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„Apple Tax“: Microsoft stellt sich gegen Apple

Softwareentwickler, die ihre Apps im von Apple bereitgestellten App Store anbieten, müssen bekanntermaßen 30 Prozent ihres Umsatzes an den US-Konzern abführen. Wettbewerbshüter sehen diese Abgabe kritisch und so droht dem Unternehmen dies- und jenseits des Atlantiks Ungemach: Firmen, die sich benachteiligt fühlen, greifen Apple scharf an und wittern Monopolisierungstendenzen. Der Konflikt hat mittlerweile auch die Politik erreicht – in der EU kündigte die zuständige Kommissarin Margrethe Vestager eine Untersuchung an und in den Vereinigten Staaten kümmert sich ein Ausschuss des Repräsentantenhauses um die Causa. Dessen Vorsitzender bezeichnet Apples Geschäftsgebaren in einem Interview als Halsabschneiderei. Nun meldet sich auch Microsoft zu Wort.


Microsoft übt Kritik
Die „Apple Tax“ steht immer wieder auf dem Prüfstand – in den USA steht sie im Mittelpunkt einer kartellrechtlichen Untersuchung. Laut The Information führte das zuständige Komitee am Anfang des Sommers ein Gespräch mit dem Präsidenten und Chief Legal Officer von Microsoft, Brad Smith. Microsoft war bereits in der Vergangenheit mit Kartellvorschriften konfrontiert; dem Bericht zufolge sei das Komitee deshalb an der Perspektive der Redmonder interessiert gewesen. Smith sprach sich bereits unlängst für einen besseren Schutz von Drittanbietern aus und sieht in dieser Sache die europäischen und US-amerikanischen Wettbewerbsbehörden am Zug. Auch im Gespräch mit dem Komitee habe Smith die Abgabe an Apple kritisiert und auf die Willkür bei der Genehmigung von Anwendungen für den App Store verwiesen. Andere Unternehmen habe Smith in diesem Zusammenhang nicht erwähnt.

Ähnliche Gebührenmodelle
Übrigens zeigt sich Microsoft selbst auch nicht gerade zimperlich, wenn Entwickler zur Kasse gebeten werden. Eine neue Gebührenstruktur im Microsoft Store sieht zwar eine Umsatzbeteiligung von lediglich 5 Prozent vor, diese greift aber nur in wenigen Fällen. Beispielsweise sind Spiele und Käufe über die hauseigene Konsole Xbox davon ausgenommen, in diesen Fällen beansprucht Microsoft 30 Prozent der Umsätze für sich – Konkurrent Sony hat im Übrigen ein ähnliches Modell. Auch die Vertriebsplattform Steam behält ähnlich hohe Anteile ein.

Der Ausschuss im Livestream
Tim Cook und CEOs anderer Technologie-Konzerne werden am 27. Juli um 18 Uhr unserer Zeit vor dem US-Ausschuss aussagen. Interessierte können diesen per Livestream mitverfolgen.

Kommentare

gegy21.07.20 11:16
Ich weiß nicht wieso die jammern müssen. Es sind Apples Spielregeln und wer sich nicht daran halten will, soll einfach woanders hingehen.
-2
subjore21.07.20 11:20
Ist die Apple tax nicht die Gebühr, die die Kunden zahlen wenn sie sich ein Apple Gerät kaufen? Hier wird ein alt-eingesessener Begriff neu definiert.
+1
Legoman
Legoman21.07.20 11:21
Das Prinzip ist doch weit verbreitet.

Es gibt jemanden, der eine zentrale Web-Anwendung bereitstellt, auf der alle kleinen Anbieter super einfach einem großen Nutzerkreis ihre Dienste anbieten können, die sie sonst vor Ort nur sehr schwer losgeworden wären.
Das rechnet sich prinzipiell für beide Seiten, so lange es fair zugeht.

Dabei ist das Grundprinzip klar: Die eine Seite hat die ganze Arbeit, das Produktionsrisiko, jede Menge damit verbundene Kosten und muss entsprechende Gewinne erzielen - und die andere Seite stellt "nur" ein Webinterface und Support bereit.
Trotzdem eine Win-Win-Situation.

Beispiele gibt es ohne Ende.
Ebay, AirBnB, Uber, Taxizentralen, Palandu, Etsy, Dawana, Blablacar, diverse Vergleichsportale für Hotel, Reisen, Autos, Immobilien, Dienstleistungen, Versicherungen.

Aber ja - 30% Provision sind unverschämt. Apple unternimmt sicher eine Menge, um die Qualität zu gewährleisten. Fraglich ist also weniger das Prinzip sondern eher die Höhe der Forderung.
+10
Bitsurfer21.07.20 11:32
Spricht da der Neid?
-3
Sindbad21.07.20 11:46
Wer trägt eigentlich die Kosten für 15-20 % Rabatte der iTunes Guthabenkarten im Handel ?
+3
macs®us
macs®us21.07.20 11:55
Legoman
Das Prinzip ist doch weit verbreitet.
Aber ja - 30% Provision sind unverschämt

Früher waren die Abgaben an den Zeitungskiosken noch höher.
Wenn du deine Zeitschrift via Kiosk verkaufen wolltest so waren in den ersten paar Jahren bis zu 80% des Verkaufspreises fällig.
Später ging es dann auf gnädige 50% zurück.
Ein Fotograf sollte wie ein kleines Kind sein, das die Welt jeden Tag von neuem entdeckt.
-1
dan@mac
dan@mac21.07.20 12:03
Eine variable Abgabe fände ich gut. Wie bei der deutschen Einkommensteuer.
0
nane
nane21.07.20 12:15
Sindbad
Wer trägt eigentlich die Kosten für 15-20 % Rabatte der iTunes Guthabenkarten im Handel ?
Diese teilen sich und der Handel. Wobei das nicht 50:50 ist sondern der Handel "mehr" davon bezahlen muss als Apple. Daher sind die Angebote auch von ursprünglich 25% auf "nur" noch 20% bis 15% oder gar "nur noch" 10% in den letzten Jahren gefallen. Das wird von und dem Handel über den WKZ gesteuert und abgerechnet.


