Zum Start von Apple Pay in Deutschland fassen wir im Folgenden die häufigsten Fragen zusammen, die rund um den Bezahldienst kursieren. Vier Jahre nach dem Startschuss in Apples Heimatland können nun auch hierzulande Nutzer per iPhone oder Apple Watch und Apple Pay bezahlen (siehe Artikel:
).
Woher weiß ich, ob meine Bank Apple Pay unterstützt? Sollte die Bank dies nicht offensiv beworben haben, bleibt entweder ein Blick in unsere seit Juli regelmäßig aktualisierte Übersicht (siehe
) oder auf die Webseiten Ihres Bankhauses.
Meine Bank verweigert sich Apple Pay – und jetzt?Bevor Sie nun direkt die Bank wechseln, hilft sicher auch eine Mail an den Kundendienst – sogar die am Anfang komplett auf Verweigerung eingestellte DiBa erkannte inzwischen, wie missglückt die ersten Reaktionen auf Apple Pay waren (siehe
). Auf längere Sicht wird hohe Kundennachfrage beim ein oder anderen Bankhaus zum Umdenken führen – von der DiBa hieß es beispielsweise inzwischen, man habe mit der Ablehnung wohl den Fehler gemacht, Kunden nun gar keine Lösung dieser Art bieten zu können. Inzwischen gibt es sogar die Ankündigung, man sei 2019 mit dabei. Sollte Druck auf die Bank nicht fruchten, bleibt neben dem Bankwechsel auch eine Gutscheinkarte wie boon.
Wie sieht es denn mit flächendeckender Unterstützung aus?Technisch gesehen kann jeder Bezahl-Terminal, der auch kontaktlose Kreditkarten unterstützt, mit Apple Pay verwendet werden. Anstatt der Karte wird dann einfach das iPhone oder die Apple Watch ans Lesegerät gehalten. Apple entschied sich für NFC-Technologie, weswegen viele große Anbieter auch direkt Apple Pay akzeptieren. Exemplarisch führt Apple auf den
Produktseiten einige Ketten auf, die mit Apple Pay werben. Gerade landesweit vertretene Unternehmen dürften somit sehr schnell Apple Pay einsetzen. Die Lufthansa gab allerdings bereits bekannt, dass es alsbald keine Unterstützung geben werde – es sei denn, man setze Apple Pay mit einem Account aus einem anderen Land ein.
Wie richte ich Apple Pay ein?Wenn Ihre Bank Apple Pay unterstützt, öffnen Sie die Wallet-App oder die Systemeinstellungen von Apple Pay. Achtung: Diese sind möglicherweise noch nicht sichtbar, je nach Region. Teilweise ermöglichen es auch Banking-Apps, die registrierte Kreditkarte direkt in die Apple Wallet zu überführen (beispielsweise bei Boon). Über die Systemeinstellungen können Sie zudem festlegen, was die Standardkarte sein soll.
Auf den folgenden Screenshots sind die Schritte zu sehen, um Apple Pay einzurichten. Öffnen Sie die Systemeinstellungen unter iOS, wählen Sie "Wallet & Apple Pay" und folgen Sie dann den weiteren Aufforderungen. Wenn die eigene Karte nicht unter den Optionen ist, fragt Apple bei der Bank ab... im vorliegenden Fall leider mit negativer Antwort:
Geht Apple Pay per EC-/Maestro-Karte?Dies hängt von der Bank ab, aber grundsätzlich ja. Mehrere Bankhäuser verkündeten bereits, dass sowohl Kreditkarte als auch EC-Karte in der Wallet gespeichert werden können.
Welche Hardware benötige ich zur Nutzung von Apple Pay?Bezahlt werden kann entweder per iPhone (alle Modelle ab iPhone 6, damit auch das iPhone SE) oder per Apple Watch (nur mit aktivierter PIN-Sperre!). Im iPad gibt es hingegen kein NFC-Modul für die Nutzung von Apple Pay.
ApplePay und MasterCard – geht damit jede MasterCard?MasterCard kündigte frühzeitig an, dass man Apple Pay unterstützen werde. Selbiges galt auch für Visa. Wer allerdings Kunde einer Bank ist, die nicht an Apple Pay teilnimmt, hat auch von der MasterCard nichts. Diese werden nämlich immer direkt von der Bank ausgestellt – und zeigt die Bank kein Interesse, so hilft zunächst einmal auch die MasterCard nichts.
Kostet mich die Zahlung per Apple Pay zusätzlich etwas?Wenn Sie mit einer normalen Kreditkarte bezahlen, übernimmt der Händler die Gebühren. Genauso läuft es auch mit Apple Pay ab: Im Hintergrund fließen zwar Händler- und Bankgebühren, am Kaufpreis ändert sich daran allerdings nicht.
Gibt es so etwas wie Mindestumsatz?Im Geschäft kann es natürlich sein, dass der Verkäufer einen Mindestumsatz vorschreibt – also ebenso wie bei der Verwendung von Kartenzahlung. Apple Pay hingegen sieht so etwas nicht vor und theoretisch ließe sich auch das eine Lakritzbonbon per Apple Pay begleichen.
PIN-Code bei Zahlungen dennoch erforderlich?Auf Apples Produktseiten heißt es für Deutschland, dass bei Einkäufen mit einem Wert von über 25 Euro "möglicherweise" die PIN eingeben werden muss. Wohlgemerkt: Der Karten-PIN und natürlich nicht der iPhone-PIN. Diese Einschränkung besteht für jedes Land, allerdings mit divergierenden Summen. In der Praxis zeigt sich indes, dass die PIN-Eingabe nahezu nie erforderlich ist.
Kann ich anderen Nutzern Geld überweisen?Dieses Angebot gibt es unter dem Namen "Apple Pay Cash" – allerdings nicht hierzulande. Was US-Nutzer schon seit geraumer Weile verwenden können, lässt in Deutschland auf sich warten. Ob Apple Pay Cash jemals in Deutschland eingeführt wird, ist schwer abzuschätzen.
Wie sieht es mit dem Datenschutz aus?Setzt man Apple Pay zur Bezahlung ein, tauscht man keine persönlichen Daten oder Kreditkarten-Informationen mit dem Bezahlterminal aus. Stattdessen dient Apple Pay als Vermittler zwischen Verkäufer und Bank. Datensparsamkeit gilt auch beim Bezahldienst als Maxime.
Ist Apple jetzt eigentlich eine Bank?Apple tritt ganz explizit nicht als Bank auf. So handelt es sich bei Apple Pay um einen Vermittlungs-Dienst, verwendet wird die hinterlegte Kreditkarte. Somit bezahlt der Kunde auch nicht "mit Apple", sondern weiterhin über seine gewohnte Bankkarte, obwohl Apple sich eine eingeschränkte Lizenz für Bankgeschäfte sicherte. Der maßgebliche Unterschied ist nur, jene Zahlungsform nun im iPhone hinterlegt zu haben.