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Apple Maps setzt sich auf iOS gegen Google Maps durch

Der Anfang des Apple-eigenen Kartendienstes im Jahr 2012 war - gelinde gesagt - holprig. Ganze Städte fehlten, Orte wurden falsch beschriftet oder eingeordnet und die Navigation war suboptimal. Es war zuerst schwer vorstellbar, dass sich Apple Maps noch gegen das etablierte Pendant von Google noch durchsetzen könnte. Doch schnell etablierte sich Apple Maps; heute hat sich der Dienst offensichtlich mit Abstand als Anlaufpunkt Nummer Eins auf iOS durchgesetzt. Denn Apple Maps empfängt inzwischen dreimal so viel Nutzeranfragen wie Google Maps. Zu den Gründen gehört neben massiven Investitionen inklusive Unternehmenskäufen und Feature-Erweiterungen sicherlich auch die einfache Tatsache, dass Apple Maps im Gegensatz zum Google-Konkurrenten auf iOS vorinstalliert ist.

5 Milliarden Anfragen pro Woche
Die Informationen stammen von Apple selbst, werden aber zumindest in Teilen von Marktforschungsunternehmen ComScore bestätigt. Demnach verarbeitet Apple Maps inzwischen weltweit 5 Milliarden Anfragen pro Woche, Google Maps für iOS folge weit abgeschlagen auf dem zweiten Platz mit unter 2 Milliarden Zugriffen. Die ComScore-Studie kommt zu ähnlichen Ergebnissen, bezieht sich aber nur auf die USA. Erweitert man die Betrachtung allerdings auf alle Smartphones, wird Google Maps immer noch doppelt so oft genutzt, allein schon weil Apple Maps nicht auf Android-Geräten verfügbar ist.

Startschwierigkeiten von Apple Maps
In den Tagen der ersten iPhones verließ sich Apple noch voll auf den Kartendienst des späteren Konkurrenten Google. Erst zur WWDC 2012 stellte Apple die eigene Lösung vor und verbannte das zum Konkurrenzprodukt gewordene Google Maps aus dem Kanon der vorinstallierten Apps. Doch blieb Google Maps als Dritthersteller-App bestehen und erfreute sich weiterhin großer Beliebtheit, einerseits aus Gewohnheitsgründen, andererseits natürlich auch wegen der vielen, oben beschriebenen Kinderkrankheiten von Apple Maps. Diese gingen sogar so weit, dass sich Tim Cook öffentlich in einer Mitteilung für die schlechte Qualität des Kartendienstes entschuldigte. Auch die Personalrochade des Jahres 2012, in der Scott Forstall das Unternehmen verlassen musste, steht mit dem Maps-Debakel in Zusammenhang.



Investitionen, Firmenkäufe, neue Features
Seit diesen Tagen ist allerdings viel geschehen - Apple hat eine Menge Geld in die Hand genommen, um den Kartendienst zu verbessern. Zahlreiche Firmen wurden übernommen, um deren Expertise in Standortverwaltung oder deren Datenbanken für Points of Interests zu erhalten, so allein 2013 die Firmen Locationary, WiFi Slam, BroadMap und HotStop. Die Einkaufstour ist auch heute noch nicht beendet, wie man zuletzt im September durch die Übernahme von Mapsense sehen kann (zum Bericht über Apples Firmeneinkäufe im Jahr 2015: ). Inzwischen bietet die App deutlich mehr Features, zuletzt kam mit iOS 9 die Unterstützung für öffentliche Verkehrsmittel hinzu, die in Deutschland aber vorerst auf die Region Berlin beschränkt ist. Auch der „In der Nähe“-Funktion, die potenziell interessante POIs in der Nähe des Nutzerstandorts anzeigt, wäre ohne den Zukauf der umfangreichen Datenbanken wahrscheinlich nicht möglich gewesen. Seit OS X 10.9 Mavericks ist Apple Maps auch auf dem Mac-Betriebssystem verfügbar.

Das im Moment jüngste 3D Flyover in Deutschland (Stadt Münster)

Apple als Hausherr auf iOS
Natürlich kommt Apple Maps auch zugute, dass es sich um die Standardanwendung für iPhone-Käufer handelt und von Anfang an für jeden Nutzer auf dem Startbildschirm zur Verfügung steht. Siri, Mail und der Kalender greifen standardmäßig auf Apple Maps zur Anzeige von Örtlichkeiten zurück. Auch Dritthersteller-Apps können die Schnittstelle für Apple Maps namens MapKit verwenden. John Jackson von IDC ist sich daher sicher, dass der Siegeszug von Apple Maps auf iOS in erster Linie an diesem Faktor liegt, die Kunden zur Apple-Lösung drängen zu können.

