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Apple Music: Wie Indie-Labels vom Streaming profitieren

Streamingdienste wie Apple Music und Spotify werden zwar immer wieder dafür kritisiert, zu wenig Einnahmen für Künstler zu generieren – doch zumindest Indie-Labels sollen vom Trend hin zu Musik-Abos profitieren. Plattenfirmen, die unabhängig von den Major-Labels Sony, Universal und Warner operieren, konnten ihren Marktanteil im Musikgeschäft in den letzten Jahren kontinuierlich vergrößern, so eine Studie.


Kleinere Plattenfirmen gewinnen Marktanteile hinzu
Indie-Labels repräsentieren demnach mittlerweile 40 Prozent des Musikmarktes. Als vor zwei Jahrzehnten noch physische Medien die Hauptrolle beim Umsatz mit Alben und Singles spielten, kamen die kleinen Labels nur auf rund 20 Prozent. Experten sehen die hohe Streaming-Verfügbarkeit und die dazugehörige riesige Auswahl an Musik als Grund für den Aufstieg der Indie-Anbieter. Da es bei Diensten wie Apple Music oder Spotify weniger auf finanzstarke Werbekampagnen der Major-Labels und mehr um Algorithmen-gestützte Vorschläge einzelner Titel und Alben gehe, komme praktisch jeder Nutzer automatisch mit Liedern kleinerer Plattenfirmen in Kontakt.

Die Marktmacht der Majors werde durch die besondere Funktionsweise der Streamingdienste aufgebrochen. Vor allem die zunehmende Nutzung von Playlisten sind ein wichtiger Faktor dafür, Musik kleinerer Anbieter bekannt zu machen. Außer den Nutzern selbst erstellen auch Spotify und Co. Playlisten, die sich an die verschiedensten Geschmäcker richten und Kunden Mischungen aus Hits und weniger bekannten Titeln bieten.

Im Zuge dessen schwindet auch die Bedeutung einzelner Chart-Erfolge für den Streaming-Gesamtumsatz. 98 Prozent des Umsatzwachstums im amerikanischen Streaming-Geschäft generierten im letzten Jahr Lieder, die es nicht bis in die Top 500 schafften, so eine Studie.

Indie-Labels blicken optimistisch in die Zukunft
Die positive Indie-Entwicklung zeigt sich auch anhand des „Optimism Index“, den Merlin anhand von Umfragen bei über 2.000 unabhängigen Plattenfirmen und Musikunternehmen erstellte. 85 Prozent der Befragten sehen der Zukunft positiv entgegen, da die Einnahmen dank des Streaming-Geschäfts voraussichtlich steigen werden. Jorge Brea von Symphonic Distribution zufolge hat das Streaming-Geschäft gar eine neue, unabhängige Musikindustrie geschaffen.

Kommentare

haschuk01.07.19 21:42
Das mag sein. Die Frage ist, ob sich dieser Anteil in die Breite (mehr Künstler) oder in die Höhe entwickelt (mehr vereinzelter Independent Artists).

Und Geschichten wie 700% Streaming Plus für Mötley Crue nach deren Netflix Doku zeigen eher zweites.

Weitaus interessanter wäre der Anteil der Aggregators, also der Dienstleister, die Songs für Musiker ohne Label auf den Plattformen vertreiben.

Und als BWLer. Umsatz ist nicht Gewinn. 20% Umsatzanteil haben vor 20 Jahren wahrscheinlich 50000% mehr Gewinn abgeworfen wie 40% Streaminganteil 2019.

Die Zuversicht der Independents richtet sich darauf, mehr Plätze für ihre Bands als Liveacts zu bekommen. Nur inzwischen haben wir teilweise 100% Locationausbuchung mit nicht nur in D enormen Vorbehalten der Anwohner. Mehr Live zum Geldverdienen geht bald nimmer.
+4
haschuk01.07.19 22:05
Und noch ne interessante Studie:




Eine signifikante Steigerung von Konzertbesuchen bei Streamingnutzern findet nur statt in der Gruppe Ich-geh-eh-regelmäßig-aufs-Konzert. Bei der Gruppen Never-at-concert und Alle-heilige-Zeit (4/5 der Streamingnutzer) hat Streaming wenig Impact auf eine neue Konzertentdeckungsreise.

Das ist so ähnlich wie das Verhalten der Radiohörer in den 70/80iger.
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martinmacco02.07.19 07:30
Streaming kann man sich einfach nicht schönreden.
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Quickmix
Quickmix02.07.19 09:02
Das kann ich nicht bestätigen.
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Tekl02.07.19 09:23
Streaming klappt doch eh nur im WLAN gut. Unterwegs zwingen einem die Funklöcher und mieses WLAN in den Öffis zum Download. Man sollte eher von On-Demand-Music sprechen.
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