Zum Thema Tax:
20% würden bestimmt auch reichen. Doch sehr wahrscheinlich betreibt stetig Marktforschungen und weiss daher, dass nur wenig Mehr "Angebote" bei einer gesenkten Tax im AppStore aufschlagen würden, gleichzeitig aber viele "Millionen" weltweit dafür von "verschenkt" werden müssten und daher ändert das Abrechnungssystem und seine "30%" eben nicht. rechnet derartige Dinge sicher sehr penibel und ständig genau durch und wenn kein grosser Effekt (Marketing, mehr Kunden usw.) für dabei herauskommt, dann lassen die einfach alles so, wie es ist.
Das Leben ist ein langer Traum, an dessen Ende kein Wecker klingelt.
+6
awk21.07.20 13:52
Bevor man zu einer Beurteilung kommt muss man erst mal wissen was beim Entwickler ankommt. Sind das 30 % vom Brutto, also das was man bezahlt, oder 30 % abzüglich der Vertriebskosten wie iTunes Rabatte, Händlermargen etc. Aber wie auch immer man kann sicher sein, dass Apple wie bei allem ordentlich Marge macht. Viel problematischer als die 30 % finde ich die Auflagen die Apple macht, gerade in Richtung moralischer Instanz. Das halte ich schlicht für Zensur. Zumindest so lange wie es keine alternativen Stores gibt.
+1
sierkb21.07.20 14:10
Belegt Apple die Apple-eigenen Dienste und Apps, die mit Anderen in Konkurrenz stehen, ebenfalls mit 30%? Nein. Ist das eine Ungleichbehandlung und Wettbewerbsverzerrung bzw. räumt Apple sich selbst Vorteile gegenüber den Anderen ein? Ja. Ist sowas eine Ungleichbehandlung? Ja. Steht so eine Vorteilsnahme zu eigenen Gunsten bzw. zulasten der Anderen und Ungleichbehandlung zugunsten der eigenen Dienste und Produkte auf derselben von ihnen betriebenen Plattform und Ökosystem und zu ungunsten die der Anderen im Einklang mit dem Wettbewerbs- bzw. Kartellrecht? Vermutlich bis ziemlich sicher nein (wird grad' untersucht und geprüft im Rahmen der gerade laufenden Kartelluntersuchungen in den USA und Europa gegen Apple, neben vielen anderen ist u.a. Microsoft dabei einer der Kläger bzw. von den Behörden befragten Unternehmen, und in diesem Zusammenhang stehen deren jetzigen Äußerungen wohl auch bzw. sind öffentlich geworden).

Apple ist Plattform-/Ökosystemanbieter und Wettbewerber zugleich und eben kein neutraler Nur-Plattform-/Ökosystemanbieter. Sie können in so einer Konstellation eben nicht einfach machen, was sie wollen und die Regeln und Preise bestimmen wie sie wollen und sich dadurch einseitg Vorteile einräumen, die sie Anderen nicht in gleichem Maße einräumen – sie können es nur soweit, wie das Wettbewerbs- und Kartellrecht es ihnen zugesteht – das bestimmt die Spielregeln und gibt den Takt und den Rahmen vor, was erlaubt ist und was nicht und was wer darf und was nicht und ab wann es Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung bzw. unfaires Ausnutzen einer starken (Macht-)Stellung ist und wann nicht:

Bundeskartellamt: Missbrauchsaufsicht
Das deutsche wie das europäische Kartellrecht verbieten die missbräuchliche Ausnutzung einer marktbeherrschenden Stellung.
  • Wann ist ein Unternehmen marktbeherrschend?
  • Was sind missbräuchliche Verhaltensweisen?
  • Beispiele für einen verbotenen Missbrauch
  • Sanktionsmöglichkeiten
+2
coosmannc21.07.20 15:34
Ich sehe das pragmatisch. Der App-Store von iOS gehört Apple. Apple-eigene Dienste und Apps gehören auch Apple. Darum kann Apple mit dem Shop machen, was es will. Und die Preise kann Apple auch selbst festlegen. Marktbeherrschend ist das nicht. Es gibt doch noch andere Mütter mit schönen Töchtern. Das muss ich mir vor einer Kaufentscheidung halt vorher nur klarmachen. Nachher ist es zu spät und dann hilft auch alles Jammern nicht. Vielleicht ist es bei vielen einfach nur der Neid.
-2
sierkb21.07.20 16:31
coosmannc
Ich sehe das pragmatisch.

Die Gesetze und das Kartellrecht sehen das noch viel pragmatischer als Du.
coosmannc
Der App-Store von iOS gehört Apple.

