Apple News bringt mehr Traffic für viele Publisher, aber quasi keine Einnahmen
Innerhalb von Apple News steigt die Leserschaft und damit die Zugriffe auf die Artikel der Inhalte-Produzenten. Das Problem: Nur wenige konnten das bisher in bare Münze umwandeln. Davon
berichtet ein US-Report nun ausführlich.
Steigende Leserschaft bleibt auf der PlattformNachdem Facebook im Zuge der Skandale rund um die US-Wahlen 2016 die Nachrichtenauslieferung an die Nutzer eingeschränkt hat, sanken die Zugriffszahlen bei den Inhalte-Anbietern. Sie waren auf der Suche nach neuen Online-Plattformen und Apples News-Dienst schien diese Lücke zu füllen. Damit erlebte der eher verhalten eingeführte Service einen ungeahnten Aufschwung und die Verlage verzeichnen 2018 eine Vervielfachung der Zugriffe. Ein großer Unterschied lässt die Anbieter jedoch nun an ihrem Engagement zweifeln: Während Facebook jene Leser auf die Seiten der Inhalte-Produzenten lenkte, bleiben die News-Konsumenten der Apple-Plattform auf der App. Das bedeutet, dass sie weder für Traffic auf den Verlagsseiten sorgen, noch für damit zusammenhängende Einnahmen.
50.000 Aufrufe bringen mehr als 6 MillionenDie Seite Slate hat zur Veranschaulichung des Problems seine eigenen Zahlen veröffentlicht. Aus denen geht hervor, dass die Publikation mehr Geld mit 50.000 Besuchern auf der eigenen Seite verdient als mit sechs Millionen monatlichen Aufrufen über Apple News. Apple verkaufe kaum Anzeigen innerhalb der App, klagen die Publisher. Zudem erleichtere das Unternehmen aus Cupertino den Verlagen nicht gerade, selbst welche anzubieten. Zum einen unterstütze Apple News nicht alle Anzeigenformate im Web, zum anderen lohne sich die Eigenentwicklung nicht. Wer spezielle Anzeigen nur für die Nachrichtenplattform entwickle und verkaufe, könne zwar den Umsatz behalten, aber schon, wenn Apple sie selbst anbiete, nehme der Konzern 30 Prozent des Umsatzes.
Die Basis der Newsnutzer ist groß und steigt mit macOS Mojave noch. Quelle: Apple Apple bewegt sich… nur langsamEs hakt noch in der Transformation der Anzeigen der Publisher von ihren Webpages hin zu Apples Nachrichtenseiten. Bis vor kurzem stellte Apple als Möglichkeit für BackFill-Anzeigen nur das NBCUniversal-Format zur Verfügung. Nun hat der Konzern begonnen, auch die Schaltung von Einblendungen über den Anzeigenmanager von Google zu gewährleisten. Die Verlage bleiben skeptisch, denn das Umsatzpotenzial der Plattform ist weiter nicht belegt. Nur der hohe Traffic hält sie auf der News-Plattform, die auf jedem iOS-Gerät vorinstalliert ist. 1,3 Milliarden Endgeräte laufen mit dem Betriebssystem, schätzen Spezialisten. Das stellt eine gute Grundlage für massive Einnahmen dar. Dazu kommen mit Mojave nun auch noch Millionen von Mac-Usern. Wenn Apple es schafft, den Verlagen bessere Monetarisierungsmöglichkeiten zu bieten, etwa über den kürzlich erworbenen Abonnementdienst Texture, bleibt die Vielfalt der Inhalte groß – auch zum Vorteil der Konsumenten.