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Apple-Patent: Wenn Xcode selbstständig Code per KI schreibt

Im App Store bewirbt das Unternehmen aus Cupertino regelmäßig Independent-Apps und stellt in einem separaten Bereich die Entwickler in den Vordergrund. Nicht selten gelingt Neueinsteigern ein großer Wurf und auch zukünftig möchte Apple dazu beitragen, die Entwicklerbasis zu vergrößern. Um nahezu jedem das Entwickeln von Anwendungen zu ermöglichen, möchte der iPhone-Konzern vermehrt auf künstliche Intelligenz setzen (siehe auch ).


Xcode wird Stück für Stück autonom
Spätestens seit der Ankunft der Large Language Models wie ChatGPT ist die Vorstellung von automatischer Programmierung in das Bewusstsein vieler Entwickler gerückt. In der Praxis hat sich dieses Werkzeug als äußerst nützlich erwiesen, obwohl der Code immer noch händisch validiert werden muss und gelegentlich nicht reibungslos funktioniert. Cupertino hält sich indes in Hinblick auf den KI-Hype etwas zurück und setzt lieber auf den bereits seit Jahren gepflegten, hauseigenen Bereich des maschinellen Lernens. Ein kürzlich erteiltes Patent offenbart nun eine „Integration von Lernmodellen in einem Softwareentwicklungssystem“. Soweit zu erkennen, scheint Apple daran gelegen, Xcode insofern mit der neuen Technologie auszustatten, dass Zeilenvervollständigung, und Syntaxprüfung bald automatisch vonstattengehen könnten.

Hindernisse beseitigen
Weiter ist laut Patentschrift die Rede von einer „Software-Entwicklungsumgebung“, welche sich verwenden ließe, um „ein Softwareprogramm in einer bestimmten Programmiersprache auf verschiedenen Computerplattformen zu erstellen“. Ferner möchte man mit diesem Ansatz „erheblichen Konfigurationsaufwand“ vermeiden, der bei der Integration „bestehender Ansätze von maschinellen Lernmodellen“ entstehe. Man ersinne sich eine Schnittstelle zwischen einem für den Zweck angepassten ML-Modell und dem eigentlichen Projekt. Hierdurch stünde es dem Entwickler frei, Projekte in unterschiedlichen Programmiersprachen zu erstellen, als Beispiele sind Swift, Obtjective-C aber auch C++, Python und Java aufgeführt.

Unterprogramme nehmen die Arbeit ab
Der im Patent als Integrated Development Environment (IDE) dargestellte Code-Generator stellt Funktionen und Datentypen bereit, indem er zuvor ein Unterprogramm entwickelt, welches die notwendigen ML-Daten für das spezielle Projekt beinhaltet. Das kalifornische Unternehmen möchte seinen Entwicklern somit unter die Arme greifen und könnte demnächst professionelle ML-Werkzeuge zur Beschleunigung der Arbeit anbieten. Aber ebenfalls neue oder unerfahrene App-Entwickler profitieren hiervon, da zeitintensive und vor allem fehleranfällige Routinevorgänge seitens Xcode übernommen würden. An dieser Stelle zeigen sich die Bemühungen seitens Apple um die Nutzung der neuen Technologie, obgleich das Unternehmen wieder einmal einen anderen Weg als Google und Microsoft beschreitet.

Kommentare

MrChad28.06.23 16:22
Gibbet schon. So wird das nix mit dem Patent:
https://github.com/features/copilot

Naja, vielleicht kriegen sie zwar den Zettel, aber Verteidigen wird schon schwieriger. Prior Art.
-8
ttwm28.06.23 16:41
Du bist auch nur noch am Rumstänkern gegen Apple, oder?
MrChad
…So wird das nix mit dem Patent:
… Ein kürzlich erteiltes Patent …
MrChad
Naja, vielleicht kriegen sie zwar den Zettel…
Haben sie den damit nicht schon bekommen?
MrChad
…aber Verteidigen wird schon schwieriger. Prior Art…
Vielleicht hast Du ja Recht mit "Prior Art" – aber anscheinend behauptest Du, Copilot wäre früher dran gewesen. Hast Du dafür Belege, dass der Patent-Antrag von Apple nicht schon weit vor der Copilot-Veröffentlichung existiert hat? Bzw. wieso hast Du die nicht in Deinem Post gleich mit angeführt?
+7
MCDan28.06.23 18:48
Ja gerne.

Mittlerweile fühlt sich die Softwareentwicklung mit Xcode wie aus dem letzten Jahrhundert an.
0
ts
ts28.06.23 19:26
Das Patent wurde tatsächlich schon erteilt und am 15. Mai 2020 von Apple eingereicht.
Es ist auch öffentlich einsehbar:

So richtig starke Unterschiede zu GTP-2 aus 2019 erkenne ich allerdings nicht. Allerdings haben das die Experten vom Patentamt sicher geprüft.

Als Laie sehe ich da erst mal nur den Bezug auf die IDE, der beim Patent von Apple drin ist. Nach meinem Verständnis ist das Modell dann einfach nur mit zusätzlich Quelltext trainiert.

Wenn das alles lokal auf dem Rechner laufen soll wird's vermutlich mit einem Large Language Model auch anspruchsvoll in Bezug auf RAM und GPU - ich denke da wird eher ein Small Language Model eingesetzt.

Mit dem von GTP-4 generierten Quelltext kann man, im Moment, auch noch nicht so viel anfangen. Es sind viele Halluzinationen und mitunter falsche Annahmen drin.
0
Dunkelbier28.06.23 20:02
MCDan
Ja gerne.

Mittlerweile fühlt sich die Softwareentwicklung mit Xcode wie aus dem letzten Jahrhundert an.
Wieso?
+4
AJVienna28.06.23 21:08
MrChad
Gibbet schon. So wird das nix mit dem Patent:
https://github.com/features/copilot
Der Antrag auf das Patent von Apple wurde erstmalig am 31.5.2019 eingereicht. Ist also definitv älter als die Veröffentlichung von Copilot. Aber nur weil es oberflächlich das gleiche ist heißt das nicht, das das eine das andere ausschließt. Es reicht wenn es unterschiedlich gelöst wird. Das Patent verweist auch auf grundlegende Arbeiten und Patente bis zurück ins Jahr 2009. ist also alles nicht so neu, nur halt zunehmend produktreif.
+3
netspy
netspy30.06.23 11:29
MCDan
Mittlerweile fühlt sich die Softwareentwicklung mit Xcode wie aus dem letzten Jahrhundert an.
Kann ich nicht bestätigen. Gerade die Möglichkeiten mit SwiftUI und der sehr komfortablen Live-Vorschau (die jetzt nochmals verbessert wird) arbeite ich sehr gerne mit Xcode.
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