Noch. Mal sehen, wie lange sie da noch die uneingeschränkte Hohheit drüber haben bzw. nicht zu Zugeständnissen und Änderungen gezwungen sein werden.
Bereits jetzt, im Vorfeld, bevor auch nur eine Entscheidung seitens der Kartellbehörden spruchreif ist, erleben wir es ja bereits, dass Apple Zugeständnisse macht (z.B. in Bezug auf Default-Browser oder auch in Bezug aufs Zulassen von Apps). Apple ahnt und weiß sehr genau, was ihnen blühen könnte, wenn sie es nicht tun.
coosmannc
Apple-eigene Dienste und Apps gehören auch Apple.

Mal sehen, wie lange noch uneingeschränkt.
coosmannc
Darum kann Apple mit dem Shop machen, was es will.

Das Wettbewerbs- und Kartellrecht sagt das Gegenteil von "kann damit machen, was es will":
Bundeskartellamt: Missbrauchsaufsicht
Die wirtschaftliche Macht eines Unternehmens wird in aller Regel durch vergleichbare Angebote konkurrierender Unternehmen beschränkt: So lange für Anbieter oder Nachfrager hinreichende Ausweichmöglichkeiten bestehen, begrenzt dies den Verhaltensspielraum der Unternehmen.

Manche Unternehmen unterliegen indes keinem wirksamen Wettbewerbsdruck, so dass sie gegenüber Wettbewerbern, Anbietern und Nachfragern über besondere Verhaltensspielräume verfügen. Eine solche wirtschaftliche Machtstellung zu erlangen oder innezuhaben, ist nicht verboten. Oft beruht sie auf hoher Innovationskraft, besonderem Geschick und der bewussten Inkaufnahme von Risiken. Aufgabe des Kartellrechts und der Kartellbehörden ist es aber, die missbräuchliche Ausnutzung von Marktmacht zu verhindern. Die Missbrauchsaufsicht stellt damit das staatliche Regulativ für fehlenden Wettbewerb dar.

[…]
coosmannc
Und die Preise kann Apple auch selbst festlegen.

Nicht unbegrenzt, nicht uneingeschränkt. Ab einem bestimmten Punkt nicht bzw. nicht mehr.
coosmannc
Marktbeherrschend ist das nicht.

Sehr wohl. Erst recht die USA betreffend, was den dortigen Marktanteil angeht.
Und erst recht vor dem Hintergrund: gibt es eine Wahl, Wahlfreiheit, Alternative zum Apple AppStore? Nein, gibt es nicht. Wer auf der iOS-Plattform was anbieten will, muss in den AppStore, muss die 30% an Apple abdrücken, er hat null Ausweichmöglichkeit, null Alternative in Bezug auf die iOS-Plattform (die eben keine vernachlässigbar kleine Verbreitung hat, erst recht nicht in den USA). EIne Lizenz zum Gelddrucken ist das. Das Kartellrecht sieht für sowas Grenzen und Schranken vor.
coosmannc
Es gibt doch noch andere Mütter mit schönen Töchtern.

Bzgl. der iOS-Plattform wo? Wo existieren für die iOS-Plattform alternative AppStores als Ausweichmöglichkeit? Apple kann/könnte dazu verdonnert werden, solche zu tolerieren bzw. an deren Schaffung sogar mitzuwirken und sie mindestens zu tolerieren und zu unterstützen, dann gäbe es Ausweichmöglichkeiten. Bisher gibt es sie nicht, weil Apple sie nicht zulässt.
coosmannc
Das muss ich mir vor einer Kaufentscheidung halt vorher nur klarmachen.

Man muss sich vorher klarmachen, dass man bei einem Monopolisten kauft, der seine Macht missbraucht?
coosmannc
Vielleicht ist es bei vielen einfach nur der Neid.

Wohl eher weniger das und mehr das Kartell- und Wettbewerbsrecht und faire Spielregeln, die einzuhalten sind.

Wikipedia (de): Stockholm-Syndrom ?

zu reden wie Du redest und bereit zu sein, sowas zu akzeptieren – zumal auch noch als Nutzer und Verbraucher, zu dessen Nutzen eben dieses Kartellrecht und faire Spielregeln am Ende sind (anstatt sich abzocken und melken lassen zu müssen und keine Wahlfreiheit mangels fairem Wettbewerb zu haben).
+1
sierkb21.07.20 16:42
Microsoft hat und hätte man damals (und das völlig zurecht!) an den Eiern hängend über den Boden geschleift, sie geteert und gefedert für das was Apple macht, sich gönnt, sich herausnimmt. Apple ist bisher noch viel zu milde diesbzgl. behandelt worden und damit davongekommen. Diese Zeiten nähern sich so langsam ihrem Ende – auch und gerade bedingt durch die gegenüber früher deutlich vergrößerte Verbreitung (und damit auch Verantwortung, die damit einhergeht).
+2
Andy5921.07.20 17:10
Das Thema ist zwiespältig. Einerseits wünscht man sich, als Endverbraucher, möglichst viel Wettbewerb, Innovationen und faire Preise (am besten sehr niedrige ). Andererseits, es ist genau Apple-Stärke, daß das Sytem relativ geschlossen ist. Hardware und Software werden aus einer Hand aufeinander optimiert, getestet und produziert. Fremdanbieter sind eigentlich nur als Beigabe zu verstehen. Ich meinerseits bereue den Umstieg von Windows zum Apple nicht.
iMac, iPad, iPhone, Apple TV - alles läuft super und Synchronisation ist sehr gut.
Natürlich beim Umstieg auf Catalina habe ich mir Zeit gelassen und viel Ärger erspart. Insgesamt ist Apple-Konzept schlüssig ud es funktioniert. Windows läuft bei mir nur auf altem Laptop und ganz, ganz selten. Die Preise beim Apple sind etwas zu hoch, aber Serviceabwicklung im Garantiefall war hervorragend.
0
sierkb21.07.20 17:18
Andy59
Andererseits, es ist genau Apple-Stärke, daß das Sytem relativ geschlossen ist.

