Apple Silicon: Microsoft unterstützt Entwicklung von Java für ARM-Macs
In wenigen Wochen steht bei den Macs der Einstieg in den Umstieg auf ARM-Prozessoren auf der Agenda. In Cupertino wird daher bereits seit geraumer Zeit mit Hochdruck unter anderem an der Entwicklung von macOS 11 Big Sur gearbeitet, der ersten Betriebssystemversion für Apple Silicon. Von dem Switch sind aber auch Tausende von Entwicklern betroffen, die ihre Apps auf die neue Architektur umstellen müssen. Zudem sind zahlreiche Programmierbibliotheken anzupassen, etwa OpenJDK, die freie Implementierung der Java-Plattform.
Große Community arbeitet an PortierungOpenJDK unterstützt zwar bereits etliche Betriebssysteme und Prozessorarchitekturen, für macOS auf Apple Silicon muss die Plattform aber angepasst werden. Die Community arbeitet schon an der Umsetzung und kann dabei auf die Unterstützung einiger großer Konzerne bauen. Hilfe bei der Portierung leisten beispielsweise das auf Java spezialisierte US-amerikanische Unternehmen Azul Systems und Microsoft. Der Software-Gigant aus Redmond hilft nicht nur bei der Entwicklung von OpenJDK für Apple Silicon mit, sondern macht die Plattform auch zur ARM-Version von Windows kompatibel.
Java-Spezialist übernimmt FederführungFederführend bei der Entwicklung der als Aarch64 bezeichneten Portierung auf ARM-Macs ist allerdings Azul. "Wir werden die Arbeit so weit wie möglich quelloffen vornehmen", erklärte jetzt Azul-CTO Gil Tene gegenüber dem Portal
InfoQ. Allerdings müsse man dabei natürlich die Grenzen respektieren, welche Apples Regeln im Zusammenhang mit dem Developer Kit setzen. Die Veröffentlichung der zu macOS auf Apple Silicon kompatiblen Plattform soll im Rahmen von OpenJDK 16 oder 17 erfolgen, aktuell ist Version 15.
Microsoft will intensiven Beitrag leistenFür Microsoft engagiert sich unter anderem Monica Beckwith im OpenJDK-Projekt. Die ausgewiesene Java- und ARM-Expertin präzisierte das Engagement des Windows-Herstellers bereits vor einiger Zeit in einem
Beitrag auf der Mailingliste des Projekts. Ihr zufolge wird Microsoft die Arbeit am macOS-Port intensivieren und in erheblichem Maße zur Anpassung an Apple Silicon beitragen. Unterstützen will der Windows-Hersteller die Community unter anderem bei der Implementierung etwa von Low-Level-Code, aber auch bei Tests und der Integration in das Java Development Kit.
Engagement ist von großer BedeutungFür App-Entwickler ist das Engagement von Microsoft und Azul von großer Bedeutung. Die Arbeit dieser großen Unternehmen dürfte dazu führen, dass OpenJDK schnell für macOS auf Apple Silicon erscheint. Bestehende Java-Anwendungen könnten dadurch ohne Änderungen auf Macs mit der neuen Architektur ausgeführt werden. Da OpenJDK zudem auf Windows für ARM verfügbar ist, sind Apps auf beiden System lauffähig. Die offizielle Unterstützung durch Microsoft lässt zudem hoffen, dass es in nicht allzu ferner Zukunft eine Windows-Version geben könnte, die auf Macs mit Apple Silicon läuft, entweder mit einer neuen Version von Bootcamp oder zumindest in einer virtuellen Maschine.