Apple Music: "Umgestaltete, intuitivere" Version zur WWDC
Rund ein Jahr nach dem Start von Apple Music soll eine neue, deutlich verbesserte Versionen erscheinen, wie
Bloomberg meldet. Bekanntlich lief die Markteinführung alles andere als reibungslos. So tauchten nicht nur technische Probleme auf, auch die teils sehr umständliche oder gar verwirrende Bedienung sorgte für viel Kritik. Apple hatte den Ansatz verfolgt, den iTunes Store für gekaufte Musik möglichst nahtlos mit Apple Music zu verknüpfen, um eine stimmige Gesamtlösung für alle Musikfreunde zu bieten - in den Augen zahlreicher Nutzer scheiterte der Versuch aber.
Intuitiver, neue VerantwortlicheZur WWDC wolle Apple daher eine "intuitivere" Version von Apple Music vorstellen. Zahlreiche Führungskräfte des Teams rund um Apple Music verließen das Unternehmen, Apple betraute stattdessen neue Verantwortliche mit der Planung und Weiterentwicklung des Dienstes. Federführend tätig sind angeblich Content-Chef Robert Kondrk sowie Trent Reznor, Sänger und Aushängeschild der Rockband Nine Inch Nails. Team-intern herrsche große Zuversicht, zum ersten Geburtstag des Musikdienstes mit einer sehr viel besseren App und übersichtlicheren Bedienung antreten zu können.
Jimmy Iovines RolleEin Grund für die schleppende Weiterentwicklung sowie schwierige Entscheidungsfindungen sei die Tatsache gewesen, dass Jimmy Iovines Rolle unklar war. Iovine galt von Anfang an als einer der führenden Köpfe im Music-Team, dies jedoch ohne tatsächlichen Verantwortungsbereich. Sein offizieller Titel lautete schlicht "Der Jimmy". Apple-internen Quellen zufolge sei es angesichts unklar definierter Zuständigkeiten oft zu Überschneidungen gekommen - beispielsweise dass Vertreter der Music-Gruppe Verhandlungen führten, während Iovine parallel dazu ebenfalls Unterhaltungen mit denselben Labels, Künstlern und Managern anstrengte.
Mehr Werbung, keine Angst vor KannibalisierungApple investierte relativ wenig Energie in die Bewerbung von Apple Music. Dafür verantwortlich soll die Sorge gewesen sein, dass der ohnehin schon schwächelnde Markt für online erworbene Musik komplett einbrechen könnte, wenn das Angebot des iTunes Store auch per Abo erhältlich ist. Diese Entwicklung sei jedoch nicht eingetreten, die Umsätze mit verkauften Liedern und Alben blieben bei rund 3,5 Milliarden Dollar pro Jahr. Im Sommer und Herbst laufen dem Bericht zufolge große Marketing-Aktivitäten an, um Apple Music bekannter zu machen und aktiver an die Kunden zu bringen.