Apple: Neues C1-Modem erst der Anfang
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Am Mittwoch stellte Apple den Nachfolger des iPhone SE vor, nämlich das iPhone 16e. Genau wie das iPhone 16 bringt das iPhone 16e einen A18-Chip mit, allerdings mit einem GPU-Kern weniger. Dennoch ist die Leistung des Chips mehr als ausreichend für die meisten Belange. Bisher brachten alle iPhones ein Mobilfunkmodem von Qualcomm mit – doch die Beziehung zwischen Apple und Qualcomm ist mehr als angespannt: Dramatische Rechtsstreitigkeiten in den vergangenen Jahren lasten auf der Partnerschaft.
Es ist seit vielen Jahren ein offenes Geheimnis, dass Apple die Partnerschaft beenden will und die Entwicklung eines eigenen Mobilfunkmodems anstrebt. Dafür übernahm Apple im Jahr 2019 die Mobilfunksparte von Intel – doch erst sechs Jahre später mündet Apples Zukauf in einem konkreten Produkt. Die Entwicklung eines eigenen Mobilfunkchips ist nicht nur technisch sehr
aufwendig, sondern auch rechtlich problematisch: Viele Patente von Qualcomm und anderen Unternehmen behindern die Herstellung eines eigenen Chips.
Johny Srouji: Der erste SchrittNun aber ist es Apple doch gelungen – und mit dem Apple C1 bringt das iPhone 16e den ersten, eigenen Mobilfunkchip mit. Johny Srouji, Apples Hardware-Technologie-Chef, sagte gegenüber
Reuters in einem Interview, dass es sich um eine neue Plattform für mehrere Generationen handelt. Der C1 sei erst der Anfang – und mit jeder neuen Generation will man den Chip verbessern, so dass man sich deutlich von der Konkurrenz abhebt. Bereits jetzt scheint der C1 dafür mitverantwortlich zu sein, dass das iPhone 16e laut Apples Angaben über eine deutlich längere Akkulaufzeit verfügt.
Schlag für QualcommApple bestätigte, dass man das eigene Modem nach und nach in allen kommenden Produkten einsetzen wird – und dies ist ein herber Schlag für Qualcomm, denn Apple ist einer der größten Kunden. Es ist damit zu rechnen, dass es in den kommenden Jahren zwischen den Unternehmen zu Patentstreitigkeiten kommt.
Anfängliche Probleme?Erst in der kommenden Woche wird Apple das iPhone 16e samt C1 an Kunden ausliefern – und erst dann wird sich zeigen, ob der C1 in allen Teilen der Welt genau so gut funktioniert wie die bisherigen Qualcomm-Mobilfunkchips. Es ist möglich, dass es zumindest vereinzelt zu Problemen mit einigen Mobilfunkanbietern kommt.
Im Mac?Bereits seit vielen Jahren spekuliert die Gerüchteküche, dass Apple zukünftig auch beim Mac Mobilfunkkonnektivität anbieten wird – und mit dem Erscheinen des C1 ist dies nun erheblich wahrscheinlicher geworden. Ganz nach dem Vorbild des iPads könnte der Konzern optional eine Mobilfunkanbindung offerieren, so dass der Mac unterwegs nicht länger auf ein iPhone oder einen WLAN-Hotspot angewiesen ist.