Das ist exakt solange von Vorteil, bis es ins Gegenteil umschlägt und genau das dann die Achilles-Ferse und der größte Nachteil ist. Abschottung vor dem Wettbewerb hat noch nie zu was Gutem geführt. Abgesehen davon: kann Apple überhaupt Wettbewerb, liegt Wettbewerb und das Sich-fair-und-auf-gleicher-Augenhöhe-zu-gleichen-fairen-Bedi ngungen-miteinander-messen in deren DNS – zumal auf der eigenen Plattform, im eigenen Ökosystem – und diesen Wettbewerb dann auch aushalten und dann immer noch besser sein als die Wettbewerber? Oder sind sie nur deswegen und dann gefühlt gut, wenn keine unmittelbaren Vergleichsmöglichkeiten existieren und man im Grunde keine andere Wahl hat als sich ihnen völlig willig und ergeben zu unterwerfen, wenn man sich für sie entscheidet ("The Apple way – or the highway")?

The Apple Cycle kommt mir da in den Sinn:
-1
dermanndernichtsweiss
dermanndernichtsweiss21.07.20 18:36
Die Sache ist relativ einfach. Wuerde man bei Apple den Store-Zwang gesetzlich verbieten, dann muesste man das ueberall anwenden. Alle Geraetehersteller mit einem Store muessten dann ebenfalls Alternativen zulassen. Siehe Nintendo, Playstation, MS/XBox, Google/Android? ...
Ich denke hinter so einer Entscheidung steckt rechtlich ziemlich explosives Potential.
+2
sierkb21.07.20 18:57
dermanndernichtsweiss:

Nicht ohne Grund und Hintersinn redet man seitens der Kartellbehörden derzeit ja auch ganz bewusst von AppStores (Mehrzahl) bzw. allgemein von AppStore. Auch, wenn zuvorderst Apples App Store und Googles PlayStore damit gemeint sind (Google hat diesbzgl. ja bereits seine Beireitung und Einnordung erhalten, die Apple Betreffende steht noch aus – Apple spürt aber bereits, dass sie sich bewegen müssen, um Sanktionen oder Schlimmeres (in der Diskussion steht auch immer noch die Zerschlagung, diese Forderung seitens der Politik und Wortführer der Untersuchungen in den USA ist immer noch nicht ganz vom Tisch) zu vermeiden oder wenigstens abzumildern, indem sie sich bereits im Vorfeld bzw. im Verlauf des Verfahrens konstruktiv und entgegenkommend verhalten und den Forderungen wenigstens ein Stück weit nachgeben).
-1
Peter Longhorn21.07.20 19:31
Legoman
Beispiele gibt es ohne Ende.
Ebay, AirBnB, Uber, Taxizentralen, Palandu, Etsy, Dawana, Blablacar, diverse Vergleichsportale für Hotel, Reisen, Autos, Immobilien, Dienstleistungen, Versicherungen.

Der große Unterschied ist eben, dass es für die angeführten Dinge sehr viele Anbieter am Markt gibt und somit Wettbewerb.
Ebay? Kann genau so gut auf Amazon, in einem eigenen Online Shop usw. verkaufen.
AirBnb? Gibt Hotels, unzählig viele.
Uber? Es gibt auch noch unzählig viele Taxiunternehmen.
Vergleichsportale? Ebenfalls sehr viel Auswahl.

Apple hat gemeinsam mit Google eine Monopolstellung (wobei Google eben offen ist, Apple nicht).

Google darf auch nicht einfach ihre eigene Preisvergleichs-Seite ganz oben in die Suchergebnisse platzieren und gleichzeitig andere Seiten vollkommen aus dem Index nehmen. Wieso nicht? Wäre die gleiche Argumentation wie bei Apple.

Und Apple? Apple sperrt(e?) das NFC Modul für alle Banken. Nur die eigene Apple Pay Funktion ist erlaubt. Apple wirft Apps raus weil sie Systemfunktionen kopieren (wobei die App 5 Jahre vor den Systemfunktionen da war). Aus Kundensicht kann es einem fast egal sein weil man ja eh das vermeintlich Beste vom Besten bekommt (zumindest aus der Sicht von Apple). Aus Entwicklersicht schaut das aber ganz anders aus.

Apple müssen Grenzen aufgezeigt werden. Die 30% sind OK, wenn man nicht dazu gezwungen wäre diese 30% zu bezahlen, sondern es Wege drumherum gäbe (eben 3rd Party Stores). Dann kann man sich dazu entscheiden entweder das Geld zu bezahlen und dadurch vermeintlich weniger Arbeit zu haben oder eben nicht.
Die 30% bei Abos für Spotify, Netflix usw. waren nie OK.

Nochmal: Ja, iOS gehört Apple. Ja, die Google Suche gehört Google/Alphabet. Darf Google deshalb frei auf der Plattform machen was sie wollen? Nein! Wieso? Weil sie einen zu großen Marktanteil haben. Und genau das gleiche trifft auch auf Apple zu.
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dermanndernichtsweiss
dermanndernichtsweiss21.07.20 19:55
Peter Longhorn
Die 3rd party stores haben sich bei Android nicht durchgesetzt. Warum glaubst du es waere eine gute Idee fuer iOS?

