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Apple News vs. Google AMP: Safari in iOS 11 filtert AMP-Adressen

Mit AMP hat Google vor zwei Jahren ein System zur Reduzierung von HTML und JavaScript vorgestellt, das eine kürzere Web-Ladezeit auf Mobilgeräten verspricht. Hierfür müssen Webseiten bei Überführung von HTML in AMP (Accelerated Mobile Pages) nicht nur Funktionalität streichen, sondern auch einen Großteil der Individualität. Gleichzeitig ermöglicht dies Google, AMP-Seiten in die eigene Cloud zu kopieren und als Suchergebnis auf Mobilgeräten auszuliefern. Der Nutzer kommt dadurch mit der eigentlichen Webseite unter Umständen niemals in Berührung.


Damit das Web am Ende nicht nur noch aus Googles AMP-Seiten besteht, die von Nutzern geteilt werden, hat Apple in der neuesten iOS 11 Beta offenbar damit begonnen, einen AMP-Filter in Safari zu integrieren. Dieser sorgt dafür, dass beim Teilen einer AMP-Seite nicht die Google-Cloud als kryptische Web-Adresse erscheint, sondern die Artikel-Webseite des Anbieters. Die ersten Reaktionen auf diese neue Funktionalität sind entsprechend positiv.


Der erste Tweet zum AMP-Filter

Warum überhaupt AMP?
Doch warum bieten einige Webseiten-Betreiber überhaupt AMP an? Dies hängt damit zusammen, dass Google bei Verwendung von AMP eine bessere Platzierung in den Suchergebnissen verspricht. Letztendlich ist AMP aber genauso wie ANF (Apple News Format) ein System, um Artikel über eine einheitliche Plattform auf Mobilgeräten zur Verfügung zu stellen.

Googles AMP-Suchergebnisse stehen daher durchaus in Konkurrenz zur News-App von Apple. Entsprechend wird der Schritt zur Filterung geteilter AMP-Seiten aus der Google-Cloud von Apple sicherlich nicht ganz uneigennützig vollzogen. Letztendlich profitieren davon aber auch die Webseiten-Betreiber mit AMP-Inhalten, die wieder als Web-Adresse sichtbar werden, wenn ihre AMP-Artikel von Google-Nutzern geteilt werden.

Die Filterung ist für Apple technisch nicht trivial, denn die Zuordnung von AMP-Seite zu regulärer Artikel-Webseite ist nicht standarisiert und damit bei jedem Anbieter ein wenig anders. Entsprechend wird vermutet, dass Apple hierfür einen Hintergrundprozess verwendet, um die Webseite zum AMP-Artikel zu ermitteln.

Kommentare

MacTaipan24.08.17 10:55
Super! Ich habe mich kürzlich erst über diese bescheuerte Darstellung geärgert und war nach Recherche der Ursache einigermaßen baff, was Google sich da wieder rausnimmt.
+9
breaker
breaker24.08.17 11:03
MacTaipan
Super! Ich habe mich kürzlich erst über diese bescheuerte Darstellung geärgert und war nach Recherche der Ursache einigermaßen baff, was Google sich da wieder rausnimmt.
Muss ein Webseiten Anbieter ja nicht nutzen, da nimmt sich Google gar nichts raus. Davon mal abgesehen, sind die AMP Seiten unterwegs, wo man eventuell nur Edge hat, mehr als praktisch – sind mehr oder weniger sofort geladen, ohne den ganzen Ballast, den einige Betreiber auf ihre Mobilseiten platzieren.
-1
Laphroaig
Laphroaig24.08.17 11:29
Hat jemand mal ein paar Beispiel-Seiten für AMP/ANF?
0
breaker
breaker24.08.17 11:38
Laphroaig
Hat jemand mal ein paar Beispiel-Seiten für AMP/ANF?


Musst aber vorher den User Agent auf z.B. Safari iOS stellen, sonst kommst du zur "normalen" Homepage.
+1
Pixelmeister24.08.17 11:53
breaker
da nimmt sich Google gar nichts raus.
Sie nehmen sich heraus, zunehmend das ganze Web zu ihrem eigenen zu machen. Sie sind schon oberster Gatekeeper, denn was in der Google-Suche nicht ganz oben erscheint, ist für die Mehrheit der Nutzer quasi nicht existent.

Aber das reicht Google natürlich nicht. Die Bildersuche z.B. zeigt alle gefundenen Bilder, selbst nach dem Anklicken, im Google-eigenen Outfit. Erst ein recht kleiner Link führt zu der Ursprungsseite, die man aber eigentlich gar nicht mehr aufrufen muss. Ähnliches bei den normalen Text-Suchtreffern. Da wird gnadenlos Wikipedia geplündert und der halbe Inhalt als Top-Treffer positioniert. So muss der Nutzer gar nicht mehr zu der Quelle vordringen.

