Apple Maps: Kein "Look Around" für Deutschland
Während man fast überall auf der Welt per StreetView durch die Straßen spazieren kann, scheiterte Google damals in Deutschland. Die Tatsache, dass sich fremde Menschen die eigenen Hausfassaden von außen ansehen können, sorgte geradezu für eine Massenhysterie – und internationales Kopfschütteln über die "German Angst" vor diffusen Gefahren. Spöttisch hieß es damals, Deutschland sei das einzige Land, in dem auch Gebäude Persönlichkeitsrechte haben, weswegen man das Hochhaus in einer Großstadt unkenntlich machen müsse. Nachdem fast eine Viertelmillion Anträge auf Google einhagelten, Gebäude komplett zu verpixeln und unkenntlich zu machen, gab Google entnervt auf und beendete die Ausweitung des Dienstes in Deutschland. Seitdem gibt es zwar immer noch einige Städte mit 3D-Ansicht, anders als in sonstigen Ländern aber nur aus dem Jahr 2008.
Kamerafahrten für Apple Maps in Deutschland...Apple bereitet momentan einen sehr ähnlichen Dienst vor, dessen Umsetzung für San Francisco bereits seit der ersten Beta von iOS 13 bzw. iPadOS 13 zu bestaunen war. Direkt lautete die Frage, wie es wohl um die weltweite Ausdehnung von "Look Around" bestellt sei. In der vergangenen Woche
kündigte Apple an, Kamera-Autos auch durch Deutschland zu schicken, was natürlich sofort für Diskussionen sorgte. Von ersten Datenschutzbehörden war zu hören, wie man sich per Widersprich dagegen wehren könne, wenngleich Apple darauf achte, personenbezogene Daten (Gesichter, Kennzeichen, Namensschilder an Türen) noch direkt bei der Aufnahme zu eliminieren und gar nicht erst zu speichern.
... aber nicht für Look AroundDie damalige StreetView-Hysterie vor Augen reagierte Apple aber schnell und gab der Bremer Datenschutzaufsichtsbehörde gegenüber an, man plane Look Around nicht für Deutschland. Die Aufnahmen seien lediglich für den internen Gebrauch geeignet, also wohl für Straßenerfassung zur Anfertigung des eigenen Kartenmaterials. Damit bleibt Deutschland auch bei Look Around außen vor – und es ist weitgehend ausgeschlossen, Navigationssysteme hierzulande irgendwann einmal mit echten Bilddaten zu füttern oder sich vom heimischen Computer aus auf einen Spaziergang in einer unbekannten deutschen Stadt zu machen. Natürlich haben Nutzer aus Deutschland aber die Möglichkeit, sich virtuell in den Straßen anderer Länder umzusehen.