Apple-Mitarbeiter: Lieber kündigen als Hintertür-Software programmieren
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Apple wird alle juristischen Mittel einsetzen, um sich gegen den Richterspruch zu wehren, dem FBI eine besondere iOS-Version bereitzustellen, die ein Knacken des Sicherheitscodes vereinfacht. Doch selbst für den Fall, dass der Konzern erfolgreich gezwungen werden könnte, ein solches «GovtOS« zu entwickeln, haben einige hochrangige Apple-Mitarbeiter weiteren Widerstand angekündigt.
Fehlen, Behindern, KündigenSo könnten Mitglieder des für GovtOS verantwortlichen Teams die Arbeit behindern, etwa durch längeres Fernbleiben von der Arbeit oder anderen »Motivationshemmnissen«. Einige würden in dem Fall sogar ihren lukrativen Job in Cupertino an den Nagel hängen. Das ist das Ergebnis einiger Gespräche der New York Times mit verschiedenen aktuellen und auch ehemaligen Apple-Mitarbeitern, die mit der Entwicklung von iOS oder Software-Sicherheitsfeatures beschäftigt sind oder waren.
„Bei Apple herrscht eine unabhängige Kultur und eine rebellische“, sagte der ehemalige Apple-Mitarbeiter Jean-Louis Gassée. „Wenn die Regierung Unterstützung und Taten von den Technikern erzwingen will, dann mal viel Glück.“ Vor einer dauerhaften Arbeitslosigkeit müssen solcherlei Experten im Silicon Valley keine Angst haben. Ein anderer ehemaliger Angestellter stellte in Bezug auf die Apple-Belegschaft klar: „Wenn jemand sie dazu zwingt, etwas außerhalb ihrer persönlichen Werte zu tun, dann finden sie irgendwo anders eine Anstellung, die besser zu ihnen passt.“ Ohne die notwendigen Angestellten könnte Apple dem Aufruf nach der Entwicklung eines »GovtOS« nicht nachkommen.
Apple hofft auf Aufhebung des Entsperr-UrteilsOb es bis zum Äußersten kommt, ist lange noch nicht ausgemacht. Die Apple-Führungsriege wird weiter gegen die Richterentscheidung vorgehen, die sich vorerst auf das
iPhone 5c eines Terroristen beschränkt. Im Augenblick läuft ein Verfahren, in dem Apple die
Aufhebung des Urteils verlangt und sich dabei auf das Recht auf freie Meinungsäußerung beruft. Viele andere IT-Unternehmen unterstützen Apple in dem Fall, von dem sie befürchten, dass er als Präzedenzfall die Sicherheit von Mobiltelefonen generell gefährde.
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