Apple Watch Series 6 zerlegt – Innenleben und Reparierbarkeit unter der Lupe
Am Dienstag vergangene Woche kündigte Apple die Watch Series 6 wie auch ein günstigeres Modell namens Watch SE an. Die größte Neuigkeit bei der Series 6 ist ein Sensor zu Ermittlung der Sauerstoffsättigung im Blut (Stichwort: "VO2max"). Diese Messung dauert etwa 15 Sekunden und wird von der Uhr entweder auf Kommando oder periodisch im Hintergrund durchgeführt. Der Nutzer wird bei Auffälligkeiten per Benachrichtigung gewarnt – ähnlich bei zu hohem oder geringem Pulsschlag.
Äußerlich gleicht die Series 6, einmal von den neuen Gehäusefarben abgesehen, der Series 4 und 5. Doch laut einem Bericht von
iFixit hat Apple an den Innereien einiges verändert. Apple deaktivierte bereits mit watchOS 7 die Force-Touch-Funktionalitäten älterer Modelle – alle vorher per Force Touch erreichbaren Funktionen werden nun auf dem Bildschirm per Knopf dargestellt. Die Watch Series 6 bringt gar keine Sensorik für Force Touch mehr mit und Apple konnte daher etwas Platz im Innenraum gewinnen.
Größerer Akku, größere Taptic EngineDen gewonnenen Raum nutzt Apple auf zwei Arten. Zum einen vergrößerte Apple den Akku etwas: Die 44mm-Variante bringt einen Akku mit 3,5% mehr Kapazität mit, das 40mm-Modell kommt auf eine um 8,5% gestiegene Kapazität im Vergleich zum Vorgängermodell. Merkwürdig ist, dass Apple trotz des leicht größeren Akkus exakt dieselben Laufzeiten angibt: 18 Stunden sind es auch bei der Series 5 gewesen. Ein Grund könnte die periodische Sauerstoffmessung sein, denn diese benötigt Energie – daher stieg die Laufzeit wohl nicht.
Beim Auseinanderbauen fiel iFixit auf, dass die Taptic Engine im Vergleich zu den Vorgängermodellen größer ist – Apple bewirbt aber keine funktionelle Änderung und auch Nutzer berichteten nicht, dass sich etwas an den Vibrationsalarmen geänderte hätte. Daher ist nicht klar, warum die Taptic Engine von den Ausmaßen gewachsen ist.
Reparierbarkeits-Bewertung: Recht gute NoteAuch einen "Repairability Score" vergibt iFixit wie immer. Dieser bewertet, ob man das jeweilige Gerät im Falle eines Defekts gut reparieren kann oder ob jegliches Problem eher in Richtung "kompletter Hardware-Tausch" tendiert. Das Fazit: Ein Displaytausch ist zwar nicht ganz einfach, aber möglich. Auch Akku-Wechsel lassen sich, sobald das Gehäuse geöffnet ist, gut durchführen. Lediglich die winzigen Schrauben machen es dem Techniker schwerer. Auf der Negativseite sehen, dass viele Kabel direkt mit dem S6-Chip fest verbunden sind – und man dafür löten muss. Der Sauerstoffsensor ist mit der Rückseite komplett verklebt, ein Auseinandernehmen ist unmöglich, ohne die Rückseite der Watch komplett zu zerstören. Dennoch erreicht die Apple Watch Series 6 sechs von zehn möglichen Punkten – genau wie die Vorgänger-Modelle.