Technisch ist es doch ganz klar, dass ein 3rd party store viele (wenn nicht alle) Sicherheitsmassnahmen aushebelt. Somit bleibt nur die Diskussion wie viel % Abgabe ist gerechtfertigt und darf sie pauschal fuer alle Apps gelten.
-1
Peter Longhorn21.07.20 20:29
dermanndernichtsweiss
Peter Longhorn
Die 3rd party stores haben sich bei Android nicht durchgesetzt. Warum glaubst du es waere eine gute Idee fuer iOS?

Technisch ist es doch ganz klar, dass ein 3rd party store viele (wenn nicht alle) Sicherheitsmassnahmen aushebelt. Somit bleibt nur die Diskussion wie viel % Abgabe ist gerechtfertigt und darf sie pauschal fuer alle Apps gelten.
Es hat eben alles Vor- und Nachteile. Ja, die 3rd Party Stores haben sich für den Mainstream nicht durchgesetzt und aus Kundensicht brauchen sie das auch nicht unbedingt.
Aber Fortnite hat zb sehr lange nur über deren Homepage die App angeboten und hatte damit Erfolg.

Ich finde es gehören gesetzlich 2 Dinge festgeschrieben, wobei man über den ersten Punkt aufgrund der Sicherheit-Perspektive diskutieren kann:
1.) Es muss möglich sein Apps am Hersteller vorbei auf das Gerät zu bekommen (wieviel Aufwand das für den User ist bzw. ob er die Garantie verliert, kein Netflix wegen DRM mehr sehen darf oder sonst was ist dann ein anderes Thema)
2.) Es muss klare Regeln geben welche Apps in den Store gelassen werden und welche nicht. Keine Willkür. Keine Bevorzugung eigener Dienste/Apps. Keine Glückssache welchen Kontrolleur man bekommt ob dieser einen guten oder schlechten Tag hatte und die App deshalb durch lässt oder nicht usw.
Gleichzeitig sollten auch Vorschriften in Bezug auf "Sign in with Apple" verboten werden. Nicht falsch verstehen: Ich finde "Sign in with Apple" super. Aber es ist ein Witz, dass wenn jemand die Möglichkeit anbieten möchte sich mit Facebook-Konto einzuloggen man dann auch "Sign in with Apple" anbieten MUSS. Wieso? Das ist eine Bevorzugung eines eigenen Dienstes.

Die 30% Umsatzbeteiligung sind dann eben nochmal ein anderes Thema. Wofür sind diese genau? Eine Beteiligung an monatlichen Netflix-Gebühren ist ein Witz. Eine niedrige Beteiligung am App-Verkauf bzw. In-App-Käufen sehe ich noch halbwegs ein, aber definitiv keine 30%. Das trifft eben in dem Fall auch nicht nur Apple, sondern auch Google und andere. Für mich ist das nicht viel was anderes als Google mit Youtube. Google bezahlt Geld dafür wenn die eigenen Videos angesehen werden. Man muss nicht an Google für den Speicherplatz in der Cloud, Transfervolumen oder sonst was bezahlen, auch die Verrechnung ist soweit ich weiß kostenlos. Wo ist der großartige Unterschied zu Apps? Hier wird auch in erster Linie Speicherplatz + Transfervolumen zur Verfügung gestellt. Natürlich auch noch mehr in Form von einer Entwicklungsumgebung, die sicher auch was Wert ist. Aber eben keine 30% Umsatzbeteiligung an Netflix-Monats-Abos. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.
+1
dermanndernichtsweiss
dermanndernichtsweiss21.07.20 20:41
Peter Longhorn
1.) Es muss möglich sein Apps am Hersteller vorbei auf das Gerät zu bekommen
Büchse der Pandora. Kann ich dann einklagen, dass mein Samsung TV einen offenen App-Store anbieten muss? Bei welchem Geraet hoert es auf?
Peter Longhorn
2.) Es muss klare Regeln geben welche Apps in den Store gelassen werden und welche nicht.
Gibt es. Nachzulesen in https://developer.apple.com/app-store/review/guidelines/
Das dieses komplexe Werk zum Teil Auslegungssache ist, fuehrt dann auch zur Diskussion ob alle Apps gleich behandelt werden muessen/duerfen.
+1
Peter Longhorn21.07.20 20:55
dermanndernichtsweiss
Büchse der Pandora. Kann ich dann einklagen, dass mein Samsung TV einen offenen App-Store anbieten muss? Bei welchem Geraet hoert es auf?
Deshalb habe ich ja auch geschrieben, dass das diskussionswürdig ist. Der große Unterschied zwischen einem TV und einem Smartphone sind halt 2 Dinge:
1.) Der TV ist zum Konsumieren von Inhalten. Das Smartphone ist zum Konsumieren von Inhalten, Spielen, Telefonieren, Bezahlen, Surfen,... bei einem TV ist man auch nicht darauf angewiesen, dass man Software installieren kann. Einfach einen Smart-Stick dran und fertig. Genau diese Option der Umgehung von Einschränkungen fehlt aber beim Smartphone von Apple.
2.) Beim TV gibts nicht nur 2 Betriebssysteme am Markt, sondern sehr viel mehr zur Auswahl. + es gibt die bereits unter Punkt 1 beschriebene und sehr wichtige Möglichkeit einfach einen HDMI Eingang zur Installation von Apps über Umwege zu verwenden. Würde der Hersteller die HDMI Eingänge streichen und nur noch die integrierten Empfangsmodule + Software unterstützen würde das Gerät wohl auch keinen großen Anklang bei den Kunden finden.
Gibt es. Nachzulesen in https://developer.apple.com/app-store/review/guidelines/
Das dieses komplexe Werk zum Teil Auslegungssache ist, fuehrt dann auch zur Diskussion ob alle Apps gleich behandelt werden muessen/duerfen.
Genau um den letzten Punkt geht es doch. Ja es gibt Regeln. Aber nein, die sind nicht klar, wie du auch selbst geschrieben hast.
Es sollte eben so sein, dass die Regeln nicht vom Hersteller kommen, sondern zb. die EU dies vorgibt. Ich finde es zb. auch nicht OK, dass Apple aufgrund der amerikanischen Prüderie Nacktheit in allen Formen verbietet.
Korrekt wären EU Vorgaben: Apps müssen bei Erfüllung folgender Dinge in den jeweiligen AppStore aufgenommen werden (ob kostenlos oder mit einer GERINGEN Gebühr ist dann eben eine weitere Diskussion):
* Keine Schikanierung von Minderheiten
* Keine Verherrlichung von xyz
* Keine einfachen Party/Spaß-Apps (hier sollte es eben eine Möglichkeit geben, dass der Hersteller nicht jede Taschenlampen-App erlauben muss)
* usw.

