Apple Vision Pro im Operationssaal: Roboterchirurg schwärmt von möglichen “Superkräften”
Dr. Rafael Grossmann ist ein Unfallchirurg im Portsmouth Regional Hospital in New Hampshire und verfügt über großes Hintergrundwissen im Bereich der Roboterchirurgie. Er schrieb Medizingeschichte als der Chirurg vor knapp einem Jahrzehnt als erster Arzt eine Operation mit der Google Glass live übertrug. Grossmann ist aufgrund seiner Erfahrung vom Potenzial der künstlichen Intelligenz und der Mixed-Reality-Technologie überzeugt und der Auffassung, dass die Brille aus Cupertino der Medizin sehr hilfreich sein könnte. In diesem Zusammenhang spricht der praktizierende Chirurg und Veranstalter von zahlreichen Vorträgen zu diesem Bereich sogar von einem „Segen für die Produktivität am Arbeitsplatz“ aller Kollegen (siehe
).
Mit vollem Fokus in die OperationWährend eines Eingriffes sind Informationen über den Zustand eines Patienten entscheidend für dessen Überleben. Der Chirurg erläutert daher, dass „die gesammelten Daten in der Mixed-Reality, welche in Echtzeit und völlig synchron“ übertragen werden, bei der Durchführung der OP eine „große Erleichterung“ sind. Zurzeit stütze er sich bei derartigen Unterfangen bereits auf diverse MR-Technologien. Von der Vision Pro erhoffe er sich neue Möglichkeiten. Daten, Notizen und Anzeigen von medizinischen Geräten ließen sich hiermit auf den virtuellen Bildschirm verlagern. Der Chirurg könne sich vollends der Operation widmen und müsse nicht mehr „den Kopf drehen, um den Computer zu bedienen“, sondern sei in der Lage, die Bildschirme frei im Raum zu platzieren.
Digitale AssistenzGrossmann Vorstellungskraft reiche so weit, dass er es an dieser Stelle für denkbar halte, einen digitalen Assistenten direkt vor den Augen des Arztes einblenden zu lassen. Dieser solle alltägliche, jedoch mühsame Aufgaben wie das Anfertigen der Notizen oder die Bereitstellung der Informationen aus Patientenakten mithilfe einer leistungsstarken, generativen, künstlichen Intelligenz erledigen. So würden ebenfalls Routineuntersuchungen von den Verbesserungen profitieren. Der Blickkontakt und somit die Verbindung zwischen Arzt und Patient ließe sich, so Großmanns Überzeugung, somit besser gewährleisten. Ob dies in der Praxis umsetzbar sein wird, bleibt derweil abzuwarten.