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Kommentare

RyanTedder08.12.15 09:14
Ich benutze Maps seit Anfang an als Navigationsgerät und bin noch immer heil ans Ziel angekommen. Nachteile hatte ich gegenüber Google Maps auch keine. Das einzige was manchmal suboptimal funktioniert ist die Neuberechnung von Routen wenn man mal falsch gefahren ist oder beabsichtigt wo anders entlang fahren möchte. Maps war in meinen Augen zumindest nie so schlecht das ich deswegen Jemanden gefeuert hätte
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eiq
eiq08.12.15 09:27
Die Karten-App ist meiner Meinung nach sogar sehr gut. Ich nutze es viel lieber als Google Maps, irgendwie ist es flotter und sieht besser aus - und die Navigation ist erheblich besser (besonders die Ansagen). In einigen Gegenden sind die Karten von Apple auch erheblich aktueller. Wer z.B. die Wilfried-Ismar-Straße in Kerpen sucht, läuft bei Google nach wie vor ins Leere.
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Hühnchen
Hühnchen08.12.15 09:29
Maps ist ja definitiv besser geworden (die Sensation wie als das es damals angeboten wurde, ist es bis heute nicht), aber der Hauptgrund dürfte ja auch sein, das jeder Adressen-Link in iOS einfach auf Apple Maps geht. Von daher dürften die meisten dieser Zugriffe einfach unbewusst auf Maps gehen.
Kann man das eigentlich ändern?
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aquacosxx
aquacosxx08.12.15 09:32
zur navigation bei bekanntem ziel mag es ja funktionieren. sucht man aber eine lokation nach dem namen geht man ja doch meist über die google suche in safari, die dann natürlich direkt auf google maps verlinkt. die suche in den apple maps war bei mir bis jetzt zumindest meist nicht zielführend. auch der zugang über siri, selbst wenn die lokation in den kontakten gespeichert war, funktioniert häufig nicht.
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svenhalen
svenhalen08.12.15 09:39
ich nutze die Karten App auch wesentlich lieber als Google Maps, aber mir ist es leider schon oft vorgekommen, dass ich eine querstraße ganz in der nähe gesucht habe und dann ans andere Ende Deutschlands navigiert wurde. In der Regel fällt das auf, bevor ich losfahre. Aber wenn ich das Ziel über Siri ansage, und nicht genau hinsehe, weil im Straßenverkehr unterwegs, kann das durchaus zu Umwegen führen. Das nervt. Immernoch.
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Hannes Gnad
Hannes Gnad08.12.15 09:41
Google Maps hat noch die bessere Datenbasis, aber die Bedienung der App ist grauenhaft...
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marcel15108.12.15 10:05
Hier einer der die lieber Google nutzen. Aus meiner Sicht einfach deutlich verlässlicher, besonders Verkehrsdaten.
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firstofnine08.12.15 10:27
.... mittlerweile ist auch die Verkehrs- und Stauanzeige bei Apple besser, als bei Google. Zumindest hier im Raum München verlasse ich mich lieber auf die Karten App.
Wann man nichts ändert, dann ändert sich nichts!
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Advokat
Advokat08.12.15 10:34
Ich navigiere auch lieber mit Apple Maps als mit GoogleMaps. Die App liegt mir von der Handhabung und Optik einfach mehr.

Was mir allerdings fehlt, ist die Möglichkeit, von Vornherein einzustellen, dass mir die Strecke von A nach B unter Ausschluss z.B. der Autobahn angezeigt wird. Da ich derzeit häufig an einem blöden BAB Knotenpunkt vorbei muss, der wegen Baustellen fast immer von jetzt auf gleich dicht ist, wäre das eine große Hilfe.

Vielleicht kann man das aber auch bei Apple Maps irgendwo einstellen und ich habe es bisher bloß nicht gefunden!?
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Alpaka
Alpaka08.12.15 10:37
Von durchsetzen kann keine Rede sein. AppleMaps benutzen die Leute meistens aus reiner Bequemlichkeit. Systembedingt.

Ich verlasse mich aber weiterhin lieber auf Google.
So siehts aus.
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StefanE
StefanE08.12.15 10:39
Nutze auch lieber Apple Maps - mir fehlt jedoch (wie von der Browser Version von Google Maps) eine individuelle Anpassung der Route - zumindest auf dem Mac!
Habe eine Strecke da zeigt mir Apple nie den kürzesten Weg (kostet auf über 2 Stunden Fahrzeit gerade einmal 5 Minuten im Vergleich). Die Vorschläge sind hier immer mindestens 40km länger aber etwas schneller.
Und das ist oft so - verwende Apple Maps trotzdem gerne. Nur die Routenvorschläge sind auf dem Mac nicht immer optimal. Und hier verwendet man die App ja eigentlich nur um die Strecke nachzusehen bzw sich für die beste Alternative zu entscheiden.
Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren!
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mactelge
mactelge08.12.15 11:28
eiq
eiq
Wer z.B. die Wilfried-Ismar-Straße in Kerpen sucht, läuft bei Google nach wie vor ins Leere.