Der Hersteller sollte natürlich weiterhin die Möglichkeit haben und sagen können: Du kommst derzeit nicht rein weil du Sicherheitslücke xyz hast, bitte beheben, dann darfst du.
Wenn eine App aufgrund von "Kopie einer Systemfunktion" abgelehnt würde müsste der Entwickler das Recht dazu haben von unabhängigen Dritten das ganze OBJEKTIV prüfen zu lassen. Das hört sich zwar in erster Linie nach Bürokratie an, allerdings ist das doch auch heute bereits in vielen Bereichen der Wirtschaft vollkommen normal. Und aufgrund der Tatsache, dass es für den Hersteller dann eben auch nur unnötiger Aufwand wäre sich gegen eine (legitime) App zu entscheiden würde dieser eben auch eher selten dagegen entscheiden.

Es ist im Alltag sicher nicht so einfach das Ganze gut zu lösen. Aber so wie es jetzt ist mit der reinen Diktatur seitens Apple ist das eben meiner Meinung nach auch nicht OK.
+1
torfdin21.07.20 23:20
googelt mal nach "Microsoft Licensing Professional" (und schaut, was da dahinter steckt)

Wer professionell mit Microsoft-Produkten zu tun hat, weiß, dass man echt Schulungen für die Lizenzmodell-Politik von Microsoft braucht - und am Ende die Preise alles andere als günstig sind. Für normale Menschen im Detail kaum durchschaubar.

die verlangen also auch nicht wenig, also sollte Apple ein ähnlich undurchschaubares Lizensierungs-Modell aufbauen - dann kommen wie bei MS keine Klagen!
Weil, niemand will sich als zu blöd, Preise nach zu gucken, outen.
immer locker bleiben - sag' ich, immer locker bleiben [Fanta 4]
+2
sierkb21.07.20 23:53
torfdin:

Nicht schon wieder ablenken undmit dem Finger auf Andere zeigen. Bleiben wir bei Apple und ihrem AppStore, um die geht's grad (und nicht darum, was andere machen).
Kannst Du, wenn Du iOS-Apps anbieten willst, an Apples AppStore und an deren Bezahlschranke vorbei und ohne an Apple was abdrücken zu müssen, was anbieten, ja oder nein? Wie geht Apple mit den Anbietern um, die es dennoch versuchen? Wie geht Apple mit denen um, seit die Kartelluntersuchungen gegen sie laufen? Sind sie da mit einem Mal zu keineren Zugeständnissen bereit oder nicht?
Gibt es alternative AppStores für die iOS-Plattform, ja oder nein? Lässt Apple alternative AppStores für iOS und macOS zu bzw. AppStores, die mit dem Apple'schen AppStore in Konkurrenz stehen und deswegen Apple nicht 30% bescheren bisher zu, ja oder nein? Hat Apple Apps bisher den Zutritt verweigert mit der Begründung "ist dem was wir, Apple, anbieten zu ähnlich (aus Verbrauchersicht: oder gar besser)", ja oder nein? Sind alternative und evtl. bessere Rendering-Engines (z.B. Mozilla Gecko, z.B. Google Chromium Blink) als die hauseigene Apple'sche WebKit-Engine unter iOS bisher gestattet, ja oder nein?
-5
ela22.07.20 07:39
Also warum über die 30% auf breiter Fläche gemeckert wird, kann ich nur zum Teil verstehen – nämlich wenn "die großen" es tun, also jene, die ihre Apps/Angebote gerne über die eigenen Kanäle verbreiten würden aber den AppStore nutzen müssen, weil iOS-Kunden eben nur über diesen einen Store an die Apps kommen.

