Apple Maps komplett neu: Der aktuelle Fortschritt
Etwas mehr als ein halbes Jahr liegt Apples Ankündigung zurück, dass man Apple Maps von Grund auf neu entwickeln wolle. Nach dem viel diskutierten, desaströs schlechten Start des Dienstes war es Apple in den Folgejahren gelungen, fast alle offensichtlichen Schwächen auszubügeln. Zwar gilt Googles Kartenmaterial samt 3D-Darstellungen, Street View und plattform-unabhängigen Angeboten weiterhin als die vielseitigere und umfassendere Lösung, dennoch hat sich Apple Maps im Alltag als verlässliche Lösung etabliert. Dienste-Chef Eddy Cue führte Ende Juni 2018 aus, man müsse noch sehr viel mehr tun, um zur "besten Karten-App der Welt" zu werden. Im Mittelpunkt dieses ehrgeizigen Ziels steht, möglichst keine Drittanbieter mehr einzusetzen, stattdessen komplett auf eigenes Kartenmaterial umzustellen.
Apple als LandvermesserSeit Jahren schickt Apple bereits Vans mit auffälligem Kamera-Arsenal durch die Straßen. Anders als bei den in Kalifornien fahrenden Lexus-SUVs, die der Entwicklung autonomer Fahrzeugsysteme dienen, handelt es sich bei den Kamera-Vans um Apples Maps-Flotte. Die Umstellung auf eigens erhobene Kartendaten ist ein Projekt, das Apple auf Jahre auslegte. Während der Betaphase von iOS 12 gab es bereits einen Ausblick auf den Großraum San Francisco. Eine genauere Vorstellung der Pläne bietet der unterhalb dieser Meldung verlinkte Artikel.
Apple Maps – neu
USA: Die Karte ist fast komplettApples aktueller Aufstellung zufolge ist das Unternehmen nur noch wenige Monate davon entfernt, die weißen Flecken auf der Landkarte zu beseitigen – wohlgemerkt aber nur in den Vereinigten Staaten. In den letzten drei Monaten gelang es, 45 US-Staaten zu kartieren und mittels moderner Bilderkennungs- und Analysefunktionen zu erfassen. Der riesige, wenngleich bevölkerungsarme Staat Alaska fehlte bislang, soll aber zusammen mit South Carolina und Tennessee zwischen März und Juli 2019 befahren werden. Arkansas und Oklahoma sind ebenfalls noch Drittanbieterkarten-Land, Nutzer meldeten allerdings bereits Sichtungen der Kamera-Vans. Das Straßensystem von 50 Staaten ist demnach bis Sommer digitalisiert.
Außerhalb der USAAuch außerhalb der USA betreibt Apple intensiv Vermessungsarbeiten. Zu den Ländern, in denen Apple Sensor-Fahrzeuge durch die Straßen schickte, zählen Großbritannien, Kroatien, Frankreich, Irland, Italien, Japan, Portugal, Spanien, Slowenien und Schweden. Der deutschsprachige Raum fehlt hingegen bislang, auch im asiatischen Raum sowie Mittel- und Südamerika waren die Vans noch nicht unterwegs. Apple kündigte zudem an, in der ersten Jahreshälfte Andorra, Gibraltar sowie weitere Regionen Spaniens zu befahren. Vor 2021 ist daher nicht damit zu rechnen, hierzulande auf hochauflösendes Apple-Kartenmaterial samt Anzeige von Hauseingängen und Parkplätzen setzen zu können.