Apple Pay: Kreditkartendaten können angeblich leaken
Im öffentlichen Personennahverkehr New Yorks ist es möglich, einfach das gewünschte kontaktlose Zahlungsmittel an das Lesegerät der Zugangskontrolle zu halten – anstatt an einem Automaten ein Ticket zu lösen. Die Betreibergesellschaft hat sich zudem eine Komfortfunktion einfallen lassen, die manch einem aber die Haare zu Berge stehen lassen. So kann man sich auf der offiziellen Webseite sämtliche Aktivitäten der letzten sieben Tage anzeigen lassen, indem einfach nur die Kreditkartennummer eingegeben wird. Zur Verifizierung ist weder Name, Mail-Adresse noch die dreistellige Prüfziffer erforderlich, was es denkbar einfach macht, persönliche Daten abzugreifen. Wie es in einer offiziellen Stellungnahme heißt, überdenke man das System, bleibe vorerst aber bei besagtem "einfachem" Verfahren.
New Yorker Metro: Kartendaten bekannt – trotz Apple Pay?Was aber gerade für besonderes Aufsehen sorgt, ist das Verhalten bei der Verwendung von Apple Pay. Ein Versuch offenbarte Verblüffendes: Wer eine Kreditkarte ausschließlich via Apple Pay in den Metrostationen einsetze, kann per Kartennummer trotzdem die Historie der letzten Tage
einsehen. Genau das sollte aber unmöglich sein, denn ein
Grundprinzip von Apple Pay lautet nun einmal, dass der Händler nicht die kompletten Karteninformationen sieht. Stattdessen erfolgt die Zuordnung über sich ständig ändernde Schlüssel, deren Auflösung nicht vom Betreiber des Zahlungsterminals vorgenommen wird.
Bislang keine Klarstellung von AppleVon Apple gab es auf Nachfrage bislang keine Auskunft darüber, wie es überhaupt möglich ist, die Kreditkarteninformationen eines Nutzers von Apple Pay zu erlangen. In bestimmten Konstellationen scheint es wohl einen Weg zu geben, den Schutz des Zahlungssystems zu umgehen. Ob es sich um eine Art Kompatibilitätsmodus oder um eine Sicherheitslücke handelt, lässt sich schwer einschätzen. Aus diesem Grund ist darauf zu hoffen, bald eine Stellungnahme von Apple zu erhalten, an welcher Stelle der Fehler lag – denn auch ein Missverständnis lässt sich nicht ausschließen, welches Apple sicherlich klären könnte.