Apple Music: Katalog wächst kurz vor Start deutlich
Ob nun geniales Marketingmanöver oder tatsächlich in der
Öffentlichkeit ausgetragene Meinungsverschiedenheit: Nach Apples Ankündigung, Künstlern auch in der kostenlosen dreimonatigen Testphase Lizenzgebühren zu bezahlen, wächst der Katalog beständig. Eigentlich sah die Vereinbarung mit den Labels vor, dass Apple während der Probemonate keinerlei Vergütungen zu entrichten hat. Was von den großen Labels akzeptiert wurde, sorgte allerdings bei vielen Künstlern für Unverständnis und Proteste. Der Kurswechsel erfolgte am Sonntagabend, als Apples Dienste-Chef Eddy Cue auf den offenen Brief von Taylor Swift reagierte und ankündigte, Musiker auch in den ersten drei Monaten zu vergüten (Zur Meldung:
).
Merlin, Beggars, 20.000 neue LabelsVon vielen Seiten wurde dieser Schwenk bejubelt - und Apple kann das Sortiment seitdem deutlich ausweiten. Beispielsweise gaben heute sowohl Merlin als auch die Beggars Group bekannt, sich Apple Music anzuschließen. In einem Memo heißt es, dass man sehr erfreut sei, auch während der Testphase auf Per-Play-Basis bezahlt zu werden. Andere (nicht genannte) Details habe Apple ebenfalls in letzter Minute noch geändert, sodass man nun mit gutem Gewissen eine Vereinbarung mit Apple unterzeichnen konnte. Damit gelangen unter anderem auch Radiohead, Adele oder Arcade Fire ins Streaming-Sortiment. Merlin repräsentiert 20.000 kleinere Labels und Distributoren weltweit - dies wird das Angebot von Apple Music deutlich anwachsen lassen.
Start am kommenden DienstagApples Zahlen zufolge hätte Apple Music mit 30 Millionen Titel starten sollen, wohingegen der Store über 37 Millionen Titel verfügt. Zum Marktstart am kommenden Dienstag klafft zwar immer noch eine deutliche Lücke zwischen Kauf- und Streaming-Sortiment, diese wird aber deutlich kleiner als gedacht. Keinerlei Informationen gibt es übrigens, ob sich durch Apples Erklärung etwas an den sonstigen Vergütungsmodalitäten ändert. Ursprünglich sahen die Verträge vor, dass die Labels im Gegenzug zum Verzicht auf Gebühren in den ersten 90 Tagen anschließend höher als marktüblich bezahlt werden. Für Nutzer kostet Apple Music 9,99 Euro monatlich, Familien-Abos für bis zu sechs Personen kosten 14,99 Euro.