Ansonsten muss ich einfach mal sagen: Gerne gebe ich 30% ab! Was Apple nämlich für mich (und alle anderen Entwickler) tut:

- Stellt eine Plattform zur Verfügung über die meine Apps Millionen von Kunden erreichen. Das klingt abgedroschen, führt in der Realität aber durchaus dazu, dass selbst eine 1,- App für ein schönes Taschengeld im Jahr führen kann.
- Kümmert sich darum, dass das Geld von den Kunden abgebucht wird
- ... und dass es zurück gezahlt wird, wenn dieser die App zurückgeben sollte
- Kümmert sich um sämtliche Abo-Logik (wann hat welcher Kunde das Abo abgeschlossen / gekündigt) und zieht regelmäßig die Beträge ein
- zahlt mir einmal im Monat EINEN Betrag aus den ich für die Steuer angebe
- passt auf, dass eine App auch wirklich auf dem Zielsystem funktioniert (also Apps die für neuere iOS-Versionen gebaut sind, kann ein Kunde mit altem iOS gar nicht erst laden)
- Ich muss mich nicht darum kümmern, ob der AppStore den deutschen, englischen, amerikanischen, spanischen, japanischen, portugiesischem .... Recht entspricht
- Ich muss mich nicht um div. Mwst und andere Steuersätze in div. Ländern kümmern
- ... kann meine Apps aber weltweit(!) verkaufen (lassen)

Wer auch nur einmal in seinem Leben einen Online-Shop selbst eingerichtet hat, der weiß den AppStore zu schätzen.
Und ich glaube niemand möchte Niedrigpreisige Apps zu (zig-)tausenden selbst verkaufen und abrechnen! Wenn ich jeden 1,- Kauf selbst abwickeln müsste, könnte ich es auch gleich lassen Und Anwendungen für 50,- oder 500,- kauft doch auch "niemand" mehr... "Was? 5,-? WUCHER!!"
+6
Raziel122.07.20 08:10
Legoman
Aber ja - 30% Provision sind unverschämt. Apple unternimmt sicher eine Menge, um die Qualität zu gewährleisten. Fraglich ist also weniger das Prinzip sondern eher die Höhe der Forderung.

Unverschämt? Im Anbetracht dessen was geboten wird: Nämlich eine komplette Platform aus Hardware, riesigen Kundenstamm, Updates, Programmiersprache + riesiges Set an Entwicklungstools, Frameworks und so weiter + Bezahlsystem + Marktplatz + Verwaltung und und und. Dafür dann lediglich 30% als Fixbetrag und das wars im großen und ganzen? Das ist ja eher ein Schnäppchen verglichen mit dem was man für sowas sonst zahlen müsste ganz zu schweigen vom Aufwand wenn man sowas selber machen wollen würde. Apple liefert ja nicht nur einen Marktplatz und das war es. Alleine die ganzen Frameworks egal ob Machienlearning und sonstwas die ständig erweitert und ergänzt werden. Das alles scheinen die Kritiker natürlich direkt vergessen zu wollen.
+5
PaulMuadDib22.07.20 08:26
Raziel1
Legoman
Aber ja - 30% Provision sind unverschämt. Apple unternimmt sicher eine Menge, um die Qualität zu gewährleisten. Fraglich ist also weniger das Prinzip sondern eher die Höhe der Forderung.

Unverschämt? Im Anbetracht dessen was geboten wird: Nämlich eine komplette Platform aus Hardware, riesigen Kundenstamm, Updates, Programmiersprache + riesiges Set an Entwicklungstools, Frameworks und so weiter + Bezahlsystem + Marktplatz + Verwaltung und und und. Dafür dann lediglich 30% als Fixbetrag und das wars im großen und ganzen? Das ist ja eher ein Schnäppchen verglichen mit dem was man für sowas sonst zahlen müsste ganz zu schweigen vom Aufwand wenn man sowas selber machen wollen würde. Apple liefert ja nicht nur einen Marktplatz und das war es. Alleine die ganzen Frameworks egal ob Machienlearning und sonstwas die ständig erweitert und ergänzt werden. Das alles scheinen die Kritiker natürlich direkt vergessen zu wollen.

So sieht es aus! Ich habe durch den App Store definitiv mehr Software gekauft, als vorher. Alleine deshalb, weil ich nur an einer einzigen Stelle meine Zahlungsinformationen unterlegen muß. Und da war oft genug auch kleinere Entwickler dabei, bei denen ich das mit Sicherheit vorher nicht getan hätte.

Und gerade Microsoft mit ihrer undurchsichtigen Lizenzstruktur. Wenn man z.B. Terminalserver betreibt erlebt man da bei dem einen oder anderen Produkt ganz schöne Überraschungen.
+3
Mac-Trek
Mac-Trek22.07.20 08:39
War da nicht mal was, das die 30% für 1 Jahr gelten und dann auf 15% fallen?! - Ah, habs gefunden. Gilt nur für reine Abo-Apps:

„... Falls Entwickler sich dafür ent­scheiden, digitale Abonnements in der App zu verkaufen, nutzen sie dafür das System für In‑App Abonnements von Apple. In diesem Fall bekommen Entwickler im ersten Jahr des Abonnements 70 % der Abo-Einkünfte und Apple erhält eine Vergütung von 30 %. Nach dem ersten Jahr verdient der Entwickler 85 % in allen folgenden Jahren, die der Benutzer Abonnent bleibt, und Apple erhält eine Vergütung von 15 %.“

(Imho: erklärt natürlich, warum manche Entwickler auf diesen verfluchten Abo-Zug aufspringen, wenn sie a) nach einem Jahr weniger an Apple abdrücken müssen und b) noch einen kontinuierlichen Cashflow haben... aber die Abothematik wäre nun Off-Topic)

