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Apple Music: Landeswechsel löscht unwiderbringlich komplette Bibliothek

Wer vorhat, in Apple Music seinen Aufenthaltsort zu ändern, sollte auf der Hut sein. Ein Reddit-Nutzer berichtete nun, dass mit dem Wechsel des Landes seine kompletten Playlists und Bewertungen unwiderruflich gelöscht wurden. Auch andere Nutzer berichten von ähnlichen Vorfällen. Laut Apple besteht keine Alternative.


Ein- und Auswanderer aufgepasst!
Der Nutzer namens Enclavean zog nach einigen Jahren zurück in sein Heimatland. Damit änderten sich einige seiner Voraussetzungen, zum Beispiel eröffnete er ein neues Konto und erhielt eine neue Girocard. Naheliegenderweise wollte der junge Mann nun seine Apple ID mit dem Zahlungsmittel aktualisieren. Das allerdings macht Apple nur möglich, wenn sich der Betreffende unter anderem vom Streamingdienst Apple Music abgemeldet hat. Enclavean machte sich im Internet schlau und erfuhr, Apple speichere die Daten bis zu 30 Tage lange nach der Abbestellung. Dann traf er die folgenschwere Entscheidung und akzeptierte die Abmeldung.

Eine eklatante Einschränkung
Es ist korrekt, dass der Portal-Betreiber die Daten normalerweise vorhält. Allerdings nicht in seinem Fall, denn wer zugleich das Land wechselt, verliert seine komplette Bibliothek. Apple löscht diese und laut Support ist diese Löschung nicht reversibel. Enclavean telefonierte über eine Stunde lang mit der Kunden-Hotline, er recherchierte, probierte aus, doch nichts half: Man gab ihm den Hinweis seine riesige Bibiliothek neu aufzubauen. Der Mann hatte mit den Jahren alle seine Songs in eine Unmenge Playlists gepackt, sie mit Etiketten, Liedtexten und individuellen Genre-Angaben angereichert. Enclavean gibt an, sogar selbstgekaufte Musik hochgeladen und entsprechend angepasst zu haben, damit sie in das Schema des Streamingdienstes passte. Der Apple-Support verwies auf das obligatorische Feedback-Formular, um sich zu beschweren.

Support und keine Möglichkeiten
Er erzählte nicht, was genau in dem Telefonat zwischen ihm und dem Apple-Support im Detail besprochen wurde, doch sein Fazit ist klar. „Ich werde zu Spotify wechseln, weil das alles hier komplett enttäuschend ist,“ schreibt er. Laut eigenen Angaben sei er „All-in“ mit Apple-Produkten, sprich: Den Geräten und Systemen innig zugeneigt. Aber dieser Vorfall habe ihn sehr enttäuscht. Er rät, die Lieder in ein anderes System zu transferieren, bevor jemand die Landeseinstellung in seiner Apple ID ändert. Wer auswandere, solle im Apple-Account besser nicht auf seine neue Bankkarte wechseln.

Apples radikale Lösung erbost Kunden
Während es andere Streaming-Anbieter hinbekommen, bei einem Umzug die Nutzerbibliotheken den nationalen Lizenzen anzupassen, müssen Apple-Nutzer in diesem Fall alle ihre Abonennements kündigen. Damit besteht auch die Gefahr, etwa gekaufte iTunes-Filme zu verlieren. Mehrere Nutzer bestätigen in der Kommentarspalte ähnliche Verluste. Als Fazit ziehen sie, Apple sei der einzige Dienst, der einen Landeswechsel praktisch unmöglich mache. Parallel berichten andere, wie einfach und problemlos der Umzug mit anderen Anbietern (Spotify, Netflix) von statten gehe.

Kommentare

Scrubelicious07.02.19 14:38
Hatten wir das nicht schon mal?

