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Apple: Keine ARM-Prozessoren in zukünftigen Macs

In einem sehr ungewöhnlichen Schritt hat sich Apple gestern dazu entschlossen, für nächstes Jahr einen völlig neu entwickelten Mac Pro sowie einen Apple-Pro-Bildschirm anzukündigen - normalerweise ist Apple sehr darauf bedacht, zukünftige Hardware bis kurz vor Verfügbarkeit so geheim wie möglich zu halten (wir berichteten: ).

Der erste Mac wurde mit einem Motorola 68000-Prozessor ausgeliefert - Apple blieb den Motorola-Prozessoren bis zum Jahr 1994 treu. Im März 1994 wurden die ersten Power Macs ausgeliefert, inklusive einem völlig neuem RISC-Prozessor namens PowerPC, welcher von Apple, IBM und Motorola gemeinsam entwickelt wurde. Nach über zehn Jahren war Apple allerdings mit dem Fortschritt des PowerPC-Prozessors unzufrieden, so dass man sich zu einem damals drastischen Schritt entschloss: Auf der Apple-Entwicklerkonferenz im Jahr 2005 kündigte man an, dass zukünftige Macs mit Prozessoren von Intel ausgestattet werden. Dies hatte zur Folge, dass bestehende Software angepasst oder in einem Emulator namens "Rosetta" ausgeführt werden musste.


Seitdem Apple im iPhone und iPad stark angepasste und recht leistungsfähige ARM-Prozessoren einsetzt, geistern immer wieder Gerüchte durch die Apple-Community, dass Apple in Zukunft auch in Macs ARM-basierte Prozessoren einsetzen könnte. Dies hätte den Vorteil, dass man wieder größeren Einfluss auf die Entwicklung der Prozessoren hat, so eine häufige Argumentation. Allerdings würden die Kunden die Möglichkeit verlieren, performant mittels VMWare, Virtual Box oder Parallels Windows parallel zu macOS ausführen zu können, um beispielsweise Programme nutzen zu können, die es nicht für macOS gibt.

Im gestrigen Interview mit Phil Schiller und Craig Federighi wurde diesen Gerüchten aber eine eindeutige Absage erteilt: Apple habe keine Pläne, einen Mac zu entwickeln, welcher als Hauptprozessor einen ARM-basierten Chip einsetzt. Offen gelassen wurde die Möglichkeit, dass Apple aber ARM-Prozessoren für Zusatzaufgaben in Macs integrieren wird:

The company has no plans for touchscreen Macs, or for machines powered solely by the kind of ARM processors used in the iPhone and iPad. However, executives left open the possibility ARM chips could play a broader role as companion processors, something that showed up first with the T1 processor that powers the Touch Bar in the new MacBook Pro.


Im 2016er MacBook Pro mit Touch Bar setzt Apple bereits einen eigenen ARM-basierenden Prozessor ein, welcher für die Touch Bar verantwortlich ist. Eine weiteres mögliches Einsatzfeld eines ARM-Prozessors im Mac wäre ein Hilfsprozessor, welcher im Ruhezustand einfache und nicht Performance-kritische Aufgaben erledigen könnte (Beispielsweise der Download von neuen Emails, Dateien auf iCloud oder Softwareaktualisierungen).

Kommentare

Peter Eckel05.04.17 18:13
Sehr beruhigend.

