Apple Watch: Apple bestätigt jahrelange Arbeit an Android-Anbindung
Im Rahmen der Kartellklage hat Apple weitestgehend einen Bericht bestätigt, der vergangenen Herbst für Aufsehen gesorgt hatte. Demnach gab es tatsächlich Bestrebungen, die Apple Watch nicht länger iPhone-exklusiv zu machen, sondern auch Anbindung für Android-Smartphones zu schaffen. Drei Jahre lang verfolgte man besagte Idee, so Apple in einer Antwort an das Justizministerium. Allerdings kam man dann angeblich zum Entschluss, dass aufgrund technischer Limitierungen keine Lösung auf die Beine zu stellen sei.
Bloomberg
zufolge standen jedoch nicht technische Probleme im Vordergrund, sondern schlicht die Sorge, weniger iPhones zu verkaufen, wenn die zwingende Anbindung an ein Apple-Smartphone wegfällt. Weiterhin ist es somit nicht möglich, eine Apple Watch ohne iPhone zu verwenden – selbst über iPads lassen sich die Uhren nicht einrichten. Erst kurz vor Projektabschluss fiel daher die Entscheidung, aus strategischen Gründen alle weitere Arbeit abzublasen und keine "Verwässerung der Plattform" zu riskieren.
Nicht der Weg des iPodsDamit wählte Apple einen ganz anderen Weg, als zwei Jahrzehnte zuvor mit dem iPod. Dessen Erfolg hatte in frühen Jahren unter anderem die Entscheidung bedingt, nicht nur den Mac, sondern eben auch Windows-Computer zu unterstützen. Es musste nicht mehr bestimmte Hardware sein, jeglicher Computer mit iTunes fungierte als Medien-Hub. Bei der Apple Watch wollte man hingegen den Status des iPhone-Zubehörs beibehalten.
Teil der KartellklageGenau diese Entscheidung findet sich in der Kartellklage wieder. Ist ein Unternehmen so groß, dass es beinahe beliebig Technologien durchsetzen kann, greifen wettbewerbsrechtliche Einschränkungen. Im Falle von Smartwatches, geschnitten mit den mehr als 60 Prozent iPhone-Marktanteil in den USA, ist gemäß kartellrechtlicher Einschätzungen genau dieser Punkt erreicht.
Umfang der Anbindung unbekanntEs bleibt aber unbekannt, wie eine Android-Anbindung der Apple Watch ausgesehen hätte, immerhin stehen zahlreiche Dienste für Android gar nicht zur Verfügung. Ob iMessage, Aktivitäten oder Health, all das hätte ebenfalls einer Android-Version samt Synchronisation bedurft. Das Aus des Projekts soll 2021 gekommen sein, hatte Bloomberg damals gemeldet.