Apple-Silicon-Killer? Unveröffentlichter Qualcomm-Chip nähert sich M3-Leistungszahlen
Qualcomm ist für Apple wichtiger Geschäftspartner und größter Konkurrent zugleich: Der kalifornische Chip-Hersteller produziert die
Mobilfunkmodems für Apples iPhones (ambitionierten Eigenentwicklungen zum Trotz). Gleichzeitig sind die ARM-Prozessoren unter dem Markennamen "Snapdragon" nach MediaTek die am zweithäufigsten in Smartphones verbauten Prozessoren. Zukünftig will Qualcomm ebenfalls den Sprung von der Mobilgeräte- auf die Desktop-Plattform wechseln. Ein in der Geekbench-Datenbank aufgetauchter Prozessortest zeigt nun, wie weit Qualcomm dabei gediehen ist.
Geekbench ist ein auf vielen Plattformen kostenlos herunterladbares Programm zur Leistungsanalyse. Nutzt man es ohne bestehendes Pro-Abonnement, landen die Messergebnisse mit den Spezifikationen des Geräts automatisch in der öffentlichen
Datenbank des Anbieters. Auf diese Weise fanden wahrscheinlich zwei bisher unbekannte Geräte mit der Bezeichnung "Lenovo 83ED" beziehungsweise "Qualcomm ZH-WXX" in der Referenzsammlung. Das ARM-SoC im Lenovo hat die Bezeichnung "Snapdragon X Elite (X1E78100)" und ist auf 3,42 GHz getaktet und mit zwölf Kernen ausgestattet. Der Chip im Qualcomm-Rechner (X1E80100) verfügt über acht mit 4,01 GHz getaktete Kerne.
Gerät | MacBook Air M1 | MacBook Air M2 | MacBook Air M3 | Snapdragon X1E78100 | Snapdragon X1E80100 |
GeekBench Score (Single Core) | 2354 | 2645 | 3125 | 1628 | 2574 |
GeekBench Score (Multi-Core) | 8239 | 10033 | 12037 | 11392 | 12562 |
Geekbench-Werte: Apple-Desktop-Prozessoren im Vergleich mit dem unveröffentlichten Snapdragon X Elite.
Multicore ebenbürtig, Schwächen bei der EinzelkernleistungDie Vorserienmodelle zeigen im Multicore-Benchmark bereits Leistungen, die einem M3 ähneln, ihn sogar übertreffen. Betrachtet man die Leistung eines einzelnen Kerns, erscheint die Leistungsfähigkeit des Zwölfkerners noch weit vom Apple-Vorreiter entfernt. Der Achtkerner kann es immerhin mit einem M2 aufnehmen. Die Geekbench-Bewertungen sind allerdings nur ein Aspekt der Leistungsfähigkeit eines Prozessors. Zusätzliche GPU- und KI-Kerne, wie sie Qualcomm ebenfalls in ihrem SoC verbauen wird, beeinflussen die Leistungsfähigkeit bei realistischen Aufgaben. In der tatsächlichen Nutzung kann es also sein, dass die Qualcomm-Prozessoren weiterhin abgeschlagen bleiben – oder Apples Prozessoren längst überflügelt haben. Einen Vorteil gegenüber dem Qualcomm-Newcomer haben Apples Prozessoren weiterhin exklusiv: Sie werden serienmäßig produziert, Anwender können sie kaufen und selbst ausprobieren.