Mit dem Schritt hin zu ARM als einzigem Prozessor würde Apple es tatsächlich sofort schaffen, mich von seiner Kundenliste zu streichen ... ich brauche x86_64-VMs ohne Ende für meine Arbeit.
Ceterum censeo librum facierum esse delendum.
+9
Dr.Watson
Dr.Watson05.04.17 18:19
Weiss gar nicht warum man da überhaupt so "geil" drauf war von den Usern hier auf der Webseite ARM in den Apple Kisten zu sehen. Wäre so oder so der größte Schwachsinn gewesen.
+10
tobias.reichert05.04.17 19:07
Mich interessiert nicht, was da drinsteckt, solange es einfach läuft.
-2
jlattke05.04.17 19:38
Weshalb sich die Mannschaft so penetrant gegen Touch ausspricht, verstehe wer mag. Für mich genau so ein Unfug wie der fehlende Dateibrowser/Finder bei iOS (könnte ich damit auf unseren Server zugreifen, wäre mein großes iPad Pro ein vollständiges Werkzeug, so ist es nur ein ergänzendes Hilfsmittel).
-4
bernddasbrot
bernddasbrot05.04.17 19:57
Der Schritt gestern ist normalerweise ein Signal, dass ein Unternehmen mit dem Rücken zur Wand steht. Keine neuen Produkte, keine Aussicht auf neue Produkte, dennoch Erklärungen,d ass da was kommen werde. Sehr eigenartig, aber anscheinend, aus Sicht Apples, ein notwendiger Schritt.

Mendel
Schau noch mal über deinen Text ("sowie einEN Apple-Pro-Bildschirm", "SeitDEM Apple im iPhone und iPad").

Bei der Meldung von gestern steht immer noch, dass Craig Federighi "Hardware-Chef" sei. Das müsst ihr ihm aber noch sagen, da er bei Apple noch als "senior vice president of Software Engineering" geführt wird.
+1
kawi
kawi05.04.17 20:19
jlattke
der fehlende Dateibrowser/Finder bei iOS (könnte ich damit auf unseren Server zugreifen, wäre mein großes iPad Pro ein vollständiges Werkzeug, so ist es nur ein ergänzendes Hilfsmittel).

Um auf externe Server zuzugreifen gibts doch genug Möglichkeiten, sowohl an FTP oder smb clients. Ich kann vom iphone aus problemlos meinen Heimserver, andere Rechner im Netzwerk oder auch meinen webserver durchbrowsen.

Das ist jedenfalls nicht der Grund warum ein Dateibrowser bemängelt wird - in der Kritik gehts vor allem darum das es keinen Dateibrowser für das Dateisystem unter iOS gibt!
+5
MIke7405.04.17 20:19
Da ich gelegentlich gerne mit meinem iMac zocke wäre mir das ohne Intel i7 Prozzi nicht möglich. Bootcamp ist für mich Pflicht, auch wenn ich es nur zu 10% nutze!
+1
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck05.04.17 20:44
bernddasbrot
Der Schritt gestern ist normalerweise ein Signal, dass ein Unternehmen mit dem Rücken zur Wand steht.

Denkst du nicht, dass du das ETWAS überdramatisierst? Ich glaub wenn man deine Definition von "mit dem Rücken zur Wand stehen" auf andere Firmen überträgt, müsste jedes noch so gewinnträchtiges Unternehmen auf dieser Erde sofort Insolvenz anmelden.
+3
Weia
Weia05.04.17 20:45
jlattke
Weshalb sich die Mannschaft so penetrant gegen Touch ausspricht, verstehe wer mag.
Mach ich!

(Und mein Verständnis ginge etwa so:

Ein Maus-/Touch-Amalgam lässt sich mit dem fehlenden Dateibrowser nicht vergleichen – denn den könnten die, die ihn nicht brauchen/wollen, einfach ignorieren.

Bei einem Maus-/Touch-Amalgam hingegen sind Kompromisse auf beiden Seiten unausweichlich: GUI-Objekte müssen groß genug für eine Fingerkuppe, nicht nur eine Mauszeigerspitze sein, das gesamte Tool-Tip-Konzept könnte nicht mehr als gegeben vorausgesetzt werden, da es bei Touch-Bedienung nicht funktioniert, undundundund …

Vieles, was sich über Jahrzehnte zum heutigen, bewährten Standard entwickelt hat, müsste umgemodelt werden – und wofür? Wer will ernsthaft mehr als ein paar Sekunden auf einem senkrechten Display herumtatschen? – Da fällt einem doch der Arm (nicht ARM ) ab! Abgesehen davon stürbe ohnehin jeder einen langsamen, qualvollen Tod, der mit seinen Fettfingern auf meinem Monitor herumgrapschen würde.