Kommt mir sehr bekannt vor, jedenfalls gut das ich einfach zwei Konto habe.
Don't believe everything on the internet!
0
BitTourette07.02.19 14:44
Das ist leider echt doof... lässt sich aber sehr leicht erklären... Das liegt an den Lizenzen der Musik. Die sind für jedes Land zum Teil unterschiedlich. Man könnte aber natürlich hier einfach Prüfen ob das jeweilige Lied vorhanden ist oder nicht und im schlimmsten fall hätte man ein paar lieder verloren.
Gibt z.b. leite die holen sich einen philippinischen Spotify Account und wundern sich dann wenn Sie manche Lieder nicht finden.
+2
macuser22
macuser2207.02.19 14:49
Der arme Mann hatte vermutlich die iCloud-Musikmediathek aktiviert, stimmt das? Man sollte ja sicher sein, wenn man diese Option deaktiviert lässt. Ich drücke mich aus diesem Grund seit Anbeginn von Apple Music darum, meine gut sortierten Inhalte mit Apples Servern zu synchronisieren
Erkenne dich selbst –//– Nichts im Übermaß
+8
WollesMac
WollesMac07.02.19 14:52


Ja Landeswechsel hatten wir mit Filmen schon...
0
Wolpy07.02.19 15:14
Auf dem Boden bleiben
ist meine Philosophie: keine iCloud, kein iDrive, kein iBackup.
Lieber 2 Disk- oder Stick-Kopien führen, dann wirst Du nicht so leicht ausspioniert oder eben gelöscht. Das Kleingedruckte interessiert dann auch nicht. Und schneller geht es meistens auch.
+2
little_pixel07.02.19 15:15
Hallo,

vorab, ärgerlich dass es so ist…

Wie ich den Beitrag lese, so gehen die Titel selbst aber nicht verloren.
Das war (ist?) mir nicht ganz klar.

Es geht „nur“ um persönliche Informationen, wie Wiedergabelisten, Genre, Wertungen.

Auch wenn es ärgerlich ist, so ist das noch kein mega Verlust.
Insofern ein Backup vorliegt, und davon ist auszugehen, lassen sich diese Informationen problemlos via AppleScript extrahieren und später zurückschreiben.

Natürlich ist das nicht „anwendergerecht“, falls mir da jemand zurecht kontern will.
Aber ein Verlust ist es für mich noch nicht.

In den Foren finden sich immer Leute, die bei einem AppleScript dafür behilflich sind.

Viele Grüße
+2
Aphorism07.02.19 15:20
Ich wechsle beruflich und privat zwischen D und AT und habe hier schon Probleme mit dem iTunes Store. Teilweise auch mit den Apps, aber das meiste liegt im System. Aber die Musikbibliothek... Jungs, echt?
+1
Blodwyn07.02.19 15:20
Apple ist aber auch einer der wenigen Dienst, bei denen anscheinend keine Kontrolle der ip-Adresse erfolgt. Bin seit zehn Jahren problemlos mit einem deutschen Account in der Schweiz angemeldet. Inclusive aller Vorteile die in CH noch nicht möglich sind (Serien, Siri usw.).
Amazon prime Video z.B. ist hier selbst mit VPN fast nicht zum Laufen zu bringen.
+3
Tekl07.02.19 15:24
Man verliert auch ohne Landeswechsel Tracks aus Playlists. Streamingdienste taugen nichts für langfristige Speicherung von Wiedergabelisten. Alben verschwinden oder werden ersetzt, ganz normal bei solchen Diensten, auch bei YouTube.
+3
Dante Anita07.02.19 15:36
Wenn ich eine CD kaufe um umziehe, stecke ich diese einfach in dem Umzugskarton und gut is. Warum sollte man also die gekaufte digitale Version verlieren? Nicht wirklich nachvollziehbar, selbst wenn es mit rechtlichen Spitzfindigkeiten argumentiert wird.
+3
WollesMac
WollesMac07.02.19 15:44
dürfte im Kleingedruckten stehen, Dante Anita. Wenn ich nicht ganz falsch liege, kaufst Du nicht die Musik, sondern lediglich die "Erlaubnis" diese zu hören.
0
macuser22
macuser2207.02.19 16:03
WollesMac
dürfte im Kleingedruckten stehen, Dante Anita. Wenn ich nicht ganz falsch liege, kaufst Du nicht die Musik, sondern lediglich die "Erlaubnis" diese zu hören.
Fast richtig Mit dem Kauf einer CD erhältst du im Grunde auch nur die Nutzungsrechte. Die Nutzung wird dir in Form eines physischen Datenträgers ermöglicht. Im Gegensatz zu einem Online-Account hast du darüber allerdings vollste physische Kontrolle
Erkenne dich selbst –//– Nichts im Übermaß
+4
groover07.02.19 16:30
Kann ich bestätigen, eine Freundin zog nach Österreich und fing zwangsweise wieder bei null an. Der einzige Workaround wäre, mit Hilfe eines Tools wie Songshift alles zu einem Spotify Free-Account zu schieben und dann wieder zurück.

