Apple-Karten: Mühsame Verbesserung durch Mikro-Aufgaben & Street View
Seit iOS 8 können Apple-Nutzer in der mitgelieferten Karten-App auf fehlerhaftes Kartenmaterial aufmerksam machen. Bislang war allerdings nicht im Detail bekannt, wie Apple mit diesen Rückmeldungen umgeht. In Frankreich hat nun ein Mitarbeiter eines involvierten Subunternehmers, der seit einem Jahr diese Rückmeldungen im Auftrag von Apple überprüft, einige Details zu der anfallenden Arbeit preisgegeben.
So ordnet Apple die Meldungen zunächst nach Ländern, um sie dann von Einheimischen gegenprüfen zu lassen. Hierbei
wird im Zuge von Mikro-Aufgaben weniger als ein Euro je Prüfung gezahlt, was bei einem Arbeitsaufwand von 10 Sekunden bis mehreren Minuten je Prüfung die Verdienstmöglichkeiten relativiert. Zudem ist die Zahl der Prüfaufträge beschränkt und unstetig, weswegen die Arbeit nur einen Geringverdienst abwirft.
Üblicherweise sehen die Auftragnehmer gemeldete Kartenausschnitte und Suchanfragen in der gleichen Weise wie der Apple-Nutzer. Offensichtliche Schreibfehler lassen sich schnell abarbeiten, während Probleme bei Ergebnissen und der Positionierung zeitintensiver sind, da dies detailliert geprüft werden muss.
Sofern ein Sachverhalten nicht aus den Satellitenbildern ersichtlich ist, greifen die Auftragnehmer im Notfall auch auf Google Street View zurück, um eine Rückmeldung korrekt bewerten zu können. Ohnehin gibt es bei der Bewertung mehr Möglichkeiten als richtig oder falsch, da es auch teilrichtige sowie unklare Rückmeldungen geben kann.
Neben Fehlern verschiedenster Natur werden auch Prioritäten bei Suchergebnissen und POIs analysiert. So gibt es je nach Standort unterschiedliche Vorschläge, wie man Anfragen bestmöglich beantworten sollte. In allen Fällen aber handelt es sich nur um eine Bewertung mit möglichen Lösungsvorschlägen, nach Vorgaben von Apple. Die Umsetzung liegt am Ende dann wieder bei Apples Karten-Team.