Apple Music: Cupertino geht mit „Saylists“ gegen Sprachstörungen an
Sprachstörungen sind bei Kindern und Jugendlichen keine Seltenheit: In Deutschland sind etwa sieben Prozent der Sechs- bis 18-Jährigen betroffen, zirka 15 Prozent der unter Zehnjährigen leiden daran. Mit steigender Tendenz: In den vergangenen Jahren hat der Anteil an Kindern mit einer solchen Störung massiv zugenommen (siehe
hier). Nun nimmt sich Apple dieses Problems an und bedient sich einer innovativen Möglichkeit, um einen Beitrag zur Eindämmung des Phänomens zu leisten.
Neue Idee: „Saylists“Apple Music wartet mit einer ganzen Reihe an Funktionen auf: Neben kuratierten Wiedergabelisten und einem speziellen Angebot an Radio-Sendern finden sich bisweilen sogar Hörbücher im Angebot des Streamingdienstes. Ab iOS 14.5 kommen zudem regionale Playlists namens „
City Charts“ hinzu, die dem Musikgeschmack ausgewählter Ballungsräume Rechnung tragen. Die meisten dieser Features gibt es in ähnlicher Form auch bei der Konkurrenz – Apples neuester Coup gehört aber nicht dazu: Mit den „Saylists“ möchte Cupertino einen Beitrag zur Therapie von Sprachstörungen leisten.
Spezielle Wiedergabelisten als TherapeutikumDie
BBC berichtet von Apples neuesten Ambitionen: Der US-Konzern hat sich mit der Werbeagentur Rothco und dem Branchengiganten Warner Music zusammengetan, um ein besonderes Konzept zu entwerfen. Bei den Saylists handelt es sich nicht um herkömmliche Wiedergabelisten, die auf den Musikgeschmack ausgewählter Gruppen abzielen. Stattdessen dienen die Playlists als therapeutisches Mittel: Algorithmen durchforsten den Katalog von Apple Music nach Liedern, deren Texte einen hohen Anspruch an von Aussprachestörungen betroffenen Kindern stellen. Die Songs enthalten bestimmte Wörter, Sätze sowie Silben, deren wiederholtes Mitsingen bei der Bekämpfung derlei Störungen helfen kann.
Aktuell nur in GroßbritannienBislang hat der Algorithmus 173 Lieder gefunden, die den Kriterien entsprechen, darunter
Don't Start Now von Dua Lipa,
Good As Hell von Lizzo und
Right Here, Right Now des britischen Musikers Fatboy Slim. Einen Wermutstropfen gibt es allerdings: Die Saylists enthalten ausschließlich englischsprachige Songs und sind lediglich für Abonnenten von Apple Music in Großbritannien verfügbar. Ob sie auch in anderen Ländern Einzug halten, ist nicht bekannt.