Natürlich ist das mit den Nutzungsrechten komplex, aber die ändern sich ja heute auch schon laufend. Besser wäre es doch, wenn man dann in seinen Playlists oder in seiner Mediathek dann die berühmten ausgegrauten Alben oder Tracks hätte, wenn es irgendwo Lizenz-Konflikte gibt. An diesem Punkt muss Apple unbedingt arbeiten, geht so gar nicht. Und ich bin sicher, das wird sich technisch lösen lassen.
+1
deus-ex
deus-ex07.02.19 16:32
Wenn er zu Spotify wechselt muss er aber auch alles neu machen. So könnte er auch bei AW bleiben.
-2
Ely
Ely07.02.19 17:12
Ich weiß, warum ich Musik ausschließlich offline habe und kein Musik-Streaming nutze. Dieser Bericht ist so ein Grund.

Streaming nutze ich nur für Video. Habe ich einen Film mal gesehen, reicht es mir. Ganz wenige Filme kaufe ich dann hinterher auf BR, um diese dann auf dem iPhone jederzeit ansehen zu können (Handbrake).
+1
jwolfs07.02.19 17:50
Ich selber habe 3 Apple IDs (DE, AT, US) um solche Probleme aus der Welt zu schaffen. Wobei hier mein DE Account der Primäre ist auf dem alle Filme, Seiren, Music, Apps usw gespeichert und gekauft sind.

Klar verstehe ich das es ärgerlich ist und ich für meinen Teil glaube das liegt noch immer an den alten Datenbanken die 2001 mit iTunes und der Lizenzierung entstanden sind. Das Apple hier eine Verbesserung machen sollte ist keine Frage, wie einfach das aber möglich ist ohne das die Mehrheit der Kunden Probleme bekommt ist zu zweifeln. Teilweise stützen sich auf diesen alten Verträgen noch immer die 'neuen' Verträge.

Für den Apple Nutzer ist das natürlich nicht schön. Jedoch gäb es sehr wohl Möglichkeiten diesen Verlust wieder herzustellen. Das sind zwar nicht die sehr Kundenfreundlichen möglichkeiten, aber es wäre möglich.
Playlist zu verlieren kann wirklich sehr übel sein, gerade wenn man viel arbeit hinein gesteckt hat.
Jedoch glaube ich das nicht jeden Tag Leute umziehen und somit das Land ändern müssen. Klar gibt es bessere Lösungen bei anderen Anbietern. Jedoch ist keine so verbreitet und mit sovielen System dabei wie Apple. Gerade wenn man das Ecosystem voll ausnutzt.
+1
Micky
Micky07.02.19 17:59
Bei iTunes Match dürfte es sich dich anders verhalten, oder? Hat da jemand Erfahrungen?
+2
Rosember07.02.19 19:26
Funktioniert die Familienfreigabe eigentlich international? - Falls ja: Nach dem Umzug neuen Account einrichten und den alten per Familienfreigabe hinzufügen.
Aber ich vermute, die Freigabe wird an der Grenze scheitern. Weiß da jemand Genaueres?
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germansnowman07.02.19 20:10
Rosember
Funktioniert die Familienfreigabe eigentlich international? - Falls ja: Nach dem Umzug neuen Account einrichten und den alten per Familienfreigabe hinzufügen.
Aber ich vermute, die Freigabe wird an der Grenze scheitern. Weiß da jemand Genaueres?

Leider müssen alle Accounts innerhalb einer Familie auch aus dem gleichen Land sein, zumindest, wenn man Käufe teilen will. Ich benutze nach wie vor meine deutsche Apple ID, auch wenn ich seit fünf Jahren in Großbritannien lebe. Gern würde ich mehr iCloud-Speicher kaufen und per Familienfreigabe mit meiner Frau teilen, damit wir z. B. beide iCloud Photos benutzen können; das geht aber (vermutlich) leider nicht, da ihr Account britisch ist.
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Appletiser
Appletiser08.02.19 06:45
Ein #Backup hätte helfen können…
Der iTunes Bilbiotheksordner mit den Datenbank-Verzeichnissen lässt sich eigentliche relativ leicht kopieren und auch wieder herstellen.

