Apple Pay außerhalb der USA mit vielen Problemen konfrontiert
Bereits vergangene Woche nahm Apple zu der Einführung des Zahlungsdienstes Apple Pay in weiteren Ländern Stellung, und
versprach eine "zügige" Einführung ohne Nennung von Ländernamen. Nach der US-Einführung vor bald zwei Jahren ist Apple Pay mittlerweile auch in Großbritannien (Juni) sowie seit einigen Monaten in Australien (November), China (Februar), Kanada (November) und Singapur (April) verfügbar. Als nächstes werden voraussichtlich Frankreich und Spanien folgen. Deutschland genießt aufgrund der vergleichsweise geringen Affinität zu Apple und Kreditkarten offenbar keine hohe Priorität.
Einem neuen Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge ist dieser Ansatz sinnvoll, denn bislang nutzen vor allem eingefleischte Apple-Fans den Zahlungsdienst intensiv mit ihrem iPhone. Den Großteil des Umsatzes macht Apple in den USA, was aber auch an Nutzungsverhalten und Nutzerinteresse in anderen Ländern liegt. Zusätzlich
trüben technische Störungen außerhalb der USA den Gesamteindruck. So gibt es einige Zahlungs-Terminals von Banken, die auffallend häufig in Kombination mit Apple Pay versagen. Die Banken machen dafür den kurzen Testzeitraum vor der Markteinführung verantwortlich. Apple selbst bezeichnete die Probleme als nicht repräsentative Einführungsstörungen.
Erschwerend kommt für Apple noch hinzu, dass in Australien, Großbritannien und China das kontaktlose Bezahlen mit RFC-Kreditkarten bereits vor Apple Pay weit verbreitet war. Dadurch ist es schwieriger, Nutzer den scheinbaren Umweg über Apple Pay schmackhaft zu machen. Der bei Apple Pay verbesserte Datenschutz mit der Touch-ID-Autorisierung spielt bei der Bezahlung von Kaffee, Dinner und Tickets offenbar keine nennenswerte Rolle, um als überzeugendes Argument für einen Umstieg zu dienen. Vor diesem Problem steht aber offenbar auch die Konkurrenz rund um Android Pay und Samsung Pay.