Quelle:

Übrigens auch eine gute Übersicht, was Apple mit dem AppStore leistet und eben nicht einfach nur 30% Einsackt und Däumchen dreht, wie es so manches mal im Subtext angedeutet wird.
Live long and *apple* . Mögliche Rechtschreibfehler und grammatikalische Entgleisungen sind Gratisgeschenke. Jegliches Nörgeln ist Energieverschwendung >:-]...
+1
R-bert22.07.20 13:06
Was ist denn mit dem riesigen Anteil kostenloser Apps, die dort angeboten werden? Muss Apple dafür keinen Platz auf Servern vorhalten und nix abdrücken, wenn diese über die Leitung zum Kunden gehen?
Und wie ist es mit der Sicherheit, Stabilität, Batterieverbrauch etc. sowie schlussendlich der Gewährleistung der Endgeräte, wenn von allen Seiten Apps aufs Gerät schwappen? Rennt man dann via Anwalt zum App-Anbieter z.B. in Portugal und der ersetzt das dann?

Kaufhäuser bestimmen, was zu welchen Konditionen in den Regalen steht und jedes ist in seinen Verkaufsflächen ein Monopolist. Warum sollte das hier anders sein?

Zudem haben die zwei Marktführer im Smartphone-Bereich nicht etwaige Mitbewerber geschluckt, um dahin zu kommen. Im Gegenteil sind die Konkurrenten aus freien Stücken gescheitert.
+1
sierkb22.07.20 13:43
R-bert
Kaufhäuser bestimmen, was zu welchen Konditionen in den Regalen steht und jedes ist in seinen Verkaufsflächen ein Monopolist. Warum sollte das hier anders sein?

Wo gibt es bzgl. der iOS-Plattform Kaufhäuser (Mehrzahl)? Es gibt da nur EINES, nämlich nur das von Apple, den Apple AppStore – andere, weitere, damit konkurrierende Kaufhäuser (Mehrzahl) für die iOS-Plattform gibt es nicht und darf es laut Apple auch nicht geben, Apple ist strikt dagegen und hat Vorkehrungen dagegen getroffen bzw. Vorkehrungen dagegen getroffen, sich um den 30%-Anteil, den sie einstreichen wollen, herumzudrücken! Man kommt nicht vorbei an Apple und diesem implizierten Wegezoll, wenn man für die iOS-Plattform was anbieten will!

Auf Kaufhäuser bezogen: es gibt mehrere mit einander konkurrierende Kaufhäuser/Supermärkte/Händler. Die teilweise das Gleiche, die gleiche Ware von Drittanbietern anbieten und nicht nur ihre Eigenmarken. Und die zudem ihre Eigenmarken überwiegend eher im Billig-Sortiment eingeordnet haben und eher weniger im Premium-Segment. Und wenn man ein bestimmtes Produkt eines bestimmten Herstellers passend für ein Gerät eines bestimmten Herstellers nicht in Kaufhaus/Supermarkt/Händler A bekommt, bekommt man es bei Kaufhaus/Supermarkt/Händler B oder Kaufhaus/Supermarkt/Händler B, teilweise sogar unmittelbar nebendran.

Das ist im Apple App Store nicht so! Es gibt keinen anderen AppStore für die iOS-Plattform als den von Apple, zu dem man gehen könnte, es gibt keinen AppStore für die macOS-Plattform als den von Apple, zu dem man gehen könnte. Es gibt keinen legal existierenden und von Apple tolerierten AppStore für die iOS-Plattform (Cydia geht nur mit gejailbreakten Phones, der ist Apple ein Dorn im Auge und sie bekämpfen ihn statt ihn zu fördern oder gar offiziell als Gleichwertigen zuzulassen) oder macOS-Plattform von Aldi, Lidl, Metro, Coop, Saturn, Walmart etc. Nicht, weil es niemand wollen würde oder versucht hätte, nein, weil Apple es gar nicht zulässt und zuließe! Noch nicht – die beiden laufenden Kartellverfahren könnten unter Umständen evtl. genau sowas nach sich ziehen, dass dieses Monopol aufgehebelt/aufgebrochen wird, wenn Apple nicht zu entscheidenden Öffnungen und Zugeständnissen sich bereit zeigen sollte, um allen gleiche Chancen anzubieten, in ihrem AppStore zu fairen Bedingungen Ware anbieten zu können und ohne Gefahr zu laufen, durch undurchsichtige Regelungen (die mal in dem einen Fall Anwendung finden, in dem Anderen nicht und meistens genau dann nicht, wenn es sich um Appl'sche Ware bzw. die von Partnern handelt, dann macht Apple nämlich nicht selten für sich Ausnahmeregeln, hält sich großzügig selber nicht dran, nimmt sich Freiheiten und Rechte raus, die sie anderen nicht zugestehen z.B. alle Anderen dürfen und sollen nicht tracken und werben dürfen, Apple selbst nimmt sich und für seine Partner, denen sie es erlauben und mit denen sie eine Kooperation haben und von ihnen Geld dafür bekommen, aber das Recht raus, es zu dürfen, oder oder oder).

Sowas ist ganz klassisch Missbrauch von Macht. Missbrauch von Marktmacht, Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung. Das Kartell- und Wettbewerbsrecht definiert, was eine marktbeherrschende Stellung ist, bis wohin keine vorliegt und ab wann eine vorliegt, und es definiert, bis wohin es kein Missbrauch ist und wo der Missbrauch anfängt.
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