Apple Pay: Klage gegen Apple wegen Abzocke und Ausnutzung monopolartiger Stellung
Wenn Nutzer mit Apple Pay bezahlen, fließen im Hintergrund Gebühren an Apple – 0,15 Prozent sind es bei normalen Kreditkarten, 0,05 Prozent bei Debitkarten. Das klingt nach wenig, ist aber einer der Aspekte, warum Apples Dienstesparte mit derart hohen Wachstums- und Umsatzzahlen punkten kann. Allerdings gibt es einen Aspekt, der nun zu einer Sammelklage führt. Apple erlaubt nämlich nur die eigene Wallet, um dort eine Kreditkarte für kontaktloses Bezahlen zu hinterlegen. Unter Android hat man die Wahl zwischen Google Pay, Samsung Pay oder anderen Lösungen, Apple sperrt jedoch die Funktion für andere digitale Geldbörsen.
Sammelklage: Milliarden unrechtmäßig erwirtschafteter Gebühren Im jetzt eröffneten Verfahren geht es darum, dass Apple die eigene Marktstellung missbraucht, Konkurrenten aussperrt, Wettbewerb verhindert und damit zu hohe Preise verursacht. Gäbe es hingegen alternative Angebote für das iPhone, würden die Gebühren wohl sinken, so die Argumentation der Kläger. Google und Samsung stellen die Nutzung ihrer Bezahldienste nicht in Rechnung, können aber dennoch mit sehr ähnlicher Funktionalität punkten. Dies zeige sehr deutlich, wie sich die Marktlage im Falle der Freigabe des NFC-Chips entwickeln würde. Momentan müsse man jedoch feststellen, dass Apple die Stellung ausnutzt und daher Milliarden an unrechtmäßig erhobenen Gebühren einstreicht – zulasten der Anwender.
Nicht nur in den USA droht ÄrgerJenes "Monopol von Apple Pay auf dem iPhone" ist übrigens auch
der EU sowie Australien ein Dorn im Auge. Seit Jahren gibt es Kritik an der Entscheidung, Zugriff auf den NFC-Chip des iPhones stark zu limitieren. Einen direkten Konkurrenten zu Apple Pay mit gleicher Funktionalität kann es auf dem iPhone daher schlicht nicht geben. Apple behauptet, dies geschehe ausschließlich zum Schutze der Anwender, allerdings sind bei einer Milliarde Dollar an Gebühren durch Apple Pay sicherlich auch monetäre Aspekte von Bedeutung.
Kanzlei ist Apple gut bekanntHinter
der Klage wegen Wettbewerbsverzerrung stecken die Kanzleien Sperling & Slater sowie Hagens Berman. Letztere sind alte Bekannte für Apple, führten sie einst die mehr als 500 Millionen Dollar schwere, erfolgreiche Klage gegen Apple wegen Preisabsprachen bei eBooks. Da Apple ein Anbieter mit ganz erheblicher Bedeutung ist, darf das Unternehmen längst nicht so frei agieren, wie es für kleinere Betreiber möglich ist. Angesichts der Diskussionen rund um das Geschäftsverhalten von Big Tech halten es Beobachter durchaus für denkbar, dass der Fall teuer werden könnte – ohnehin bahnen sich gesetzliche Regelungen an.