Apple TV+ steht vor einer strategischen Neuausrichtung und Kürzungen der Ausgaben für Hollywood-Projekte, nachdem die bisherigen Investitionen nicht die gewünschten Erfolge gebracht haben. Trotz milliardenschwerer Ausgaben für TV-Shows und Filme konnte Apple TV+ bisher nur einen geringen Marktanteil im Vergleich zu Konkurrenten wie Netflix und Disney+ erzielen. Hochkarätige Projekte wie „Killers of the Flower Moon“ von Martin Scorsese und die Weltkriegsserie „Masters of the Air“ verschlangen immense Budgets, konnten jedoch nicht die erhofften Zuschauerzahlen generieren. Laut Bloomberg gab Apple insgesamt mehr als 500 Millionen Dollar für Filme von Martin Scorsese, Ridley Scott und Matthew Vaughn aus, und mehr als 250 Millionen Dollar für die WW2-Serie Masters of the Air. Die Serie hatte laut Nielsen-Ranking in den USA weniger Zuschauer als House of Ninjas, eine Netflix-Serie in japanischer Sprache.


Weniger Vorschüsse, mehr Kontrolle
Apple TV+ erreichte im zweiten Quartal 2024 nur 0,2 % der Zuschauer in den USA, während Netflix mit 22 % und Disney+ mit 11 % deutlich besser abschnitten. Apple TV+ hatte in einem Monat weniger Zuschauer als Netflix an einem Tag. Das Management plant daher, sein Streaming-Geschäft nachhaltiger zu gestalten, indem man weniger Vorauszahlungen für Produktionen leistet und erfolglose Serien schneller absetzt. Auch Vorschüsse sollen reduziert und Budgets regelmäßiger überprüft werden. "Das Abonnentenwachstum war schwach, und die Originalinhalte der Plattform entsprechen nur einem Bruchteil dessen, was die Konkurrenten anbieten", so die Analysten von Bloomberg Intelligence in einer aktuellen Mitteilung.

Wettbewerb und Strategie
Im harten Wettbewerb der Streaming-Dienste haben sich Unternehmen wie Netflix und Disney+ klar durchgesetzt. Während Netflix mit kontinuierlichen Investitionen und einem breiten Katalog an Inhalten überzeugt, setzt Disney+ auf starke Marken wie Marvel und Star Wars. Apple hingegen versuchte, mit hochwertigen, aber teuren Produktionen Boden gutzumachen, was sich bisher nicht ausgezahlt hat. Apple hat sich bewusst gegen die Lizenzierung bereits verfügbarer TV-Serien und Spielfilme für Apple TV+ entschieden und setzt voll auf Originalinhalte. Der Schwerpunkt lag dabei auf einer Strategie mit wenigen, dafür aber qualitativ hochwertigen Inhalten und nicht auf einer großen Masse an Produktionen. Ob der neue Sparkurs ausreicht, um den Streaming-Dienst im Wettbewerb nach vorn zu bringen, bleibt abzuwarten.