Das Ganze wäre ein typischer Microsoft-Ansatz: Es allen gleichzeitig recht machen wollen und dadurch niemandem wirklich recht machen können. Werkzeuge mit klarer Linie sind weit effektiver einzusetzen.

Was ich hingegen eine sehr vielversprechende Idee finde, ist, ein iPad Pro als Eingabegerät für einen Mac zu nutzen – das ergäbe tatsächlich Sinn.

In summa: Die Absage an Touch-Bedienung ist für mich eine genauso erfreuliche Nachricht wie die Absage an ARM-Prozessoren.)
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
+12
Aulicus
Aulicus06.04.17 08:06
Weia
Wer will ernsthaft mehr als ein paar Sekunden auf einem senkrechten Display herumtatschen? – Da fällt einem doch der Arm (nicht ARM ) ab! Abgesehen davon stürbe ohnehin jeder einen langsamen, qualvollen Tod, der mit seinen Fettfingern auf meinem Monitor herumgrapschen würde.

Eben!
+2
MiiCha
MiiCha06.04.17 08:27
Naja eine Absage war das definitiv nicht.
Gewohnt schwammige Aussage von Apple, da sie sich lediglich gegen einen Hauptprozessor auf ARM / Ax ausgesprochen haben.
Keine definitive Aussage - es kann nach wie vor einen zusätzlichen ARM Prozessor geben, um ggf. iOS Apps unter macOS auszuführen. Vielleicht kommt ja doch das oft gewünschte und orakelte "iOS in the Trackpad" - stelle mir das sehr lustig vor
-3
mbk8106.04.17 08:40
Wundert mich, dass hier noch keiner die Ryzen-Prozessoren erwähnt hat. Dies wäre für mich ein logischer Schritt. Der Endpreis könnte ordentlich gesenkt werden. Die Rechenleistung stimmt und trotzdem bleibt die Gewinn-Marge hoch. Bin mir auch sehr sicher, dass AMD die Prozessoren dieses Mal in ausreichender Stückzahl liefern könnte.
-1
Lefteous
Lefteous06.04.17 09:11
Mendel Kucharzeck
bernddasbrot
Der Schritt gestern ist normalerweise ein Signal, dass ein Unternehmen mit dem Rücken zur Wand steht.
Denkst du nicht, dass du das ETWAS überdramatisierst? Ich glaub wenn man deine Definition von "mit dem Rücken zur Wand stehen" auf andere Firmen überträgt, müsste jedes noch so gewinnträchtiges Unternehmen auf dieser Erde sofort Insolvenz anmelden.
Gewiss Apple steht NICHT mit dem Rücken zur Wand. Sie müssen sicher rmit hohen Erwartungen klarkommen. Vielleicht könnte man sagen, dass der Mac-Bereich im Augenblick ziemlich schlecht dasteht.
+2
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck06.04.17 09:30
Lefteous
Vielleicht könnte man sagen, dass der Mac-Bereich im Augenblick ziemlich schlecht dasteht.

Auch das würde ich etwas differenzierter sehen - die Laptop-Sparte bei den Macs ist in Ordnung für die meisten Nutzer. iMac ist auch noch akzeptabel - bei Mac Pro und Mac mini schaut es echt düster aus.

Mich würden so sehr die Gründe interessieren, warum Apple bei Mac mini oder Mac Pro es nicht schafft, zumindest einmal im Jahr die Hardware auf einen aktuellen Stand zu bringen.
0
Black Mac
Black Mac06.04.17 10:27
Alle meine Performance-Probleme kann ich auf ein Wort reduzieren: “Lightroom”.

