Apple Stores: Unzufriedene Mitarbeiter wollen sich organisieren – kommen mit Gehalt nicht „über die Runden“
Wer sich vor dem Kauf eines Apple-Produkts einen genauen Eindruck von dem Gerät machen möchte oder eine persönliche Beratung schätzt, tut gut daran, einen Apple Store aufzusuchen. Mac, iPhones, iPads und Zubehör sind in den zumeist spektakulär gestalteten Geschäften besonders exponiert und im Regelfall helfen Mitarbeiter bei Fragen zu Hard- und Software aus. Bei den Arbeitsbedingungen scheint es allerdings Aufholbedarf zu geben: So erklärte der US-Konzern, den Angestellten mehr bezahlte Krankheitstage einräumen zu wollen. Außerdem sicherte Cupertino mehr Unterstützung bei der Findung von Kinderbetreuungs- und Pflegeeinrichtungen zu. Die Gehälter sollen um zwei bis zehn Prozent wachsen (siehe
hier). Nun wurde bekannt, dass manche Mitarbeiter daran arbeiten, sich gewerkschaftlich zu organisieren.
Mitarbeiter: Stundenlöhne federn Inflation nicht abLaut
Washington Post hätten sich in mindestens zwei Apple Stores in den USA Gruppen gebildet, welche bald Unterlagen beim zuständigen National Labor Relations Board (NLRB) einreichen möchten. Laut Bericht sei zumindest „ein halbes Dutzend“ weitere Geschäfte in einem früheren Stadium der gewerkschaftlichen Organisierung. Mitarbeiter im Einzelhandel erhielten je nach Position zwischen 17 und etwa 30 US-Dollar pro Stunde. Wenngleich die Stundenlöhne branchenüblich seien, hätten sie jedoch nicht mit der Inflation Schritt gehalten, erklärten Mitarbeiter. Außerdem beteilige Apple die Angestellten nicht hinreichend an den Gewinnen des Unternehmens. Einer der Initiatoren beklage, viele Kollegen zu kennen, die mit dem Gehalt nicht „über die Runden kommen“. In den vergangenen Wochen habe Cupertino zwar einigen Angestellten moderate Lohnerhöhungen in Aussicht gestellt, diese würden die Preissteigerung aber nur unzureichend abgelten.
Nachrichtenaustausch mit Android-SmartphonesEinige der Mitarbeiter hoffen nun auf eine breite Unterstützung für die Gründung einer Gewerkschaft unter Kollegen: Sie erwarten, dass Apple diese überzeugen möchte, gegen die Gründung zu stimmen. Laut Washington Post habe es heimliche Treffen von Mitarbeitern gegeben, Nachrichten seien zudem verschlüsselt ausgetauscht worden – allerdings nicht immer mit dem iPhone: Bisweilen hätten Betroffene auf Android-Smartphones gesetzt, um einer möglichen Schnüffelei von Apple zu entgehen, so der Bericht.