook Pro aber schon. In der Praxis kann also schon deswegen mehr Performance erzielt werden, da sich mehr Wärme abführen lässt. Anders ausgedrückt: Je mehr Kühlung, desto schneller. Dies stimmt positiv für jene Baureihen, welche noch auf die M1-Umstellung warten (oder welche Bezeichnung jene Chips dann erhalten).
Touchscreen-Macs?iPhone- und iPad-Apps lassen sich auch auf M1-Macs ausführen, sofern der Entwickler dies nicht unterbindet. Ob dies der Einstieg in die Entwicklung von Touchscreen-Macs ist, lautet ein Thema des Interviews. Davon möchte Federighi allerdings nichts wissen. Die Bedienung eines Macs passe in keiner Weise mit Touch zusammen, denn Fingereingabe sei für iPhones und iPads gemacht.
Kompatibilität und UmstiegDies sei nicht die erste große "Transition", so Federighi – schon 2006 habe man einen derart großen Umstieg bewältigt und wisse daher, was es zu tun gibt. Software-Unterstützung ist ein essenzieller Bestandteil, weswegen auch Rosetta eine wichtige Rolle zuteil werde. Wenn Apps noch nicht als native Version vorliegen, greift Rosetta ein und übersetzt die Software einmalig. Laut Jozwiak könnte man daher den Eindruck haben, der ganze Vorgang sei etwas langweilig. Allerdings bevorzuge er den Ausdruck "nahtlos", denn Kunden sollen davon nur eine Sache mitbekommen: Ihr Computer macht dasselbe wie früher, nur schneller.