Apple Watch 10: Mehr Laufzeit dank neuer OLED-Konstruktion?
Die Apple Watch ist Apples kompaktester Mobilrechner und stellt die Ingenieure des Konzerns vor außerordentliche Herausforderungen: Minimale Größe trifft auf maximale physische Beanspruchung. Deswegen war der Umschnallrechner häufig bereits Ursprung wichtiger Innovationen. So setzte die Apple-Watch ab dem ersten Modell auf OLED-Displays – das iPhone folgte im Jahr 2017, das iPad höchstwahrscheinlich noch dieses Jahr. Das koreanische Branchenportal "The Elec" berichtet nun von einer
Innovation im Aufbau der OLED-TFTs, die den Energieverbrauch weiter reduzieren dürfte.
Dabei dreht es sich um die Thin Film Transistors (TFTs) in den OLED-Displays. Die TFT-Schicht besteht üblicherweise aus Niedrigtemperatur-polykristallinem Silikat (LTPS). Apple verwendet seit einigen Jahren bereits eine leichte Abwandlung namens LTPO. Bei dieser Variante der TFT-Schicht besteht eine Transistorart (Driving TFT) weiterhin aus LTPS, während eine zweite (Switching TFT) aus Indium-Gallium-Zinkoxid (IGZO) aufgebaut wird. Das ermöglicht OLEDs eine flexible Anpassung der Bildwiederholrate und senkt den Energieverbrauch. Das versetzte Apple in die Lage, Always-On-Displays in Apple Watch und später auch das iPhone einzubauen. In der beschriebenen Neukonstruktion sollen Teile der Driving-Dünnfilmtransistoren ebenfalls aus IGZO aufgebaut werden. Das erwartete Resultat wäre ein weiter reduzierter Stromverbrauch – und soll in der Apple Watch 10 zur Anwendung kommen.
Größere Verzögerungen bei Micro-LEDLaut The Elec wird der koreanische Fertiger "LG Displays" die Produktion der optimierten OLED-Bildschirme für die zukünftige Apple Watch übernehmen. Das wäre ein Fortschritt bei einer Fertigungstechnik, die Apple eigentlich möglichst bald hinter sich lassen würde. Vor kurzem machten zunächst Gerüchte die Runde, dass Apples langjährige Forschungsbemühungen um einen OLED-Ersatz sich bald auszahlen würden: Die Apple Watch Ultra sollte zukünftig mit einem Display auf Micro-LED-Basis aufwarten. Doch in den letzten Wochen gelangten Informationen aus der Zuliefererkette über eine 180-Grad-Wendung an die Öffentlichkeit. Offenbar bereiteten hohe Stückpreise und niedrige Ausbeute den Plänen für baldige Massenfertigung ein jähes Ende.