Apple Music zahlt am meisten Lizenzgebühren – Spotify deutlich knausriger
Beim Mechanical Licensing Collective (MLC) handelt es sich um eine Verwertungsgesellschaft für die US-Musikbranche, die Komponisten, Songwritern und anderen Urhebern Tantiemen auszahlt. Dabei konzentriert sich das MLC auf digitale Anbieter – im Fokus stehen also Streamingdienste wie Apple Music oder Spotify. Nun stellt die gemeinnützige Organisation Daten bereit, die Aufschluss über die gezahlten Lizenzgebühren geben. Apple griff besonders tief in die Tasche – und überwies der MLC einen so hohen Betrag wie kein anderes Unternehmen.
Über 424 Millionen US-Dollar an LizenzgebührenDas
MLC listet sämtliche sogenannte „Digital Service Provider“ (DSPs), von denen die Organisation Lizenzgebühren erhalten hat. Das sind insgesamt 424.384.787 US-Dollar. Die Höhe der Beträge unterscheidet sich je nach Anbieter deutlich: So entfallen auf Google mit den Angeboten Play Music und YouTube knapp 33 Millionen Dollar, SoundCloud überwies etwa 10 Millionen Dollar. Deezer und viele weitere Anbieter bezahlten jeweils weniger als eine Million Dollar. Die mit Abstand höchsten Anteile fallen aber den wohl populärsten Anbietern zu: Spotify und Apple Music sind für ungefähr 75 Prozent der Gesamteinnahmen des MLC verantwortlich.
Spotify knausrigKein Anbieter hat einen so hohen Betrag an das MLC überwiesen wie Apple: Über 163 Millionen Dollar berappte das Unternehmen an Lizenzgebühren für den US-Markt, Spotify folgt mit etwa 152 Millionen Dollar auf Platz zwei. Daraus lassen sich durchaus Rückschlüsse ziehen, wer die Arbeit von Musikern besser vergütet: Marktbeobachter behaupten, dass Spotify über deutlich mehr Abonnenten verfüge als Apple Music. So zeigt ein Bericht von
Loup Ventures, dass der Marktanteil für Spotify im Juni des vergangenen Jahres bei 34 Prozent lag. Apple Music konnte zwar positive Wachstumszahlen aufweisen, musste sich aber mit einem Marktanteil von 20 Prozent begnügen. So führt Apple ungleich mehr Geld an Musiker als Spotify das tut:
Tatsächlich gibt es aber bei Spotify eine werbefinanzierte Variante, die für Anwender kostenfrei zur Verfügung steht. Eine Grafik von
Chartr zeigt, welche Umsätze auf Vinyl, CDs, Downloads sowie Streaming entfallen:
Unangefochten an der Spitze sind Streaminganbieter: Apple Music, Spotify und Co. erfahren bereits seit Jahren einen ungeheuren Boom – der kostenpflichtige Download von Musik ist dagegen weit abgeschlagen.