Gibt es da was umsonst?
Dreh´dich um – bleib´wie du bist – dann hast du Rückenwind im Gesicht!
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iKurt
iKurt08.12.15 13:54
Ich nutze die Apple Karten sehr gerne, sie lieferten mir immer gute Routen und sind per Sprache einfach zu bedienen. Als Alternative Navigon. Allerdings sind POIs bei Google Maps immer noch besser.
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Black Mac
Black Mac08.12.15 14:29
Nachdem mich Apples “Karten” bei der Navigation zweimal verschaukelt hat, ist dieser Dienst für mich gestorben. Denn die einzige wichtige Frage lautet doch: Welches Problem hat “Google Maps”, das einen Umstieg auf “Karten” notwendig macht? Antwort: keines.

Wozu also der Stress mit Apples Kartendienst?
P.S.: Apple kann keine Dienste.
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teorema67
teorema6708.12.15 15:24
Die Trefferquote von Apple Maps ist nach meinen stetigen Versuchen immer noch gering gegen Google Maps.
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
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teorema67
teorema6708.12.15 15:28
eiq
... Wer z.B. die Wilfried-Ismar-Straße in Kerpen sucht, läuft bei Google nach wie vor ins Leere.
Bei Apple Maps findet man auch nichts, was die Bezeichnung "Straße" verdient:

Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
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eiq
eiq08.12.15 16:54
teorema67
Bei Apple Maps findet man auch nichts, was die Bezeichnung "Straße" verdient:
Du weißt aber schon, dass das keine Live-Bilder sind? Wechsel einfach in die normale Ansicht, dann ist die Straße da. Bei Google fehlt die Straße (bisher) im Index. Da dort Häuser stehen und Leute wohnen, wäre es natürlich für alle Beteiligten schön, wenn man die Adresse mit möglichst vielen (allen?) Diensten finden kann.
Da Google Maps sonst als non plus ultra dargestellt wird, fand ich es schon seltsam, als am Windowsrechner bei Google Maps keine Straße gefunden werden konnte. Dank iPhone mit Apple Karten war es dann kein Problem.
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teorema67
teorema6709.12.15 08:29
Ja, und bei diesem Ausschnitt ist bei Google noch ein grünes Feld, in diesem Fall ist die Google Ansicht also älter. An anderen Orten ist es umgekehrt und die Apple-Aufnahmen sind älter.
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
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Sagrido
Sagrido09.12.15 10:43
Es wäre auch interessant zu wissen, welchen Anteil China daran hat. Dort nutzt man natürlich kein Google und Apple Maps soll hervorragend sein.
Ich selbst habe erst übernächste Woche die Möglichkeit, das zu überprüfen.
Außerhalb Chinas sieht China in Apple Maps ja nicht berauschend aus. Angeblich werden dort über 30 Städte bereits seit dem Start von iOS 9 mit ÖPNV-Daten versorgt.
Leider wird nichts davon angezeigt, wenn ich Apple Maps von Deutschland aus öffne und mir die chinesischen Städte so ansehe.
Zudem werden wohl auch grundsätzlich keine Wegbeschreibungen herausgegeben. Denn ein Test meinerseits ergab:
Von einer Kreuzung zur nächsten innerhalb derselben chinesischen Stadt bekomme ich in Apple Maps nicht mal Wegbeschreibungen für Fußgänger angezeigt.
Das scheint gewollt blockiert zu werden.

Ich nehme an, wenn ich in China bin, kann ich Deutschland nur noch als beigen Fleck sehen, habe dafür aber ein detailliertes Netz aus U-Bahnen, POI, etc. ... für chinesische Städte.

Will sagen:
Ich habe bislang nur GEHÖRT, dass Apple Maps in China richtig gut sein soll UND dass die Abwesendheit von Google Apple's Vorreiterposition begünstigt. Spannend wäre es, das wirklich mal zu erleben.
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Mecki
Mecki09.12.15 11:11
Apple Maps an sich ist ganz okay, aber die Suche ist nach wie vor viel schlechter. Google findet immer sofort die Adresse, die ich suche, auch wenn ich sie nicht korrekt eingebe, Apple versagt da häufig.
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