Apple: Siri von einer halben Milliarde Menschen aktiv genutzt
Digitale Sprachassistenten wie Siri könnten eines Tages die etablierten Eingabeformen wie Mausbedienung oder Touch-Displays ablösen. So weit ist die Technik aber sicherlich noch nicht, insbesondere Apples Lösung Siri muss sich immer wieder Kritik anhören, gerade nicht besonders »smart« zu sein. Nichtsdestotrotz gehen immer mehr Menschen mit dieser Software um. Im Rahmen der gestrigen HomePod-Ankündigung hat Apple
neue offizielle Zahlen veröffentlicht: Mehr als eine halbe Milliarde (500.000.000) Menschen nutzen Siri ihnen zufolge aktiv. Letzten Juni zur Zeit der WWDC 2017 sprach der Konzern noch von einer Nutzerbasis von 375.000.000 Menschen.
Wenn es um das Thema Siri geht, muss man sich immer die Bedeutung der verwendeten Sprache bewusst machen. Im englischen Sprachraum gibt es zwar auch immer wieder Kritik an einer begriffsstutzigen Siri, aber deutlich verhaltener als etwa im Deutschen. Hierzulande hört man immer wieder, dass Siri nicht zu viel mehr als dem Stellen eines Timers taugt. Insbesondere die von Apple so oft versprochenen kontextbasierten Anfragen enden viel zu häufig in einer von Spontan-Amnesie heimgesuchten Sprachassistentin.
Mit jedem großen iOS-Update der letzten Jahre wollte Apple Siri wieder auf ein neues Level befördern. SiriKit in iOS 10 etwa gab Entwicklern die Möglichkeit, Siri auch spezifische Fähigkeiten von Drittanbieter-Apps beizubringen. iOS 11 verhalf Siri zum Übersetzen von Texten und versprach immer besseres Anfragenverständnis durch Maschinenlernen. Wenn der HomePod am 9. Februar in die US-Läden und wenige Monate später auch in Deutschland auf den Markt kommt, dürfte sich die Nutzerzahl von Siri weiter erhöhen. Bezüglich des intelligenten Lautsprechers dient Siri als Alternative zum integrierten Touch-Display. Insbesondere Musik-basierte Anfragen soll sie verstehen, egal ob es sich um inhaltliche Anfragen (»Wer singt das?«) oder einfach die Musiksteuerung handelt (»Spiele etwas Neues«). Anders als etwa bei Amazons Echo-Lautsprecher legt Apple beim HomePod aber wert darauf, dass es nicht in erster Linie ein töneneder Corpus für der Sprachassistenten ist, sondern im Wesentlichen auf die Soundqualität geachtet wurde.