Apple Music: Konkurrenz gibt sich gelassen
Apple Music sei nichts geringeres als das nächste Kapitel der Musikgeschichte, so Apple-CEO Tim Cook auf der WWDC. Die
Konkurrenz gibt sich trotz der vollmundigen Ankündigung aber noch gelassen. Spotify-Chef Daniel Ek twitterte während der Präsentation von Apple Music lediglich ein wenig beeindrucktes „Oh ok“.
Andere Musik-Führungskräfte zweifeln zwar nicht am Erfolg von Apple Music – der
Dienst werde aber keinesfalls ähnlich bahnbrechende Auswirkungen auf die gesamte Musikbranche haben wie iTunes anno 2003. Manche bemängeln den geringen Unterschied zu Platzhirsch Spotify. Apple biete praktisch das gleiche, nur ohne die werbefinanzierte Gratisvariante. Ob Apple wirklich einen Mehrwert gegenüber den schon etablierten Streaming-Angeboten biete, müsse sich erst noch zeigen.
Einige
Spitzenkräfte der Musikbranche zeigen sich dagegen jetzt schon angetan von dem Online-Radiokanal Beats 1, der Teil von Apple Music sein wird. Apple verpflichtete dafür sogar die populären Radio-Größen Zane Lowe, Ebro Darden und Julie Adenuga. „Ich glaube, das ist ein sicherer Weg, um Leute zu einem Abo zu bewegen“, so eine namentlich nicht genannte Führungskraft aus dem Musikbusiness.
In einem ist sich die Streaming-Konkurenz und die Musikindustrie allerdings einig: Apple wird den hauseigenen Streamingdienst massiv promoten und so Musikstreaming endgültig zum Mainstream-Durchbruch verhelfen – dadurch wachse die Streaming-Industrie immens.
Ob Apple aber schnell zum Marktführer aufsteigen könne, stehe auf einem anderen Blatt: „Erreicht Apple schon im ersten Jahr 15 Millionen Abonnenten (und zieht dadurch mit Spotify gleich)? Das wäre eine interessante Wette“, so eine Spitzenkraft aus der Musikindustrie. „Wird Apple gar irgendwann 80 Prozent des Marktes inne haben, wie es mit Musik-Downloads der Fall ist? Da bin ich mir unsicher.“
Apple habe ehrgeizige Pläne mit dem Streaming-Dienst und peile 100 Millionen Abonnenten an, so Billboard. Das wäre fast das 7fache der jetzigen Premium-Nutzer von Marktführer Spotify.
Weiterführende Links: