Apple Stores können kommen - Indien lockert Handelsgesetze
Der wohl größte Hemmschuh in Apples neuem Indien-Fokus waren die strengen Handelsgesetze, welche bislang die Eröffnung von Apple Stores verhinderten. Um eigene Verkaufsläden zu eröffnen, mussten ausländische Unternehmen bisher nachweisen, dass mindestens 30 Prozent der Produkte im Inland hergestellt wurden - was Apple lange nicht erfüllt.
Apples Interesse an IndienDoch neben dem saturierten Markt in Nordamerika und Europa und dem Höhepunkt des Wachstums in China hat Apple schon lange das Augenmerk auf den Subkontinent gelegt - der Wachstumsboom von morgen wird hier erwartet. Deswegen hat Tim Cook schon zweimal den indischen Premierminister Narendra Modi
besucht und stößt immer wieder neue Vorschläge an, um die Präsenz Apples in Südasien ausbauen zu können. Zuletzt eröffnete Apple ein
Technologiezentrum in Hyderabad.
Neue Handelsgesetze zu Apples VorteilNun hat Apple einen Etappensieg errungen. Die Neuregelung für FDIs (Foreign Direct Investments, also große Investitionen im Ausland) in Indien erlauben ausländischen Firmen künftig, Standorte in Indien zu eröffnen - auch Geschäfte. Berichten zufolge stehen Apple Stores schon in drei großen indischen Städten in den Startlöchern: Neu-Delhi, Mumbai und Bengaluru. Den neuen Bestimmungen zufolge könnten sie mindestens drei Jahre lang bestehen bleiben, ohne dass Apple die 30-Prozent-Regel erfüllt. Wenn der Konzern nachweist, dass es mit »State-of-the-Art«-Produkten operiert, sind noch einmal weitere fünf Jahre möglich. Es ist nicht auszuschließen, dass dieser letzte Passus speziell auf Firmen wie Apple zugeschnitten ist.
Auch Ikea freut sichNeben Apple dürften sich aber auch andere internationale Unternehmen freuen. So ist etwa das Möbelhaus Ikea an eigenen Niederlassungen in Indien interessiert und scheiterte bislang an den Handelsgesetzen. In Indien versuchen sich im Moment viele große Technologiefirmen für den erwarteten Boom zu positionieren. Die meisten Smartphone-Hersteller auf dem Subkontinent unterbieten sich mit ihren Preisen, Apple will im High-End-Sektor für Smartphones Fuß fassen. Der Versuch, in Indien Gebraucht-iPhones aus anderen Ländern zu verkaufen, scheiterte. Doch nun steht dem Erste-Hand-Verkauf vor Ort nichts mehr im Wege. Zuletzt umging der Konzern die Handelsgesetze mit dem »
Store-in-a-Store«-Prinzip, also Apple-Abteilungen innerhalb von anderen Märkten wie Croma.
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