Ansonsten fällt mir bis hin zur 4K-Videoverarbeitung kein Beispiel ein, bei dem mein fast drei Jahre alter iMac 5K auch nur das geringste Problem hätte. Aber die zu langen Generationsprobleme sind für Neukäufer sehr hinderlich. Vielleicht sollte Apple wirklich einige Alibi-Übungen starten, um wenigstens den Anschein von Aktualität zu vermitteln
P.S.: Apple kann keine Dienste.
-1
MLOS06.04.17 10:47
jlattke

Die App "Filebrowser" für 5,99Euro kannuf Server zugreifen, Per SMB/FTP/WebDav usw... und kann auch lokaleateien anzeigen, fotos sind integriert wie im Bilder-Ordner...
+1
gritsch06.04.17 10:59
Black Mac
Ansonsten fällt mir bis hin zur 4K-Videoverarbeitung kein Beispiel ein, bei dem mein fast drei Jahre alter iMac 5K auch nur das geringste Problem hätte.

Naja, Spiele eben. Da heult der Lüfter doch sehr schnell hoch obwohl nicht besonders hohe Details/Auflösung verwendet wird. Ist ja aber auch normal bei der GraKa und aktuellen Spielen...
+1
Black Mac
Black Mac06.04.17 11:09
gritsch
Black Mac
Ansonsten fällt mir bis hin zur 4K-Videoverarbeitung kein Beispiel ein, bei dem mein fast drei Jahre alter iMac 5K auch nur das geringste Problem hätte.

Naja, Spiele eben. Da heult der Lüfter doch sehr schnell hoch obwohl nicht besonders hohe Details/Auflösung verwendet wird. Ist ja aber auch normal bei der GraKa und aktuellen Spielen...

Bei aller Liebe zum Mac: Diese Kiste ist für Spiele denkbar ungeeignet – allein schon wegen der fehlenden Auswahl. Wer versucht, den Mac zu einer Gamer-Kiste zu machen, schiesst sich ins eigene Knie.
P.S.: Apple kann keine Dienste.
0
andreas6306.04.17 12:06
Das finde ich so nicht.
Denn die Fähigkeit, nach PPC, Bootcamp zu nutzen zeigt sofort auf woran es hakt:
Die Performance der verbauten (meist verlötenten) Bauteile sind, bis auf weniger Ausnahmen eben nicht mehr zeitgemäß.
Es liegt ja beim Mac nicht nur an OS X dann die GPU Performance, auch für non gamer (gpu compute ) zwei Jahre zurück liegt sondern auch an den verlöteten und veralteten Grafikprozessoren.
Selbst wenn man kaum / keine Games spielt ist es bei dem Premiumpreis der Pro Macs (MBP,MP) eine Frechheit von Apple da nicht viel früher auf aktuelle Chips zu setzen.
Last but not least verbrauchen neuere GPUs deutlich weniger Watt bei gleicher Speed der alten gpu bzw. sind bei gleichem Wattverbrauch mehrfach schneller.
+1
Weia
Weia06.04.17 12:11
MiiCha
Gewohnt schwammige Aussage von Apple, da sie sich lediglich gegen einen Hauptprozessor auf ARM / Ax ausgesprochen haben.
Was heißt „lediglich“? Genau das ist doch der entscheidende Punkt – die Sicherheit, dass sich weiterhin andere auf Intel aufsetzende Betriebssysteme in virtuellen Maschinen werden ausführen lassen, dass nicht bald schon wieder sowas wie Rosetta erforderlich sein wird und alle Programme umgestellt werden müssen.

Ob hardwarenahe, in macOS gekapselte Funktionen wie die pulsierende Power-LED durch Intel oder einen Quantenrechner zum Laufen gebracht werden – niemanden interessiert das.
es kann nach wie vor einen zusätzlichen ARM Prozessor geben, um ggf. iOS Apps unter macOS auszuführen.
Ja und? Niemand hat etwas gegen zusätzliche, optionale Möglichkeiten. Die stellen keine Bedrohung dessen dar, was hier und heute funktioniert.
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
+4

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