Apple Music schluckte Streaming-Pionier, übernahm Entwickler und Technologie
Im Zeitalter von Smartphones, Tablets, LTE und schnellem WLAN sind Musikstreamingdienste viel gefragt - die prominentesten Player dabei sind Spotify und Apple, nebst Tidal und weiteren, meist recht jungen Angeboten. Doch schon im Jahr 2003, lange vor den oben genannten Technologien, gab es einen ersten Versuch, unbeschränkten Musikgenuss auf die damaligen Mobiltelefone der Menschen zu bringen. Das Unternehmen hieß Omnifone und war der großen Nachfrage viele Jahre voraus.
Im Sommer dieses Jahres ging die britische Firma endgültig pleite - nachdem Berichten zufolge große Teile der patentierten Technologie verkauft werden konnten. Schon im Juli hieß es, dass Apple womöglich dahinter stehe. Nun scheint sich dieser Verdacht bestätigt zu haben: Mindestens 16 frühere Mitarbeiter von Omnifone arbeiten heute ihren LinkedIn-Profilen zufolge bei Apple. Es dürfte kein Geheimnis sein, zu welcher Abteilung sie gehören: Apple Music, bzw. iTunes.
Den Informationen von TechCrunch zufolge sind mit dem Personalwechsel auch zahlreiche der über 50 Omnifone-Patente in den Besitz des iPhone-Konzerns gewechselt. Diese beschäftigen sich insbesondere mit den Themen Identifizierung digitaler Medien, Streaming und Downloads. Das Urgestein der Streaming-Branche ist übrigens nicht als Ganzes durch Apple gekauft worden - nach dem Abzug von Personal und Technologie ist der Restbestand des Unternehmens binnen Monatsfrist in die Insolvenz gegangen. Zuletzt arbeiteten dort angeblich bis zu 200 Mitarbeiter.
Omnifone entwickelte seit 2007 den mehrfach ausgezeichneten Dienst MusicStation, die sich auch über ganz Europa verbreitete. Doch das Unternehmen betrieb auch Plattformen anderer Unternehmen, so zum Beispiel rara.com oder Sonys Q Music Unlimited. Das Hauptquartier der Firma befand sich in London - die übernommenen Mitarbeiter arbeiten heute in der Apple-Filiale in der britischen Hauptstadt.
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