Wie immer gilt, bei generell geplanten Veränderungen, sollte man sich immer vorher über eine Fallback Strategie Gedanken machen.

Aber ja, ärgerlich ist es schon. Seitens Apple hätte man zu mindestens über entsprechende Warnmeldungen nachdenken sollen, um den Verbraucher bei so einer Aktion kurz noch mal "wach zu rütteln".
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ratti
ratti08.02.19 08:44
Daten immer lokal. Verwaltung lokal. Originale lokal.

Die Cloud ist eine super Sache, um auch mobil oder auf Zweit- und Fremdrechnern Zugriff zu haben. Aber die Cloud darf nie das „führende System“ sein, oder sogar das einzige. Das schliesst auch reine Streaming- oder Abomodelle für mich aus.

Ich schiebe meinen Kram regelmässig „hoch“. Musik zu Ampache, Fotos zu Google, aber die Originale werden lokal mit digiKam sortiert, liegen sicherheitshalber auch in sortierten Ordnern für den Fall eines Supergaus und werden lokal gebackupt. Mit der richtigen Software alles ein Klick.

Das wird gern als „altmodisch“ belächelt, aber ist es modern, wenn man in 20 Jahren ohne sein Kinderfotos und Knutschmusik dasteht?
+1
dreikoenig08.02.19 10:34
Ely
Ich weiß, warum ich Musik ausschließlich offline habe und kein Musik-Streaming nutze. Dieser Bericht ist so ein Grund.

Streaming nutze ich nur für Video. Habe ich einen Film mal gesehen, reicht es mir. Ganz wenige Filme kaufe ich dann hinterher auf BR, um diese dann auf dem iPhone jederzeit ansehen zu können (Handbrake).

Ich nutze Streaming für Musik.

Aber die Künstler, die ich schätze und mehr unterstützen will, werden sowieso gekauft und zwar als Vinyl.

Ich habe eine riesige Auswahl an digitalen (gekauften) Alben.
Dort habe ich kaum noch eine Übersicht was ich eigentlich habe.

Vinyls oder auch CDs im Schrank behält irgendwie besser im Gedächtnis, weil man sid aus dem Schrank holen muss, einlegt und wieder wegpackt. Das schafft eine zusätzliche Verbindung.

Das Streaming ist für Musik, die ich aktuell mal ganz gerne höre, aber weiß, dass das keine Musik ist, die ich immer wieder (auch in ein paar Jahren) noch höre werden.

Finde ich recht praktikabel und fahre damit ganz gut.
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groover08.02.19 11:06
Appletiser
Ein #Backup hätte helfen können…
Der iTunes Bilbiotheksordner mit den Datenbank-Verzeichnissen lässt sich eigentliche relativ leicht kopieren und auch wieder herstellen.

Es geht hier um die Apple Music-Bestandteile der Mediathek. Die sind bei einem Umzug ins Ausland einfach weg.
Appletiser
Aber ja, ärgerlich ist es schon. Seitens Apple hätte man zu mindestens über entsprechende Warnmeldungen nachdenken sollen, um den Verbraucher bei so einer Aktion kurz noch mal "wach zu rütteln".

In diesem Falle hätte die nur lauten können: Bist du sicher, dass du ins Ausland umziehen willst? Deine Playlists und Apple Music-Library werden unwiderruflich verloren sein.

Die Frage wäre, was passiert, wenn man die Apple Music-Library vor der Änderung des Landes als XML-Datei exportiert und dieses XML danach importiert. Klappt vermutlich nicht, denn sonst müsste der Apple-Support dies ja als Lösungsweg vorgeben.
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adiga
adiga09.02.19 00:08
Blodwyn

Amazon prime Video z.B. ist hier selbst mit VPN fast nicht zum Laufen zu bringen.
Echt? Amazon prime Video läuft perfekt auch ohne VPN. Auch mit ProtonVPN keine Probleme.
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AJVienna11.02.19 14:40
Ich finde das besonders innerhalb der EU lästig. Habe deshalb (und auch aus anderen Gründen) in Österreich immer noch meinen deutschen Account.
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