Mit AMP, ihrem eigenen Video-Codec/Container, dem führenden Videoportal, Chrome/Blink, Android und weiteren eingeführten Technologien dringen sie immer tiefer in die WWW-Welt vor, die zuvor von vielen gestaltet wurde und ersetzen vorhandene Technik durch eigene Technik, die zwar in Teilen open source sein mag, auf die aber trotzdem Google seinen Daumen hält.

Auch wenn Google von sich selbst behauptet, nicht Böses im Schilde zu führen, kann diese Konzentration auf einen einzigen Hersteller nicht gut für die zukünftige Entwicklung sein.
+8
Bilbo24.08.17 12:02
Pixelmeister
Auch wenn Google von sich selbst behauptet, nicht Böses im Schilde zu führen, kann diese Konzentration auf einen einzigen Hersteller nicht gut für die zukünftige Entwicklung sein.

Skynet lässt grüßen ...
Du hast völlig recht!
+4
Richard
Richard24.08.17 12:10
Finde den Weg auch äußerst gefährlich. Mich wundert es nur, dass dies Kartellrechtlich in der USA noch keine Konsequenzen hat. Naja, eigentlich wundert es mich nicht.
iMac 27 :: MacBookPro Retina :: OS X 10.13
+2
Stereotype
Stereotype24.08.17 12:31
Google ist ein Werbeunternehmen und damit machen sie nunmal ihre Milliarden. Und um dieses Geschäftsprinzip für die Zukunft zu sichern, annektieren sie weite Teile des Internets und den Zugriff darauf. Die Resultate zeichnen sich schon seit Jahren ab: schlechtere Suchergebnisse, Filterblasenbildung, Verdrängung jedweder Konkurrenz.
Wie viele interessante Unternehmen hat Google in den letzten Jahren gekauft und wieder eingestampft, nur um ihre Technologie zu assimilieren und einzustampfen oder um nur um sie vom Markt zu fegen?
+1
breaker
breaker24.08.17 12:45
Pixelmeister
Aber das reicht Google natürlich nicht. Die Bildersuche z.B. zeigt alle gefundenen Bilder, selbst nach dem Anklicken, im Google-eigenen Outfit. Erst ein recht kleiner Link führt zu der Ursprungsseite, die man aber eigentlich gar nicht mehr aufrufen muss. Ähnliches bei den normalen Text-Suchtreffern. Da wird gnadenlos Wikipedia geplündert und der halbe Inhalt als Top-Treffer positioniert. So muss der Nutzer gar nicht mehr zu der Quelle vordringen.

Dann schließ einfach deinen Bilderordner auf dem Server von der Suche aus, wenn dich das Google Verhalten stört. Mach ich auf meiner Portfolio Seite ebenso.

Wikipedia: "Geplündert" haben sie also, so so so. Wikipedia ist nun mal offen, zumal ich stark davon ausgehe, dass sie einen Deal mit Google abgeschlossen haben. Ansonsten ist Wikipedia vom Standing her auch in der Lage, Google das zu verbieten.
-1
gegy24.08.17 13:26
Man kann das jetzt schon gut umgehen, indem man DuckDuckGo oder eine andere Suche nutzt.
Blöd sind nur die AMP Links die man geschickt bekommt.
+1
breaker
breaker24.08.17 14:22
gegy
Blöd sind nur die AMP Links die man geschickt bekommt.
Oben rechts ist eigentlich so ein Link Symbol, da ist der Original-Link auch zu sehen.
+1
LoCal
LoCal24.08.17 16:56
Sehr schön … dieses “weiterlesen” geht mir komplett auf die Nerven.
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
+1
sierkb25.08.17 07:01
Apple folgt damit einer persönlichen Bitte von Malte Ubl, Creator & tech lead of the AMP Project, Google:
Malte Ubl, Creator & tech lead of the AMP Project, Google
Nice one Safari team!
Quelle:
Malte Ubl, Creator & tech lead of the AMP Project, Google
I personally asked for this feature. I have also asked all other browser vendors, of course.
Quelle:

Warum Malte Ubl an Apple und alle anderen Browser-Hersteller herangetreten ist mit dieser Bitte und warum er happy ist, dass Apple nun dieser Bitte gefolgt ist zugunsten kanonischer URLs, erklärt und erläutert er auf Nachfragen in diesem interessanten Twitter-Thread:
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